Auch ersuche ich Sie, mir eine Anweisung von 500 fl. auf Frankfurt oder Augsburg (aber in dortigem current) gefällig mitzuschicken.
Leben Sie wol. Ich grüße die Landstände.
Ihr Jean Paul Fr. Richter
5
95. An Emanuel.
[Bayreuth, 12. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein guter Emanuel! Ich will Ihnen sogleich alles senden; nur vorher den Brief der Königin lesen.
96. An Emanuel.10
[Bayreuth, 12. Okt. 1815]
Vielen Dank Ihnen in allem so Bestimmten. -- Die arme Königin! Wie wehe muß es thun, sich das Wolthun verleidet oder doch erschwert zu finden.
97. An Emanuel.
15 [Bayreuth, 15. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein Emanuel!
"Wie kann doch ein Mann, sagt' ich mir oft, dessen Buchstaben "seinen Freunden und dessen Ziffern seinen Handelsfreunden und Han- "delsfeinden so wichtig sind, mit so elender grauer Dinte schreiben."20 Daher wart' ich mit einem Glase schwarzer auf. Mit diesem Freu- denöl können Sie viele Glückliche machen. -- Gestern am 14ten Oktober, auch ein langer Tag für Deutsche, dacht' ich oft an -- Sie. Ob Sie gleich ihn ertragen, so doch ich nicht Ihrentwegen.
98. An Otto.25
[Bayreuth, Okt. 1815]
Guten Morgen, Lieber! Hier nur einige hergeworfne Titel, deren Kombinazionen du wieder kombinieren magst. Du kannst mehr haben. -- Ich bitte dich auch um Titel, nämlich um den der Herzogin von Oldenburg, die jetzo den Kaiser in Frankfurt erwartet.30 Meine Frau meint, ich könne an sie, da ich sie gesprochen, wieder schreiben; und es will mir einleuchten. -- Geben denn baiersche
Auch erſuche ich Sie, mir eine Anweiſung von 500 fl. auf Frankfurt oder Augsburg (aber in dortigem current) gefällig mitzuſchicken.
Leben Sie wol. Ich grüße die Landſtände.
Ihr Jean Paul Fr. Richter
5
95. An Emanuel.
[Bayreuth, 12. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein guter Emanuel! Ich will Ihnen ſogleich alles ſenden; nur vorher den Brief der Königin leſen.
96. An Emanuel.10
[Bayreuth, 12. Okt. 1815]
Vielen Dank Ihnen in allem ſo Beſtimmten. — Die arme Königin! Wie wehe muß es thun, ſich das Wolthun verleidet oder doch erſchwert zu finden.
97. An Emanuel.
15 [Bayreuth, 15. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein Emanuel!
„Wie kann doch ein Mann, ſagt’ ich mir oft, deſſen Buchſtaben „ſeinen Freunden und deſſen Ziffern ſeinen Handelsfreunden und Han- „delsfeinden ſo wichtig ſind, mit ſo elender grauer Dinte ſchreiben.“20 Daher wart’ ich mit einem Glaſe ſchwarzer auf. Mit dieſem Freu- denöl können Sie viele Glückliche machen. — Geſtern am 14ten Oktober, auch ein langer Tag für Deutſche, dacht’ ich oft an — Sie. Ob Sie gleich ihn ertragen, ſo doch ich nicht Ihrentwegen.
98. An Otto.25
[Bayreuth, Okt. 1815]
Guten Morgen, Lieber! Hier nur einige hergeworfne Titel, deren Kombinazionen du wieder kombinieren magſt. Du kannſt mehr haben. — Ich bitte dich auch um Titel, nämlich um den der Herzogin von Oldenburg, die jetzo den Kaiſer in Frankfurt erwartet.30 Meine Frau meint, ich könne an ſie, da ich ſie geſprochen, wieder ſchreiben; und es will mir einleuchten. — Geben denn baierſche
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[36/0041]
Auch erſuche ich Sie, mir eine Anweiſung von 500 fl. auf Frankfurt
oder Augsburg (aber in dortigem current) gefällig mitzuſchicken.
Leben Sie wol. Ich grüße die Landſtände.
Ihr
Jean Paul Fr. Richter 5
95. An Emanuel.
[Bayreuth, 12. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein guter Emanuel! Ich will Ihnen ſogleich
alles ſenden; nur vorher den Brief der Königin leſen.
96. An Emanuel. 10
[Bayreuth, 12. Okt. 1815]
Vielen Dank Ihnen in allem ſo Beſtimmten. — Die arme Königin!
Wie wehe muß es thun, ſich das Wolthun verleidet oder doch
erſchwert zu finden.
97. An Emanuel. 15
[Bayreuth, 15. Okt. 1815]
Guten Morgen, mein Emanuel!
„Wie kann doch ein Mann, ſagt’ ich mir oft, deſſen Buchſtaben
„ſeinen Freunden und deſſen Ziffern ſeinen Handelsfreunden und Han-
„delsfeinden ſo wichtig ſind, mit ſo elender grauer Dinte ſchreiben.“ 20
Daher wart’ ich mit einem Glaſe ſchwarzer auf. Mit dieſem Freu-
denöl können Sie viele Glückliche machen. — Geſtern am 14ten
Oktober, auch ein langer Tag für Deutſche, dacht’ ich oft an — Sie.
Ob Sie gleich ihn ertragen, ſo doch ich nicht Ihrentwegen.
98. An Otto. 25
[Bayreuth, Okt. 1815]
Guten Morgen, Lieber! Hier nur einige hergeworfne Titel,
deren Kombinazionen du wieder kombinieren magſt. Du kannſt
mehr haben. — Ich bitte dich auch um Titel, nämlich um den der
Herzogin von Oldenburg, die jetzo den Kaiſer in Frankfurt erwartet. 30
Meine Frau meint, ich könne an ſie, da ich ſie geſprochen, wieder
ſchreiben; und es will mir einleuchten. — Geben denn baierſche
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/41>, abgerufen am 16.02.2025.
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