reitung der Erde, und durch besondere Ge- wächse, welche wegen ihrer edleren Natur und Gebrauch vorzügliche Wartung verdie- nen. Er gehört also unter den Titel des Ackerbaues, kann aber wegen seiner beson- dern Grundsäze unter einem eigenen Ab- schnitte abgehandelt werden.
§. 130. Das erste Stück des Ackerbaues ist die Zubereitung des Bodens. Die- se gründet sich auf zwei Stücke, welche be- stimmen müssen, wie diese Zubereitung ge- schehen soll; erstlich: auf die Beschaffen- heit des Bodens selber; diese wird aus der Natur seiner Erdarten, seiner Lage und zufälligen Eigenschaften erkannt. Zweitens: auf die Natur der Pflanzen, welche der Boden tragen soll; diese wird aus der ökonomischen Botanik und der Pflanzenphysiologie erkannt.
§. 131. Eine jede Zubereitung der Erde besteht wieder in zweien Hauptstücken, erst- lich: daß man die Erde locker mache, auf daß sich die Wurzeln der Pflanzen gehörig ausbreiten können, zugleich aber
den
Allgemeine
reitung der Erde, und durch beſondere Ge- waͤchſe, welche wegen ihrer edleren Natur und Gebrauch vorzuͤgliche Wartung verdie- nen. Er gehoͤrt alſo unter den Titel des Ackerbaues, kann aber wegen ſeiner beſon- dern Grundſaͤze unter einem eigenen Ab- ſchnitte abgehandelt werden.
§. 130. Das erſte Stuͤck des Ackerbaues iſt die Zubereitung des Bodens. Die- ſe gruͤndet ſich auf zwei Stuͤcke, welche be- ſtimmen muͤſſen, wie dieſe Zubereitung ge- ſchehen ſoll; erſtlich: auf die Beſchaffen- heit des Bodens ſelber; dieſe wird aus der Natur ſeiner Erdarten, ſeiner Lage und zufaͤlligen Eigenſchaften erkannt. Zweitens: auf die Natur der Pflanzen, welche der Boden tragen ſoll; dieſe wird aus der oͤkonomiſchen Botanik und der Pflanzenphyſiologie erkannt.
§. 131. Eine jede Zubereitung der Erde beſteht wieder in zweien Hauptſtuͤcken, erſt- lich: daß man die Erde locker mache, auf daß ſich die Wurzeln der Pflanzen gehoͤrig ausbreiten koͤnnen, zugleich aber
den
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Allgemeine
reitung der Erde, und durch beſondere Ge-
waͤchſe, welche wegen ihrer edleren Natur
und Gebrauch vorzuͤgliche Wartung verdie-
nen. Er gehoͤrt alſo unter den Titel des
Ackerbaues, kann aber wegen ſeiner beſon-
dern Grundſaͤze unter einem eigenen Ab-
ſchnitte abgehandelt werden.
§. 130. Das erſte Stuͤck des Ackerbaues
iſt die Zubereitung des Bodens. Die-
ſe gruͤndet ſich auf zwei Stuͤcke, welche be-
ſtimmen muͤſſen, wie dieſe Zubereitung ge-
ſchehen ſoll; erſtlich: auf die Beſchaffen-
heit des Bodens ſelber; dieſe wird aus
der Natur ſeiner Erdarten, ſeiner Lage
und zufaͤlligen Eigenſchaften erkannt.
Zweitens: auf die Natur der Pflanzen,
welche der Boden tragen ſoll; dieſe wird
aus der oͤkonomiſchen Botanik und der
Pflanzenphyſiologie erkannt.
§. 131. Eine jede Zubereitung der Erde
beſteht wieder in zweien Hauptſtuͤcken, erſt-
lich: daß man die Erde locker mache,
auf daß ſich die Wurzeln der Pflanzen
gehoͤrig ausbreiten koͤnnen, zugleich aber
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/90>, abgerufen am 08.07.2024.
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