Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeine
in eine besondre, und zwar in die zwanzig-
ste Klasse der Hilfskunstgewerbe.

§. 220. So gründen sich die Kunstberei-
tungen erstlich auf die Eigenschaften der ro-
hen Erzeugungen, auf die Werkzeuge, auf
die Hilfsbereitungen, und nun endlich auf
die Befriedigung der Bedürfnisse selber: so
entstehen vier Ordnungen, welche ihre Klas-
sen unter sich haben, deren jede ihre Künste
in sich enthält. Die lezte Ordnung hat wie-
derum ihre Klassen. Die erste betrift die
Nahrung: sie macht die ein und zwanzigste
der Nahrungsbereitungen aus.

§. 221. Die Kleidung wird aus vielerlei
Kunstwerken zusammen gesezt: alle Künste,
die damit umgehen, ordne ich in die zwei
und zwanzigste Klasse, und nenne sie die
Kleidungsgewerbe.

§. 222. Die Wohnungen der Menschen
und Thiere erfodern vielerlei Künste, Hand-
arbeiten und Zubereitungen: alle aber ar-
beiten zu einem Zwecke, und diesem gebe ich
die drei und zwanzigste Klasse, und heise sie
die Baukunst.

§. 223.

Allgemeine
in eine beſondre, und zwar in die zwanzig-
ſte Klaſſe der Hilfskunſtgewerbe.

§. 220. So gruͤnden ſich die Kunſtberei-
tungen erſtlich auf die Eigenſchaften der ro-
hen Erzeugungen, auf die Werkzeuge, auf
die Hilfsbereitungen, und nun endlich auf
die Befriedigung der Beduͤrfniſſe ſelber: ſo
entſtehen vier Ordnungen, welche ihre Klaſ-
ſen unter ſich haben, deren jede ihre Kuͤnſte
in ſich enthaͤlt. Die lezte Ordnung hat wie-
derum ihre Klaſſen. Die erſte betrift die
Nahrung: ſie macht die ein und zwanzigſte
der Nahrungsbereitungen aus.

§. 221. Die Kleidung wird aus vielerlei
Kunſtwerken zuſammen geſezt: alle Kuͤnſte,
die damit umgehen, ordne ich in die zwei
und zwanzigſte Klaſſe, und nenne ſie die
Kleidungsgewerbe.

§. 222. Die Wohnungen der Menſchen
und Thiere erfodern vielerlei Kuͤnſte, Hand-
arbeiten und Zubereitungen: alle aber ar-
beiten zu einem Zwecke, und dieſem gebe ich
die drei und zwanzigſte Klaſſe, und heiſe ſie
die Baukunſt.

§. 223.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0130" n="110"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine</hi></fw><lb/>
in eine be&#x017F;ondre, und zwar in die zwanzig-<lb/>
&#x017F;te Kla&#x017F;&#x017F;e der <hi rendition="#fr">Hilfskun&#x017F;tgewerbe.</hi></p><lb/>
            <p>§. 220. So gru&#x0364;nden &#x017F;ich die Kun&#x017F;tberei-<lb/>
tungen er&#x017F;tlich auf die Eigen&#x017F;chaften der ro-<lb/>
hen Erzeugungen, auf die Werkzeuge, auf<lb/>
die Hilfsbereitungen, und nun endlich auf<lb/>
die Befriedigung der Bedu&#x0364;rfni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;elber: &#x017F;o<lb/>
ent&#x017F;tehen vier Ordnungen, welche ihre Kla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en unter &#x017F;ich haben, deren jede ihre Ku&#x0364;n&#x017F;te<lb/>
in &#x017F;ich entha&#x0364;lt. Die lezte Ordnung hat wie-<lb/>
derum ihre Kla&#x017F;&#x017F;en. Die er&#x017F;te betrift die<lb/>
Nahrung: &#x017F;ie macht die ein und zwanzig&#x017F;te<lb/>
der <hi rendition="#fr">Nahrungsbereitungen</hi> aus.</p><lb/>
            <p>§. 221. Die Kleidung wird aus vielerlei<lb/>
Kun&#x017F;twerken zu&#x017F;ammen ge&#x017F;ezt: alle Ku&#x0364;n&#x017F;te,<lb/>
die damit umgehen, ordne ich in die zwei<lb/>
und zwanzig&#x017F;te Kla&#x017F;&#x017F;e, und nenne &#x017F;ie die<lb/><hi rendition="#fr">Kleidungsgewerbe.</hi></p><lb/>
            <p>§. 222. Die Wohnungen der Men&#x017F;chen<lb/>
und Thiere erfodern vielerlei Ku&#x0364;n&#x017F;te, Hand-<lb/>
arbeiten und Zubereitungen: alle aber ar-<lb/>
beiten zu einem Zwecke, und die&#x017F;em gebe ich<lb/>
die drei und zwanzig&#x017F;te Kla&#x017F;&#x017F;e, und hei&#x017F;e &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#fr">die Baukun&#x017F;t.</hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 223.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0130] Allgemeine in eine beſondre, und zwar in die zwanzig- ſte Klaſſe der Hilfskunſtgewerbe. §. 220. So gruͤnden ſich die Kunſtberei- tungen erſtlich auf die Eigenſchaften der ro- hen Erzeugungen, auf die Werkzeuge, auf die Hilfsbereitungen, und nun endlich auf die Befriedigung der Beduͤrfniſſe ſelber: ſo entſtehen vier Ordnungen, welche ihre Klaſ- ſen unter ſich haben, deren jede ihre Kuͤnſte in ſich enthaͤlt. Die lezte Ordnung hat wie- derum ihre Klaſſen. Die erſte betrift die Nahrung: ſie macht die ein und zwanzigſte der Nahrungsbereitungen aus. §. 221. Die Kleidung wird aus vielerlei Kunſtwerken zuſammen geſezt: alle Kuͤnſte, die damit umgehen, ordne ich in die zwei und zwanzigſte Klaſſe, und nenne ſie die Kleidungsgewerbe. §. 222. Die Wohnungen der Menſchen und Thiere erfodern vielerlei Kuͤnſte, Hand- arbeiten und Zubereitungen: alle aber ar- beiten zu einem Zwecke, und dieſem gebe ich die drei und zwanzigſte Klaſſe, und heiſe ſie die Baukunſt. §. 223.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/130
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/130>, abgerufen am 11.05.2024.