Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.139. An Frau von Reitzenstein in Schleitz. [Kopie][Bayreuth, 4. Jan. 1821]In Ihrem artigen Zimmerchen hab' ich über 20 mal den November 140a. An Otto. [Bayreuth, Jan. 1821]Guten Morgen, mein lieber Otto! Du und dein Magen hattest Recht.10 140b. An Otto.20 [Bayreuth, Jan. 1821]Guten Morgen, lieber Otto! Ich muß mir sogar mitten aus deinen 141. An Emanuel.30 [Bayreuth, 14. Jan. 1821. Sonntag]Guten Morgen, Emanuel! Ich und Otto schieden sehr gerührt. Ich 139. An Frau von Reitzenſtein in Schleitz. [Kopie][Bayreuth, 4. Jan. 1821]In Ihrem artigen Zimmerchen hab’ ich über 20 mal den November 140a. An Otto. [Bayreuth, Jan. 1821]Guten Morgen, mein lieber Otto! Du und dein Magen hatteſt Recht.10 140b. An Otto.20 [Bayreuth, Jan. 1821]Guten Morgen, lieber Otto! Ich muß mir ſogar mitten aus deinen 141. An Emanuel.30 [Bayreuth, 14. Jan. 1821. Sonntag]Guten Morgen, Emanuel! Ich und Otto ſchieden ſehr gerührt. Ich <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0098" n="92"/> <div type="letter" n="1"> <head>139. An <hi rendition="#g">Frau von Reitzenſtein in Schleitz.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 4. Jan. 1821]</hi> </dateline><lb/> <p>In Ihrem artigen Zimmerchen hab’ ich über 20 mal den November<lb/> und Dezember vergeſſen und folglich deſto [mehr] an Sie gedacht, durch<lb/> welche ich in dieſem Garten nach den Sommerfreuden noch Winter-<lb n="5"/> freuden gewinne. Möge Ihr wohlwollendes Herz in Ihrer ſchönen<lb/> Umgebung auch immer als ein frohes ſchlagen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>140<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Jan. 1821]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein lieber Otto! Du und dein Magen hatteſt Recht.<lb n="10"/> Auch meiner litt genug durch den jungen mit Weingeiſt majorenn<lb/> gemachten Franzwein, den ich nun bei <hi rendition="#aq">Hartmann</hi> gegen ein Oxhofft<lb/><hi rendition="#aq">Barsac</hi> vertauſchen will. Ich nehme auch hier vorher zum Auſträgal-<lb/> gerichte deines feinen Magens und Gaumens wieder die Zuflucht. —<lb/> Was mir aber neulich durch meine <hi rendition="#aq">C[aroline]</hi> lange im Kopfe herum<lb n="15"/> ging, war deiner; das Naſſen und ein Magenſchmerz bei Drücken auf<lb/> die Hirnſchale, die folglich weich ſein muß, iſt von höchſter Bedeutung.<lb/> Gott gebe, daß <hi rendition="#aq">Sömmering</hi> noch in <hi rendition="#aq">München</hi> iſt. Ich weiß noch einen<lb/> andern Rath, aber da muß ich vorher mit dir ſelber ſprechen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>140<hi rendition="#aq">b.</hi> An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Jan. 1821]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Ich muß mir ſogar mitten aus deinen<lb/> Arbeiten heraus die kürzeſte Nachricht erbitten: 1) was <hi rendition="#g">dein</hi> Magen-<lb/> übel iſt und 2) was mein Wein daran vermehrte, Hitze, oder Ekel, oder<lb/> Schwäche oder was. Ich werde immer ſtoßweiſe Herr über <hi rendition="#g">mein</hi> Übel;<lb n="25"/> dann iſt mir wieder, als ob mein Wein Waſſer auf deſſen <hi rendition="#g">Walk</hi> mühle<lb/> würde. — Deine Reiſe wird gerade in fortdauernd-mildes Wetter<lb/> treffen; aber die Mitte Februars wird den Sonnenkörper erkälten<lb/> (vom 10<hi rendition="#sup">ten</hi> an).</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>141. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="30"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 14. Jan. 1821. Sonntag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Ich und Otto ſchieden ſehr gerührt. Ich<lb/> wollt’, er hätt’ Ihnen mein letztes Blättchen gezeigt. — Hier eine Ant-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0098]
139. An Frau von Reitzenſtein in Schleitz.
[Bayreuth, 4. Jan. 1821]
In Ihrem artigen Zimmerchen hab’ ich über 20 mal den November
und Dezember vergeſſen und folglich deſto [mehr] an Sie gedacht, durch
welche ich in dieſem Garten nach den Sommerfreuden noch Winter- 5
freuden gewinne. Möge Ihr wohlwollendes Herz in Ihrer ſchönen
Umgebung auch immer als ein frohes ſchlagen.
140a. An Otto.
[Bayreuth, Jan. 1821]
Guten Morgen, mein lieber Otto! Du und dein Magen hatteſt Recht. 10
Auch meiner litt genug durch den jungen mit Weingeiſt majorenn
gemachten Franzwein, den ich nun bei Hartmann gegen ein Oxhofft
Barsac vertauſchen will. Ich nehme auch hier vorher zum Auſträgal-
gerichte deines feinen Magens und Gaumens wieder die Zuflucht. —
Was mir aber neulich durch meine C[aroline] lange im Kopfe herum 15
ging, war deiner; das Naſſen und ein Magenſchmerz bei Drücken auf
die Hirnſchale, die folglich weich ſein muß, iſt von höchſter Bedeutung.
Gott gebe, daß Sömmering noch in München iſt. Ich weiß noch einen
andern Rath, aber da muß ich vorher mit dir ſelber ſprechen.
140b. An Otto. 20
[Bayreuth, Jan. 1821]
Guten Morgen, lieber Otto! Ich muß mir ſogar mitten aus deinen
Arbeiten heraus die kürzeſte Nachricht erbitten: 1) was dein Magen-
übel iſt und 2) was mein Wein daran vermehrte, Hitze, oder Ekel, oder
Schwäche oder was. Ich werde immer ſtoßweiſe Herr über mein Übel; 25
dann iſt mir wieder, als ob mein Wein Waſſer auf deſſen Walk mühle
würde. — Deine Reiſe wird gerade in fortdauernd-mildes Wetter
treffen; aber die Mitte Februars wird den Sonnenkörper erkälten
(vom 10ten an).
141. An Emanuel. 30
[Bayreuth, 14. Jan. 1821. Sonntag]
Guten Morgen, Emanuel! Ich und Otto ſchieden ſehr gerührt. Ich
wollt’, er hätt’ Ihnen mein letztes Blättchen gezeigt. — Hier eine Ant-
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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