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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Landwirthschaft
dieselben nach den Grundsäzen der Forstwis-
senschaft behandeln, und dieselben schüzen,
hegen und pflegen, so wird er ohne Anlage
und Unkosten jährlich einen Ertrag erwerben,
der ihm nüzlich seyn kann.

§. 155. Nun muß der Landwirth zu dem
Ackerbaue Anstalten machen, und denselben
einzurichten suchen. So wie die Viehzucht
ohne den Futterbau nicht bestehen kann, und
so wie erster nach dem Verhältnisse des lezten
sich richten muß, so kann der Ackerbau ohne
den Dung nicht seyn, und erster kann wiede-
rum nicht weiter gehen, als der lezte reicht;
da aber nun der Ertrag der Landwirthschaft
vornehmlich auf dem Ackerbaue beruht: so
muß der Dung mit höchstem Fleise vermehrt
und verbessert werden.

§. 156. Der Viehstand sezt zwar der Men-
ge des Dunges gewisse Gränzen; allein er ist
dem ohngeachtet doch einer grosen Vermeh-
rung fähig. Die Bestandtheile aller Pflan-
zen sind sich gleich, so gar auch die Thiere
bestehen aus Wasser, Erde, Luft, Oel und
Salz, mithin können alle diese Dinge den

Dung
F 2

Landwirthſchaft
dieſelben nach den Grundſaͤzen der Forſtwiſ-
ſenſchaft behandeln, und dieſelben ſchuͤzen,
hegen und pflegen, ſo wird er ohne Anlage
und Unkoſten jaͤhrlich einen Ertrag erwerben,
der ihm nuͤzlich ſeyn kann.

§. 155. Nun muß der Landwirth zu dem
Ackerbaue Anſtalten machen, und denſelben
einzurichten ſuchen. So wie die Viehzucht
ohne den Futterbau nicht beſtehen kann, und
ſo wie erſter nach dem Verhaͤltniſſe des lezten
ſich richten muß, ſo kann der Ackerbau ohne
den Dung nicht ſeyn, und erſter kann wiede-
rum nicht weiter gehen, als der lezte reicht;
da aber nun der Ertrag der Landwirthſchaft
vornehmlich auf dem Ackerbaue beruht: ſo
muß der Dung mit hoͤchſtem Fleiſe vermehrt
und verbeſſert werden.

§. 156. Der Viehſtand ſezt zwar der Men-
ge des Dunges gewiſſe Graͤnzen; allein er iſt
dem ohngeachtet doch einer groſen Vermeh-
rung faͤhig. Die Beſtandtheile aller Pflan-
zen ſind ſich gleich, ſo gar auch die Thiere
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Salz, mithin koͤnnen alle dieſe Dinge den

Dung
F 2
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[83/0103] Landwirthſchaft dieſelben nach den Grundſaͤzen der Forſtwiſ- ſenſchaft behandeln, und dieſelben ſchuͤzen, hegen und pflegen, ſo wird er ohne Anlage und Unkoſten jaͤhrlich einen Ertrag erwerben, der ihm nuͤzlich ſeyn kann. §. 155. Nun muß der Landwirth zu dem Ackerbaue Anſtalten machen, und denſelben einzurichten ſuchen. So wie die Viehzucht ohne den Futterbau nicht beſtehen kann, und ſo wie erſter nach dem Verhaͤltniſſe des lezten ſich richten muß, ſo kann der Ackerbau ohne den Dung nicht ſeyn, und erſter kann wiede- rum nicht weiter gehen, als der lezte reicht; da aber nun der Ertrag der Landwirthſchaft vornehmlich auf dem Ackerbaue beruht: ſo muß der Dung mit hoͤchſtem Fleiſe vermehrt und verbeſſert werden. §. 156. Der Viehſtand ſezt zwar der Men- ge des Dunges gewiſſe Graͤnzen; allein er iſt dem ohngeachtet doch einer groſen Vermeh- rung faͤhig. Die Beſtandtheile aller Pflan- zen ſind ſich gleich, ſo gar auch die Thiere beſtehen aus Waſſer, Erde, Luft, Oel und Salz, mithin koͤnnen alle dieſe Dinge den Dung F 2

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/103>, abgerufen am 25.11.2024.