Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.-- So überlass' ich denn schweigend meine Zukunft dem mäch- Mit schuldigstem tiefsten Respekt Ew. Exzellenz Jean Paul Friedrich Richter 85. An Königin Karoline von Bayern. [Kopie][Bayreuth, 8. Sept. 1815]Allergnädigste Königin! 10Aus Dankenden werden immer wieder Bittende -- dieß erfahren Ich habe heute gewagt, Seiner K[öniglichen] Majestät die Bitte Wenn Güte die warme helle Morgen- und Sonnenseite des Weiter geb' ich meiner Bitte und Hoffnung keine Worte mehr. Möge die schöne Seele, welche, wie jener Engel, vor dem Para- Mit tiefster Ehrfurcht30 86. An Professor Mehmel in Erlangen. [Kopie][Bayreuth, 13. Sept. 1815]Ich kann nicht. Verse werden bei solchen Überreichungen leichter gemacht und 3 Jean Paul Briefe. VII.
— So überlaſſ’ ich denn ſchweigend meine Zukunft dem mäch- Mit ſchuldigſtem tiefſten Reſpekt Ew. Exzellenz Jean Paul Friedrich Richter 85. An Königin Karoline von Bayern. [Kopie][Bayreuth, 8. Sept. 1815]Allergnädigſte Königin! 10Aus Dankenden werden immer wieder Bittende — dieß erfahren Ich habe heute gewagt, Seiner K[öniglichen] Majeſtät die Bitte Wenn Güte die warme helle Morgen- und Sonnenſeite des Weiter geb’ ich meiner Bitte und Hoffnung keine Worte mehr. Möge die ſchöne Seele, welche, wie jener Engel, vor dem Para- Mit tiefſter Ehrfurcht30 86. An Profeſſor Mehmel in Erlangen. [Kopie][Bayreuth, 13. Sept. 1815]Ich kann nicht. Verſe werden bei ſolchen Überreichungen leichter gemacht und 3 Jean Paul Briefe. VII.
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— So überlaſſ’ ich denn ſchweigend meine Zukunft dem mäch-
tigſten und beredteſten Vertreter meiner Sache — dem Auge eines
großen Staatsmannes.
Mit ſchuldigſtem tiefſten Reſpekt
Ew. Exzellenz
Jean Paul Friedrich Richter
85. An Königin Karoline von Bayern.
[Bayreuth, 8. Sept. 1815]
Allergnädigſte Königin! 10
Aus Dankenden werden immer wieder Bittende — dieß erfahren
Königinnen oft, und Ew. K[önigliche] M[ajeſtät] am meiſten, je
öfter Sie dieſe in jene verwandelt; und der, welcher dieſen Fehler
der Dankbarkeit hier bemerkt, begeht ihn ſogleich darauf.
Ich habe heute gewagt, Seiner K[öniglichen] Majeſtät die Bitte
um die Erneuerung der unterbrochenen Penſion von 1000 fl. rh., 15
welche mir der Fürſt Primas ſo lange gegeben als er Fürſt von
Aſchaffenburg war, vorzutragen, und mich als ein eingebornes
Landes Kind, das während dreißigjähriger ſchriftſtelleriſcher An-
ſtrengungen immer nur außerhalb des Vaterlandes unterſtützt
worden, meinem gnädigſten Landes Vater darzuſtellen. 20
Wenn Güte die warme helle Morgen- und Sonnenſeite des
Thrones iſt: ſo ruht der Thron, worauf die gütigſte Gemahlin des
gütigſten Gemahles regiert, im vollſten Glanze.
Weiter geb’ ich meiner Bitte und Hoffnung keine Worte mehr.
Das Herz meiner Königin kann ſchöner für mich ſprechen als ich 25
ſelber. — —
Möge die ſchöne Seele, welche, wie jener Engel, vor dem Para-
dieſe ſteht, aber nicht um, wie er, es zu verſchließen, ſondern um es zu
öffnen, nie andere Stunden erleben als ſolche, die ſie belohnen!
Mit tiefſter Ehrfurcht 30
86. An Profeſſor Mehmel in Erlangen.
[Bayreuth, 13. Sept. 1815]
Ich kann nicht.
Verſe werden bei ſolchen Überreichungen leichter gemacht und
erlaubt als Proſa, wozu große Einkleidungen gehören. 35
3 Jean Paul Briefe. VII.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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