In diesem Jahre hab' ich, eine Druckfehleranzeige für Cotta ausgenommen, nur nach Heidelberg geschrieben. -- Vorrede und Noten zu Shakespeare von dir sind meiner Erwartung fast wichtiger als die Übersetzung selber. -- An Lotte Schütz in Jena, deren erstes5 und letztes Buch unter dem Titel Lydiens Kinderjahre durch meine Hülfe herausgekommen und in deren Erdenleben das deinige manche Verklärung gebracht, war gerade den Tag vorher gestorben, als ich die letzte Antwort an sie schrieb. Wie viel hab' ich dir von ihr zu sagen! -- Nun grüße, grüße, Heinrich! deine geliebte Mutter, deinen10 geliebten Vater -- dich auch -- jetzt besonders Hegel und Frau, an ihr die schönen Augen, an ihm die scharfen -- und alles, was uns beide liebt!
Dein Richter
15
N. S. Nächstens kommt das vierte Bändchen. -- Wo du Schreib- oder Auslaßfehler von mir oder Emma findest: da bessere keck.
373. An Buchhändler Engelmann in Heidelberg.
Baireut d. 3. Febr. 181820
Hier haben Sie schon den dritten Theil. Daß der Druck noch im ersten fortschleicht, könnt' ich mir weder mit dem Versprechen und Vertrage des Verlegers, noch mit Ihrem eigenen vereinigen, in jeder Woche 4 Bogen zu geben, wenn ich nicht annehmen dürfte, daß Sie künftig 2 Setzer auf einmal am Buche arbeiten lassen. Nur bitt' ich Sie, wenn Sie dieß Ihrem gegebenen Worte zufolge25 thun, meinem theuern Freund Voß die Korrekturmühe zu erleichtern durch Zumuthen blos der letzten Korrektur. Am 7. Novemb. sandt' ich schon das zweite Bändchen; jetzo schon, ehe dessen Druck begann das 3te; und so wird unverzüglich das 4te leichter zu früh eintreffen als zu spät. Ich bitte Sie daher, mein so festes Vertrauen auf Ihr30 Wort -- das Sie auch jetzo wieder H. Voß gegeben, das Buch zur O[ster] Messe zu liefern -- zu rechtfertigen und zu belohnen, zumal da ich Ihnen jeden Wunsch einer schnellen Sendung erfüllte.
d. 3ten
In dieſem Jahre hab’ ich, eine Druckfehleranzeige für Cotta ausgenommen, nur nach Heidelberg geſchrieben. — Vorrede und Noten zu Shakespeare von dir ſind meiner Erwartung faſt wichtiger als die Überſetzung ſelber. — An Lotte Schütz in Jena, deren erſtes5 und letztes Buch unter dem Titel Lydiens Kinderjahre durch meine Hülfe herausgekommen und in deren Erdenleben das deinige manche Verklärung gebracht, war gerade den Tag vorher geſtorben, als ich die letzte Antwort an ſie ſchrieb. Wie viel hab’ ich dir von ihr zu ſagen! — Nun grüße, grüße, Heinrich! deine geliebte Mutter, deinen10 geliebten Vater — dich auch — jetzt beſonders Hegel und Frau, an ihr die ſchönen Augen, an ihm die ſcharfen — und alles, was uns beide liebt!
Dein Richter
15
N. S. Nächſtens kommt das vierte Bändchen. — Wo du Schreib- oder Auslaßfehler von mir oder Emma findeſt: da beſſere keck.
373. An Buchhändler Engelmann in Heidelberg.
Baireut d. 3. Febr. 181820
Hier haben Sie ſchon den dritten Theil. Daß der Druck noch im erſten fortſchleicht, könnt’ ich mir weder mit dem Verſprechen und Vertrage des Verlegers, noch mit Ihrem eigenen vereinigen, in jeder Woche 4 Bogen zu geben, wenn ich nicht annehmen dürfte, daß Sie künftig 2 Setzer auf einmal am Buche arbeiten laſſen. Nur bitt’ ich Sie, wenn Sie dieß Ihrem gegebenen Worte zufolge25 thun, meinem theuern Freund Voß die Korrekturmühe zu erleichtern durch Zumuthen blos der letzten Korrektur. Am 7. Novemb. ſandt’ ich ſchon das zweite Bändchen; jetzo ſchon, ehe deſſen Druck begann das 3te; und ſo wird unverzüglich das 4te leichter zu früh eintreffen als zu ſpät. Ich bitte Sie daher, mein ſo feſtes Vertrauen auf Ihr30 Wort — das Sie auch jetzo wieder H. Voß gegeben, das Buch zur O[ſter] Meſſe zu liefern — zu rechtfertigen und zu belohnen, zumal da ich Ihnen jeden Wunſch einer ſchnellen Sendung erfüllte.
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d. 3ten
In dieſem Jahre hab’ ich, eine Druckfehleranzeige für Cotta
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Noten zu Shakespeare von dir ſind meiner Erwartung faſt wichtiger
als die Überſetzung ſelber. — An Lotte Schütz in Jena, deren erſtes 5
und letztes Buch unter dem Titel Lydiens Kinderjahre durch meine
Hülfe herausgekommen und in deren Erdenleben das deinige manche
Verklärung gebracht, war gerade den Tag vorher geſtorben, als ich
die letzte Antwort an ſie ſchrieb. Wie viel hab’ ich dir von ihr zu
ſagen! — Nun grüße, grüße, Heinrich! deine geliebte Mutter, deinen 10
geliebten Vater — dich auch — jetzt beſonders Hegel und Frau, an
ihr die ſchönen Augen, an ihm die ſcharfen — und alles, was uns
beide liebt!
Dein
Richter 15
N. S. Nächſtens kommt das vierte Bändchen. — Wo du Schreib-
oder Auslaßfehler von mir oder Emma findeſt: da beſſere keck.
373. An Buchhändler Engelmann in Heidelberg.
Baireut d. 3. Febr. 1818 20
Hier haben Sie ſchon den dritten Theil. Daß der Druck noch
im erſten fortſchleicht, könnt’ ich mir weder mit dem Verſprechen
und Vertrage des Verlegers, noch mit Ihrem eigenen vereinigen,
in jeder Woche 4 Bogen zu geben, wenn ich nicht annehmen dürfte,
daß Sie künftig 2 Setzer auf einmal am Buche arbeiten laſſen.
Nur bitt’ ich Sie, wenn Sie dieß Ihrem gegebenen Worte zufolge 25
thun, meinem theuern Freund Voß die Korrekturmühe zu erleichtern
durch Zumuthen blos der letzten Korrektur. Am 7. Novemb. ſandt’
ich ſchon das zweite Bändchen; jetzo ſchon, ehe deſſen Druck begann
das 3te; und ſo wird unverzüglich das 4te leichter zu früh eintreffen
als zu ſpät. Ich bitte Sie daher, mein ſo feſtes Vertrauen auf Ihr 30
Wort — das Sie auch jetzo wieder H. Voß gegeben, das Buch zur
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/178>, abgerufen am 18.07.2024.
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