Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.87. An Professor Wagner in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 14. Sept. 1815](Geburttag) Am heutigen Tag war mir nichts erwünschter als 88. An Emanuel. [Bayreuth, 21. Sept. 1815]Guten Morgen, lieber Emanuel! Eh ich noch für das reiche10 89. An Pfarrer Seifert in Bindloch.15 [Kopie][Bayreuth, 24. Sept. 1815]Wenn das Räthsel aufgegeben würde: "wer schreibt jährlich Denn der Fortschreiber J[ean P[aul] braucht gute Bindlocher20 90. An Otto. [Bayreuth, Okt. 1815?]Guten Morgen, lieber Otto! Hier das Briefchen von der Lochner 87. An Profeſſor Wagner in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 14. Sept. 1815](Geburttag) Am heutigen Tag war mir nichts erwünſchter als 88. An Emanuel. [Bayreuth, 21. Sept. 1815]Guten Morgen, lieber Emanuel! Eh ich noch für das reiche10 89. An Pfarrer Seifert in Bindloch.15 [Kopie][Bayreuth, 24. Sept. 1815]Wenn das Räthſel aufgegeben würde: „wer ſchreibt jährlich Denn der Fortſchreiber J[ean P[aul] braucht gute Bindlocher20 90. An Otto. [Bayreuth, Okt. 1815?]Guten Morgen, lieber Otto! Hier das Briefchen von der Lochner <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0039" n="34"/> <div type="letter" n="1"> <head>87. An Profeſſor <hi rendition="#g">Wagner in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 14. Sept. 1815]</hi> </dateline><lb/> <p>(Geburttag) Am heutigen Tag war mir nichts erwünſchter als<lb/> der Oſtwind, der Bote ſchöner Zeit. Sein [?] Geburttag, das Zei-<lb/> chen der ſchönen Zukunft. Vierzahl von Leuchtern, der Sie wie bei<lb n="5"/> der Tetralogie des Heid[elberger] Wagners, nichts zu geben<lb/> brauchen als das Licht.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>88. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. Sept. 1815]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Emanuel! Eh ich noch für das reiche<lb n="10"/> Geſtern gedankt: kommt wieder ein gebendes Heute. Ihr Rieſen-<lb/> rettig ſieht wie eine Vignette zu meinem dicken ſatiriſchen Roman<lb/> aus. Wenn Sie nur ſelber jagen könnten, was noch mehr werth<lb/> iſt als das Wildpret! Noch einmal herzlichen Dank!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>89. An <hi rendition="#g">Pfarrer Seifert in Bindloch.</hi><lb n="15"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. Sept. 1815]</hi> </dateline><lb/> <p>Wenn das Räthſel aufgegeben würde: „wer ſchreibt jährlich<lb/> 1 Brief im Herbſtäquinokzium“: ſo könnteſt du es errathen; denn<lb/> der Brief wäre an dich und von mir.</p><lb/> <p>Denn der Fortſchreiber <hi rendition="#aq">J[ean P[aul]</hi> braucht gute Bindlocher<lb n="20"/> Kartoffeln.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>90. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Okt. 1815?]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber <hi rendition="#aq">Otto!</hi> Hier das Briefchen von der <hi rendition="#aq">Lochner</hi><lb/> mit Queervorſchlägen. Ich zeigte ihr natürlich nur meine Bitt-<lb n="25"/> abſendungen an, um etwa frühere Nachrichten durch ſie zu erhalten;<lb/> denn ſie und ihre Tochter konnt’ ich natürlich zu nichts beſtellen. —<lb/> Sogar an <hi rendition="#aq">Jacobi</hi> mag ich nicht ſchreiben, der nie ſehr hülfreich für<lb/> mich gehandelt. — Geſtern ſtand ich endlich bei der Rollwenzel alles<lb/> aus, was erbärmlichſte Honorazioren von Langweile geben können<lb n="30"/> — ein Weiß, Wolter, Zehelein, Ehrlicher, Deahna, Heinel der<lb/> Ältere, Lützenberger und noch einer. — Ich hatte auf dich gehofft;<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0039]
87. An Profeſſor Wagner in Bayreuth.
[Bayreuth, 14. Sept. 1815]
(Geburttag) Am heutigen Tag war mir nichts erwünſchter als
der Oſtwind, der Bote ſchöner Zeit. Sein [?] Geburttag, das Zei-
chen der ſchönen Zukunft. Vierzahl von Leuchtern, der Sie wie bei 5
der Tetralogie des Heid[elberger] Wagners, nichts zu geben
brauchen als das Licht.
88. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. Sept. 1815]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Eh ich noch für das reiche 10
Geſtern gedankt: kommt wieder ein gebendes Heute. Ihr Rieſen-
rettig ſieht wie eine Vignette zu meinem dicken ſatiriſchen Roman
aus. Wenn Sie nur ſelber jagen könnten, was noch mehr werth
iſt als das Wildpret! Noch einmal herzlichen Dank!
89. An Pfarrer Seifert in Bindloch. 15
[Bayreuth, 24. Sept. 1815]
Wenn das Räthſel aufgegeben würde: „wer ſchreibt jährlich
1 Brief im Herbſtäquinokzium“: ſo könnteſt du es errathen; denn
der Brief wäre an dich und von mir.
Denn der Fortſchreiber J[ean P[aul] braucht gute Bindlocher 20
Kartoffeln.
90. An Otto.
[Bayreuth, Okt. 1815?]
Guten Morgen, lieber Otto! Hier das Briefchen von der Lochner
mit Queervorſchlägen. Ich zeigte ihr natürlich nur meine Bitt- 25
abſendungen an, um etwa frühere Nachrichten durch ſie zu erhalten;
denn ſie und ihre Tochter konnt’ ich natürlich zu nichts beſtellen. —
Sogar an Jacobi mag ich nicht ſchreiben, der nie ſehr hülfreich für
mich gehandelt. — Geſtern ſtand ich endlich bei der Rollwenzel alles
aus, was erbärmlichſte Honorazioren von Langweile geben können 30
— ein Weiß, Wolter, Zehelein, Ehrlicher, Deahna, Heinel der
Ältere, Lützenberger und noch einer. — Ich hatte auf dich gehofft;
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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