Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.mir die Sehnsucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren J. P. F. Richter 376. An Georg Reimer in Berlin. Baireut d. 4. Febr. 1818Nach langem Harren auf ein Blättchen von Ihnen, worin Sie Sie haben in Ihrem letzten Briefe einen förmlichen Vertrag Indeß bitt' ich Sie -- damit ich doch nicht gar zu unjuristisch *) mein viertes wird eher fertig als sein zweites.
mir die Sehnſucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren J. P. F. Richter 376. An Georg Reimer in Berlin. Baireut d. 4. Febr. 1818Nach langem Harren auf ein Blättchen von Ihnen, worin Sie Sie haben in Ihrem letzten Briefe einen förmlichen Vertrag Indeß bitt’ ich Sie — damit ich doch nicht gar zu unjuriſtiſch *) mein viertes wird eher fertig als ſein zweites.
<TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0180" n="173"/> mir die Sehnſucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren<lb/> Wohnzimmern aufblicken werde. — Ich grüße theilnehmend einen<lb/> Sohn, der ſeine helle und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und<lb/> Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde Ihr<lb/> ſchönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet.<lb n="5"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>376. An <hi rendition="#g">Georg Reimer in Berlin</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut d. 4. Febr.</hi> 1818</hi> </dateline><lb/> <p>Nach langem Harren auf ein Blättchen von Ihnen, worin Sie<lb/> über den Buchdrucker des <hi rendition="#aq">Siebenkäses</hi> klagen, ſchreib’ ich endlich<lb n="10"/> eines, um daſſelbe zu thun. <hi rendition="#aq">Engelmann</hi> hatte dem Profeſſor <hi rendition="#aq">Voß</hi><lb/> und mir verſprochen, wöchentlich 4 Bogen zu liefern. Jetzo ſchleicht<lb/> der Druck noch im 12<hi rendition="#sup">ten</hi> oder 13<hi rendition="#sup">ten</hi> des <hi rendition="#g">erſten</hi> Bändchens. Am<lb/> 7<hi rendition="#sup">ten</hi> Novemb. ſandt’ ich ihm das <hi rendition="#g">zweite</hi><note place="foot" n="*)">mein viertes wird eher fertig als ſein zweites.</note>, weil er zwei Setzer<lb/> zu beſchäftigen wünſchte; — geſtern das <hi rendition="#g">dritte,</hi> ſammt meiner<lb n="15"/> Ermahnung <hi rendition="#g">ſein</hi> Wort und dadurch Ihres zu halten. Ich bitte<lb/> Sie daher, ihn mit Ihrer ſtärkern Kraft an den Vertrag mit Ihnen<lb/> ſelber zu erinnern.</p><lb/> <p>Sie haben in Ihrem letzten Briefe einen förmlichen Vertrag<lb/> über unſern <hi rendition="#aq">Siebenkäs</hi> gewünſcht. Ich habe nie einen förmlichern<lb n="20"/> gemacht und gebraucht als blos der gegenſeitige Briefwechſel war;<lb/> und ſo nehmen Sie denn auch hier für einen ordentlichen Kontrakt<lb/> dieſe Stelle:<lb/><hi rendition="#et">„daß Sie die zweite Auflage des <hi rendition="#aq">Siebenkäs</hi> zu 1500 Exemplaren,<lb/> „den Druckbogen für drei <hi rendition="#aq">Louisd’or</hi> Honorar, nach Abdruck<lb n="25"/> „jedes Bändchens zahlbar, zur Erſcheinung in der Oſter Meſſe 1818<lb/> „von mir zu verlegen bekommen, mit der Bedingung, daß ich,<lb/> „wenn ich dieſe zweite Auflage in die Geſammtwerke hineinnehme,<lb/> „Ihnen alle noch übrig gebliebnen Exemplare nach dem Druck-<lb/> „preis abzunehmen verbunden bin.“</hi><lb n="30"/> </p> <p>Indeß bitt’ ich Sie — damit ich doch nicht gar zu unjuriſtiſch<lb/> verfahre — obige ganze ſchöne Stelle mit Gänſefüßen auch Ihrem<lb/> nächſten Schreiben einzuverleiben.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [173/0180]
mir die Sehnſucht nicht nehmen, womit ich nach Ihren leeren
Wohnzimmern aufblicken werde. — Ich grüße theilnehmend einen
Sohn, der ſeine helle und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und
Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde Ihr
ſchönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet. 5
J. P. F. Richter
376. An Georg Reimer in Berlin.
Baireut d. 4. Febr. 1818
Nach langem Harren auf ein Blättchen von Ihnen, worin Sie
über den Buchdrucker des Siebenkäses klagen, ſchreib’ ich endlich 10
eines, um daſſelbe zu thun. Engelmann hatte dem Profeſſor Voß
und mir verſprochen, wöchentlich 4 Bogen zu liefern. Jetzo ſchleicht
der Druck noch im 12ten oder 13ten des erſten Bändchens. Am
7ten Novemb. ſandt’ ich ihm das zweite *), weil er zwei Setzer
zu beſchäftigen wünſchte; — geſtern das dritte, ſammt meiner 15
Ermahnung ſein Wort und dadurch Ihres zu halten. Ich bitte
Sie daher, ihn mit Ihrer ſtärkern Kraft an den Vertrag mit Ihnen
ſelber zu erinnern.
Sie haben in Ihrem letzten Briefe einen förmlichen Vertrag
über unſern Siebenkäs gewünſcht. Ich habe nie einen förmlichern 20
gemacht und gebraucht als blos der gegenſeitige Briefwechſel war;
und ſo nehmen Sie denn auch hier für einen ordentlichen Kontrakt
dieſe Stelle:
„daß Sie die zweite Auflage des Siebenkäs zu 1500 Exemplaren,
„den Druckbogen für drei Louisd’or Honorar, nach Abdruck 25
„jedes Bändchens zahlbar, zur Erſcheinung in der Oſter Meſſe 1818
„von mir zu verlegen bekommen, mit der Bedingung, daß ich,
„wenn ich dieſe zweite Auflage in die Geſammtwerke hineinnehme,
„Ihnen alle noch übrig gebliebnen Exemplare nach dem Druck-
„preis abzunehmen verbunden bin.“ 30
Indeß bitt’ ich Sie — damit ich doch nicht gar zu unjuriſtiſch
verfahre — obige ganze ſchöne Stelle mit Gänſefüßen auch Ihrem
nächſten Schreiben einzuverleiben.
*) mein viertes wird eher fertig als ſein zweites.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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