jetzo ists mir deinetwegen lieb. -- In der Berlin. Zeitung wird die Fortsetzung deines Aufsatzes über Nachdruck fort gelobt.
91. An Emanuel.
[Bayreuth, 4. Okt. 1815]5
Zum Prosit des neuen Jahrs, wozu ich Ihnen heute diese Blumen aus Wonsiedel mit dem Briefe der Übersenderin schicken wollte, gehört nun auch der Th.sche Brief, wenn er redlich ist und keinen Aufschub erschleichen will. Otto hatte die 2 Briefe noch nicht. Gute Nacht, gutes Jahr.10
92. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein Emanuel! Deutsche Blüten bezahlen Sie mit italienischen. -- Haben Sie nicht Tiecks Werke (nicht den Sternbald) oder Novalis?15
93. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1815]
Alter! Oestreicher, der mir Kannens Umänderung erzählte -- ich beneide diesem seine Bekehrung -- sagte, daß seine Schwester das Paquet von ihm an dich, worin auch ein Exemplar seiner Leben- beschreibung an mich liegt, schon gebracht oder bringe. Daher20 schick' ich. -- Montgelas Sekretär sagte vor 3 Wochen zu ihm in Betreff meiner Bittschrift: "die Milchstrasse (meine Vergleichung des Schulwesens) wird Milch geben". M. bestand sogleich auf Erkundigung-Schreiben nach Aschaffenburg wegen Zeit und Be- dingung der Pension. Gute Nacht!25
94. An Cotta.
Baireuth d. 11. Okt. 1815
Täglich hofft' ich auf Briefe und Bücher. Der Meßkatalog versprach die Herbstblumine. Gleichwol hab' ich die so nöthigen Aushängebogen nicht erhalten.30
Ich bitte Sie, mich recht bald aus meiner Unwissenheit zu erlösen.
3*
jetzo iſts mir deinetwegen lieb. — In der Berlin. Zeitung wird die Fortſetzung deines Aufſatzes über Nachdruck fort gelobt.
91. An Emanuel.
[Bayreuth, 4. Okt. 1815]5
Zum Proſit des neuen Jahrs, wozu ich Ihnen heute dieſe Blumen aus Wonsiedel mit dem Briefe der Überſenderin ſchicken wollte, gehört nun auch der Th.sche Brief, wenn er redlich iſt und keinen Aufſchub erſchleichen will. Otto hatte die 2 Briefe noch nicht. Gute Nacht, gutes Jahr.10
92. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein Emanuel! Deutſche Blüten bezahlen Sie mit italieniſchen. — Haben Sie nicht Tiecks Werke (nicht den Sternbald) oder Novalis?15
93. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1815]
Alter! Oeſtreicher, der mir Kannens Umänderung erzählte — ich beneide dieſem ſeine Bekehrung — ſagte, daß ſeine Schweſter das Paquet von ihm an dich, worin auch ein Exemplar ſeiner Leben- beſchreibung an mich liegt, ſchon gebracht oder bringe. Daher20 ſchick’ ich. — Montgelas Sekretär ſagte vor 3 Wochen zu ihm in Betreff meiner Bittſchrift: „die Milchſtraſſe (meine Vergleichung des Schulweſens) wird Milch geben“. M. beſtand ſogleich auf Erkundigung-Schreiben nach Aſchaffenburg wegen Zeit und Be- dingung der Penſion. Gute Nacht!25
94. An Cotta.
Baireuth d. 11. Okt. 1815
Täglich hofft’ ich auf Briefe und Bücher. Der Meßkatalog verſprach die Herbſtblumine. Gleichwol hab’ ich die ſo nöthigen Aushängebogen nicht erhalten.30
Ich bitte Sie, mich recht bald aus meiner Unwiſſenheit zu erlöſen.
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jetzo iſts mir deinetwegen lieb. — In der Berlin. Zeitung wird die
Fortſetzung deines Aufſatzes über Nachdruck fort gelobt.
91. An Emanuel.
[Bayreuth, 4. Okt. 1815] 5
Zum Proſit des neuen Jahrs, wozu ich Ihnen heute dieſe Blumen
aus Wonsiedel mit dem Briefe der Überſenderin ſchicken wollte,
gehört nun auch der Th.sche Brief, wenn er redlich iſt und keinen
Aufſchub erſchleichen will. Otto hatte die 2 Briefe noch nicht. Gute
Nacht, gutes Jahr. 10
92. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein Emanuel! Deutſche Blüten bezahlen Sie
mit italieniſchen. — Haben Sie nicht Tiecks Werke (nicht den
Sternbald) oder Novalis? 15
93. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1815]
Alter! Oeſtreicher, der mir Kannens Umänderung erzählte — ich
beneide dieſem ſeine Bekehrung — ſagte, daß ſeine Schweſter das
Paquet von ihm an dich, worin auch ein Exemplar ſeiner Leben-
beſchreibung an mich liegt, ſchon gebracht oder bringe. Daher 20
ſchick’ ich. — Montgelas Sekretär ſagte vor 3 Wochen zu ihm in
Betreff meiner Bittſchrift: „die Milchſtraſſe (meine Vergleichung
des Schulweſens) wird Milch geben“. M. beſtand ſogleich auf
Erkundigung-Schreiben nach Aſchaffenburg wegen Zeit und Be-
dingung der Penſion. Gute Nacht! 25
94. An Cotta.
Baireuth d. 11. Okt. 1815
Täglich hofft’ ich auf Briefe und Bücher. Der Meßkatalog
verſprach die Herbſtblumine. Gleichwol hab’ ich die ſo nöthigen
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/40>, abgerufen am 16.02.2025.
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