Guten Morgen, Geliebter! Ich habe gestern etwas bei Ihnen verloren, was Sie nie verlieren werden, weil Sie es nie gebrauchen werden -- meine Brille. Aber das Andenken an den sprach- und5 freudenreichen Abend, der immer schneller zu fliegen schien, je länger er flog, hab' ich mitgenommen.
6. An Göschen in Leipzig.
[Kopie][Bayreuth, 8. Jan. 1815]10
Ich thue an Sie eine Frage, die ich Sie für keine Bitte zu halten [er]suche (über die 2 Aufsätze im Kriegskalender). 2 Fragen: ob der Absatz nicht durch diesen Wiederdruck jetzo leidet, 2) ob Sie solche nicht selber herausgeben wollen. Im letzten Falle will [ich] eine etwas veränderte Auflage zu liefern versprechen. Leben Sie wol unter jeder Regierung, und wär' es die -- sächsische.15
7. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Jan. 1815]
Guten Morgen, Theuerster! Ich werde eine Lesebibliothek für Sie allein errichten, um zu etwas zu kommen. Herzlichen Dank da- für! Wenn es nur [nicht] gar zu viel wäre. -- Ich dachte daran, daß20 Jettens Korresponde[n]tin durchaus nicht den Titan selber, sondern nur dessen Anhang, die Schilderung eines Menschenfeinds muß gemeint haben.
8. An Otto.
[Bayreuth, Jan. 1815]25
Guten Tag, Lieber! Ich habe nun die Antwort von Frankfurt erhalten, die ich gewiß voraus sah und woran mich nichts wundert als die Schnelle; denn den 4ten schrieb ich. -- Jetzo ist wol ein Gang zu Stein der beste, mit Beilage des Briefs an Alexander.30
9. An den Freiherrn von Stein in Wien?
[Konzept, nicht abgeschickt][Bayreuth, Jan. 1815]
Soll ich in meine Biographie schreiben (und ich schreib' es hier im voraus): nicht einmal der Kongreß erhielt mich, sondern er nahm
1*
*5. An Emanuel.
[Bayreuth, 5. Jan. 1815]
Guten Morgen, Geliebter! Ich habe geſtern etwas bei Ihnen verloren, was Sie nie verlieren werden, weil Sie es nie gebrauchen werden — meine Brille. Aber das Andenken an den ſprach- und5 freudenreichen Abend, der immer ſchneller zu fliegen ſchien, je länger er flog, hab’ ich mitgenommen.
6. An Göſchen in Leipzig.
[Kopie][Bayreuth, 8. Jan. 1815]10
Ich thue an Sie eine Frage, die ich Sie für keine Bitte zu halten [er]ſuche (über die 2 Aufſätze im Kriegskalender). 2 Fragen: ob der Abſatz nicht durch dieſen Wiederdruck jetzo leidet, 2) ob Sie ſolche nicht ſelber herausgeben wollen. Im letzten Falle will [ich] eine etwas veränderte Auflage zu liefern verſprechen. Leben Sie wol unter jeder Regierung, und wär’ es die — ſächſiſche.15
7. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Jan. 1815]
Guten Morgen, Theuerſter! Ich werde eine Leſebibliothek für Sie allein errichten, um zu etwas zu kommen. Herzlichen Dank da- für! Wenn es nur [nicht] gar zu viel wäre. — Ich dachte daran, daß20 Jettens Korreſponde[n]tin durchaus nicht den Titan ſelber, ſondern nur deſſen Anhang, die Schilderung eines Menſchenfeinds muß gemeint haben.
8. An Otto.
[Bayreuth, Jan. 1815]25
Guten Tag, Lieber! Ich habe nun die Antwort von Frankfurt erhalten, die ich gewiß voraus ſah und woran mich nichts wundert als die Schnelle; denn den 4ten ſchrieb ich. — Jetzo iſt wol ein Gang zu Stein der beſte, mit Beilage des Briefs an Alexander.30
9. An den Freiherrn von Stein in Wien?
[Konzept, nicht abgeſchickt][Bayreuth, Jan. 1815]
Soll ich in meine Biographie ſchreiben (und ich ſchreib’ es hier im voraus): nicht einmal der Kongreß erhielt mich, ſondern er nahm
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*5. An Emanuel.
[Bayreuth, 5. Jan. 1815]
Guten Morgen, Geliebter! Ich habe geſtern etwas bei Ihnen
verloren, was Sie nie verlieren werden, weil Sie es nie gebrauchen
werden — meine Brille. Aber das Andenken an den ſprach- und 5
freudenreichen Abend, der immer ſchneller zu fliegen ſchien, je länger
er flog, hab’ ich mitgenommen.
6. An Göſchen in Leipzig.
[Bayreuth, 8. Jan. 1815] 10
Ich thue an Sie eine Frage, die ich Sie für keine Bitte zu halten
[er]ſuche (über die 2 Aufſätze im Kriegskalender). 2 Fragen: ob der
Abſatz nicht durch dieſen Wiederdruck jetzo leidet, 2) ob Sie ſolche
nicht ſelber herausgeben wollen. Im letzten Falle will [ich] eine
etwas veränderte Auflage zu liefern verſprechen. Leben Sie wol
unter jeder Regierung, und wär’ es die — ſächſiſche. 15
7. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Jan. 1815]
Guten Morgen, Theuerſter! Ich werde eine Leſebibliothek für
Sie allein errichten, um zu etwas zu kommen. Herzlichen Dank da-
für! Wenn es nur [nicht] gar zu viel wäre. — Ich dachte daran, daß 20
Jettens Korreſponde[n]tin durchaus nicht den Titan ſelber, ſondern
nur deſſen Anhang, die Schilderung eines Menſchenfeinds muß
gemeint haben.
8. An Otto.
[Bayreuth, Jan. 1815] 25
Guten Tag, Lieber! Ich habe nun die Antwort von Frankfurt
erhalten, die ich gewiß voraus ſah und woran mich nichts wundert
als die Schnelle; denn den 4ten ſchrieb ich. — Jetzo iſt wol ein Gang
zu Stein der beſte, mit Beilage des Briefs an Alexander. 30
9. An den Freiherrn von Stein in Wien?
[Bayreuth, Jan. 1815]
Soll ich in meine Biographie ſchreiben (und ich ſchreib’ es hier im
voraus): nicht einmal der Kongreß erhielt mich, ſondern er nahm
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/8>, abgerufen am 16.07.2024.
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