Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.417. An Julie von Giech (in Thurnau?). [Kopie][Bayreuth, 24. Jan. 1824]Hier haben Sie einen ganzen grünen Markt auf einmal, von 418. An Prediger Bock in Brandenburg a. d. Havel.10 [Kopie][Bayreuth, 27. Jan. 1824]Ein Briefchen ist doch besser als Schweigen und Sie verziehen 419. An Justizrätin Julie Meier in Nauen. [Kopie][Bayreuth, 27. Jan. 1824]Dieses milde Roth bezeichne das Abendroth, das nach meinem 420. An Gottfried Weber in Darmstadt. [Kopie][Bayreuth, 3. Febr. 1824]25Fast alle meine Briefe fangen mit Bitten um Vergebung an: ja öfter 417. An Julie von Giech (in Thurnau?). [Kopie][Bayreuth, 24. Jan. 1824]Hier haben Sie einen ganzen grünen Markt auf einmal, von 418. An Prediger Bock in Brandenburg a. d. Havel.10 [Kopie][Bayreuth, 27. Jan. 1824]Ein Briefchen iſt doch beſſer als Schweigen und Sie verziehen 419. An Juſtizrätin Julie Meier in Nauen. [Kopie][Bayreuth, 27. Jan. 1824]Dieſes milde Roth bezeichne das Abendroth, das nach meinem 420. An Gottfried Weber in Darmſtadt. [Kopie][Bayreuth, 3. Febr. 1824]25Faſt alle meine Briefe fangen mit Bitten um Vergebung an: ja öfter <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0262" n="250"/> <div type="letter" n="1"> <head>417. An <hi rendition="#g">Julie von Giech (in Thurnau?).</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. Jan. 1824]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier haben Sie einen ganzen grünen Markt auf einmal, von<lb/> dieſem Briefchen an bis zum Einband des Büchelchens, ja bis hinten<lb/> zum Drucker Schade, der in der alten Grüngaſſe N. 18 wohnt.<lb n="5"/> Aber das ſchönſte Grün — wogegen das grüne Gewölbe in Dresden<lb/> erbleicht — wohnt im Herzen und ich weiß gewiß, daß es in dem<lb/> Ihrigen nie verwelken wird. Und mög’ es durch nichts anders unter-<lb/> brochen werden als durch die [?] Blumen der Freude.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>418. An <hi rendition="#g">Prediger Bock in Brandenburg a. d. Havel.</hi><lb n="10"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. Jan. 1824]</hi> </dateline><lb/> <p>Ein Briefchen iſt doch beſſer als Schweigen und Sie verziehen<lb/> ſogar auch dieſes einem alt werdenden Autor, deſſen Schreibſtoff in<lb/> umgekehrtem Verhältnis mit ſeiner Schreibzeit zunimmt. Verzeihen<lb/> Sie den Kurzſchreiber dem Vielſchreiber.<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>419. An <hi rendition="#g">Juſtizrätin Julie Meier in Nauen.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. Jan. 1824]</hi> </dateline><lb/> <p>Dieſes milde Roth bezeichne das Abendroth, das nach meinem<lb/> innigſten Wunſch um Ihr Jahr und Ihr ganzes warmes, wol auch zu-<lb/> weilen heiſſes Leben gehen ſoll. Schicken Sie dem Schweigenden Foli-<lb n="20"/> anten Briefe: deſto beſſer für ihn. Aber noch beſſer wär’ es für ihn,<lb/> nur einmal in Ihr Auge zu ſehen und den Ton Ihrer Stimme zu hören<lb/> und die ſchreibende Hand in ſeiner zu halten.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>420. An <hi rendition="#g">Gottfried Weber in Darmſtadt.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 3. Febr. 1824]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Faſt alle meine Briefe fangen mit Bitten um Vergebung an: ja öfter<lb/> fang’ ich ſie gar nicht an. Ihren Wunſch werd’ ich gern erfüllen, aber<lb/> freilich mit bedingenden viel kleinern Kräften als Sie bei mir voraus-<lb/> ſetzen. Ich habe mehr Ohr, ja mehr nur Herz als Zunge für die Muſik;<lb/> und in die theoretiſche Kirchenverſammlung einer h. Cäcilia könnt’ ich<lb n="30"/> mich nur als Zuhörer, nicht als Mitſprecher wagen. Zum Glück läßt Ihr<lb/> Plan ſogar bloßen poetiſchen Kleinigkeiten einen weiten Spielraum<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0262]
417. An Julie von Giech (in Thurnau?).
[Bayreuth, 24. Jan. 1824]
Hier haben Sie einen ganzen grünen Markt auf einmal, von
dieſem Briefchen an bis zum Einband des Büchelchens, ja bis hinten
zum Drucker Schade, der in der alten Grüngaſſe N. 18 wohnt. 5
Aber das ſchönſte Grün — wogegen das grüne Gewölbe in Dresden
erbleicht — wohnt im Herzen und ich weiß gewiß, daß es in dem
Ihrigen nie verwelken wird. Und mög’ es durch nichts anders unter-
brochen werden als durch die [?] Blumen der Freude.
418. An Prediger Bock in Brandenburg a. d. Havel. 10
[Bayreuth, 27. Jan. 1824]
Ein Briefchen iſt doch beſſer als Schweigen und Sie verziehen
ſogar auch dieſes einem alt werdenden Autor, deſſen Schreibſtoff in
umgekehrtem Verhältnis mit ſeiner Schreibzeit zunimmt. Verzeihen
Sie den Kurzſchreiber dem Vielſchreiber. 15
419. An Juſtizrätin Julie Meier in Nauen.
[Bayreuth, 27. Jan. 1824]
Dieſes milde Roth bezeichne das Abendroth, das nach meinem
innigſten Wunſch um Ihr Jahr und Ihr ganzes warmes, wol auch zu-
weilen heiſſes Leben gehen ſoll. Schicken Sie dem Schweigenden Foli- 20
anten Briefe: deſto beſſer für ihn. Aber noch beſſer wär’ es für ihn,
nur einmal in Ihr Auge zu ſehen und den Ton Ihrer Stimme zu hören
und die ſchreibende Hand in ſeiner zu halten.
420. An Gottfried Weber in Darmſtadt.
[Bayreuth, 3. Febr. 1824] 25
Faſt alle meine Briefe fangen mit Bitten um Vergebung an: ja öfter
fang’ ich ſie gar nicht an. Ihren Wunſch werd’ ich gern erfüllen, aber
freilich mit bedingenden viel kleinern Kräften als Sie bei mir voraus-
ſetzen. Ich habe mehr Ohr, ja mehr nur Herz als Zunge für die Muſik;
und in die theoretiſche Kirchenverſammlung einer h. Cäcilia könnt’ ich 30
mich nur als Zuhörer, nicht als Mitſprecher wagen. Zum Glück läßt Ihr
Plan ſogar bloßen poetiſchen Kleinigkeiten einen weiten Spielraum
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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