Regenbogenglanz. Nur seine und Jakobi's Rücksichten auf das erbärm- liche Aufnehmen und Beobachten ihres Doppelgestirns sind mir nicht kühn und edel genug. Daher gab uns [?] Jacobi, der von dieser Seite einige Kühnheit von Voß sich hätte borgen mögen, gar zu wenig und gar zu bedenklich -- der Mann, der mir mit Bändchen mehr gegeben5 als andre mit Bänden.
15. An Otto.
[Bayreuth, Ende Jan. 1820]
Guten Morgen, Otto! Diese Bücher hättest du schon gestern be- kommen, wenn deine Magd mir selber die L[iteratur] Z[eitung] ge-10 geben hätte. Schicke sie allemal in meine Stube, da ich immer etwas [habe]. -- Ich fürchte, C[aroline] kommt, da sie schweigt, mitten in diesem Höllenwetter auf Höllenchausseen.
16. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
Eilig.
Baireut d. 1. Febr. 182015
Mit Vergnügen komm' ich einmal wieder zu Einer Zeile an Sie, obwol durch kein Vergnügen, da es einen fatalen Druckfehler betrifft, dessen Berichtigung ich Sie ja sogleich abdrucken zu lassen bitte. -- Ich bitte Sie recht sehr, mir die Eos nur monatlich zuzusenden -- falls ich sie doch bekommen soll -- da ich sie ja ohnehin hier leicht erhalten kann.20 Leben Sie recht wol.
Ihr ergebenster J. P. F. Richter
17. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. Febr. 1820]25
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier vom lieben Voß auch an Sie. -- Endlich haben sich die Menschenfeinde, die Sorgen, wieder meilen- weit im Umkreise von mir entfernt und meine C[aroline] ist da. Aber ich mußte für sie zittern, sogar nach der Gefahr. -- Alles gehe in Ihrem Herzen und Hause wol!30
R.
Regenbogenglanz. Nur ſeine und Jakobi’s Rückſichten auf das erbärm- liche Aufnehmen und Beobachten ihres Doppelgeſtirns ſind mir nicht kühn und edel genug. Daher gab uns [?] Jacobi, der von dieſer Seite einige Kühnheit von Voß ſich hätte borgen mögen, gar zu wenig und gar zu bedenklich — der Mann, der mir mit Bändchen mehr gegeben5 als andre mit Bänden.
15. An Otto.
[Bayreuth, Ende Jan. 1820]
Guten Morgen, Otto! Dieſe Bücher hätteſt du ſchon geſtern be- kommen, wenn deine Magd mir ſelber die L[iteratur] Z[eitung] ge-10 geben hätte. Schicke ſie allemal in meine Stube, da ich immer etwas [habe]. — Ich fürchte, C[aroline] kommt, da ſie ſchweigt, mitten in dieſem Höllenwetter auf Höllenchauſſeen.
16. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
Eilig.
Baireut d. 1. Febr. 182015
Mit Vergnügen komm’ ich einmal wieder zu Einer Zeile an Sie, obwol durch kein Vergnügen, da es einen fatalen Druckfehler betrifft, deſſen Berichtigung ich Sie ja ſogleich abdrucken zu laſſen bitte. — Ich bitte Sie recht ſehr, mir die Eos nur monatlich zuzuſenden — falls ich ſie doch bekommen ſoll — da ich ſie ja ohnehin hier leicht erhalten kann.20 Leben Sie recht wol.
Ihr ergebenſter J. P. F. Richter
17. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. Febr. 1820]25
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier vom lieben Voß auch an Sie. — Endlich haben ſich die Menſchenfeinde, die Sorgen, wieder meilen- weit im Umkreiſe von mir entfernt und meine C[aroline] iſt da. Aber ich mußte für ſie zittern, ſogar nach der Gefahr. — Alles gehe in Ihrem Herzen und Hauſe wol!30
R.
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[11/0016]
Regenbogenglanz. Nur ſeine und Jakobi’s Rückſichten auf das erbärm-
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kühn und edel genug. Daher gab uns [?] Jacobi, der von dieſer Seite
einige Kühnheit von Voß ſich hätte borgen mögen, gar zu wenig und
gar zu bedenklich — der Mann, der mir mit Bändchen mehr gegeben 5
als andre mit Bänden.
15. An Otto.
[Bayreuth, Ende Jan. 1820]
Guten Morgen, Otto! Dieſe Bücher hätteſt du ſchon geſtern be-
kommen, wenn deine Magd mir ſelber die L[iteratur] Z[eitung] ge- 10
geben hätte. Schicke ſie allemal in meine Stube, da ich immer etwas
[habe]. — Ich fürchte, C[aroline] kommt, da ſie ſchweigt, mitten in
dieſem Höllenwetter auf Höllenchauſſeen.
16. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
Eilig.Baireut d. 1. Febr. 1820 15
Mit Vergnügen komm’ ich einmal wieder zu Einer Zeile an Sie,
obwol durch kein Vergnügen, da es einen fatalen Druckfehler betrifft,
deſſen Berichtigung ich Sie ja ſogleich abdrucken zu laſſen bitte. — Ich
bitte Sie recht ſehr, mir die Eos nur monatlich zuzuſenden — falls ich ſie
doch bekommen ſoll — da ich ſie ja ohnehin hier leicht erhalten kann. 20
Leben Sie recht wol.
Ihr ergebenſter
J. P. F. Richter
17. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. Febr. 1820] 25
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier vom lieben Voß auch an Sie.
— Endlich haben ſich die Menſchenfeinde, die Sorgen, wieder meilen-
weit im Umkreiſe von mir entfernt und meine C[aroline] iſt da. Aber
ich mußte für ſie zittern, ſogar nach der Gefahr. — Alles gehe in Ihrem
Herzen und Hauſe wol! 30
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/16>, abgerufen am 16.02.2025.
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