Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.ich ihn; und den 31ten ging er ab. Ich hoffe aber, ein Oxhofft wehrt sich 118. An Emanuel. [Bayreuth, 29. Nov. 1820]Willkommen, theuerer Emanuel, schreib' ich voraus, ehe Sie das5 R. 119. An Otto. [Bayreuth, Ende Nov. 1820]Guten Morgen, lieber Otto! "Wenn ich nur 'was davon hätt'" sagte 120. An Emanuel.25 [Bayreuth, 4. Dez. 1820]Guten Morgen, mein Alter! Ich bedauere Sie und mich. Jetzo In der Gräfschen Anzeige steht mein Name -- erlogen. -- Ich danke R. ich ihn; und den 31ten ging er ab. Ich hoffe aber, ein Oxhofft wehrt ſich 118. An Emanuel. [Bayreuth, 29. Nov. 1820]Willkommen, theuerer Emanuel, ſchreib’ ich voraus, ehe Sie das5 R. 119. An Otto. [Bayreuth, Ende Nov. 1820]Guten Morgen, lieber Otto! „Wenn ich nur ’was davon hätt’“ ſagte 120. An Emanuel.25 [Bayreuth, 4. Dez. 1820]Guten Morgen, mein Alter! Ich bedauere Sie und mich. Jetzo In der Gräfſchen Anzeige ſteht mein Name — erlogen. — Ich danke R. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0086" n="80"/> ich ihn; und den 31<hi rendition="#sup">ten</hi> ging er ab. Ich hoffe aber, ein Oxhofft wehrt ſich<lb/> ſchon gegen ein Paar Friernächte.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>118. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 29. Nov. 1820]</hi> </dateline><lb/> <p>Willkommen, theuerer <hi rendition="#aq">Emanuel,</hi> ſchreib’ ich voraus, ehe Sie das<lb n="5"/> ſchönſte häusliche hören. Aber mitten unter dem Tumulte empfangner<lb/> und gegebner Freuden bitt’ ich Sie doch an mich eine ½ Sekunde lang zu<lb/> denken, mir nämlich mein akademiſches Diplom zu ſenden. Im Nürn-<lb/> berger Korreſpondenten ſtand längſt meine Erhebung; aber ich<lb/> läugnete ſie gegen jeden aus dem guten Grunde, weil mir ſonſt mein<lb n="10"/> baireuter in München ſie geſchrieben hätte. Durch Max erfuhr ich<lb/> auch die Auszahlung des Stipendiums brieflich. Jetzo aber, Guter,<lb/> laſſen Sie mich nicht mehr ſo auf mündliche Mittheilungen warten<lb/> wie auf briefliche, ſondern ſetzen Sie ſich recht bald auf mein eiaſames<lb/> Kanapée. Gute Nacht.<lb n="15"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>119. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende Nov. 1820]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! „Wenn ich nur ’was davon hätt’“ ſagte<lb/> immer der Kaſperl im Stück; aber die Kapſel hab’ ich doch. Muß man<lb n="20"/> denn etwa gar darauf antworten? — Dieſe Briefe ſendeſt du <hi rendition="#aq">Emanuel.</hi><lb/> — Da der Wein ſchon am letzten Oktober abging und da bis 12 Nov.<lb/> gutes Wetter war: könnt’ er nicht an einem nahen Ort ankern, von wo<lb/> aus ich ihn zur Axe könnte kommen laſſen? —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>120. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 4. Dez. 1820]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein Alter! Ich bedauere Sie und mich. Jetzo<lb/> liegen 2 Trauerſpiele vor mir, für die ich Vorreden und Verleger<lb/> ſchaffen ſoll; und ich armer Hund werde dadurch ſelber ein Mitſpieler<lb/> darin. Ich ſoll der fremden Armuth wegen die Kunſt und die Welt<lb n="30"/> belügen? —</p><lb/> <p>In der Gräfſchen Anzeige ſteht mein Name — erlogen. — Ich danke<lb/> für die 100 fl. — Recht bald werd ich meinen <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> beſuchen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [80/0086]
ich ihn; und den 31ten ging er ab. Ich hoffe aber, ein Oxhofft wehrt ſich
ſchon gegen ein Paar Friernächte.
118. An Emanuel.
[Bayreuth, 29. Nov. 1820]
Willkommen, theuerer Emanuel, ſchreib’ ich voraus, ehe Sie das 5
ſchönſte häusliche hören. Aber mitten unter dem Tumulte empfangner
und gegebner Freuden bitt’ ich Sie doch an mich eine ½ Sekunde lang zu
denken, mir nämlich mein akademiſches Diplom zu ſenden. Im Nürn-
berger Korreſpondenten ſtand längſt meine Erhebung; aber ich
läugnete ſie gegen jeden aus dem guten Grunde, weil mir ſonſt mein 10
baireuter in München ſie geſchrieben hätte. Durch Max erfuhr ich
auch die Auszahlung des Stipendiums brieflich. Jetzo aber, Guter,
laſſen Sie mich nicht mehr ſo auf mündliche Mittheilungen warten
wie auf briefliche, ſondern ſetzen Sie ſich recht bald auf mein eiaſames
Kanapée. Gute Nacht. 15
R.
119. An Otto.
[Bayreuth, Ende Nov. 1820]
Guten Morgen, lieber Otto! „Wenn ich nur ’was davon hätt’“ ſagte
immer der Kaſperl im Stück; aber die Kapſel hab’ ich doch. Muß man 20
denn etwa gar darauf antworten? — Dieſe Briefe ſendeſt du Emanuel.
— Da der Wein ſchon am letzten Oktober abging und da bis 12 Nov.
gutes Wetter war: könnt’ er nicht an einem nahen Ort ankern, von wo
aus ich ihn zur Axe könnte kommen laſſen? —
120. An Emanuel. 25
[Bayreuth, 4. Dez. 1820]
Guten Morgen, mein Alter! Ich bedauere Sie und mich. Jetzo
liegen 2 Trauerſpiele vor mir, für die ich Vorreden und Verleger
ſchaffen ſoll; und ich armer Hund werde dadurch ſelber ein Mitſpieler
darin. Ich ſoll der fremden Armuth wegen die Kunſt und die Welt 30
belügen? —
In der Gräfſchen Anzeige ſteht mein Name — erlogen. — Ich danke
für die 100 fl. — Recht bald werd ich meinen Emanuel beſuchen.
R.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |