Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.An diesen Aufsätzen wird sich die Zensur weniger stoßen als an Ich danke für Ihre Bezahlung der Daemmerungen; und für Grüssen Sie doch recht herzlich von mir, wenn es Sie nicht zu10 Die Morgenblatts-Berechnung verschieben Sie bis mein Auf- Profess. Matthiae aus Frankfurt schrieb mir, daß wirklich ein15 Nach dem Empfange des Aufsatzes bitt' ich Sie sehr, mir zu Ihr Jean Paul Fr. Richter25 205. An Emanuel. [Bayreuth, 18. Dez. 1809]Guten Morgen! Hier wieder Briefe aus dem Hamburg, die 206. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Dez. 1809]Guten Morgen! Ich danke für Ihr Blättchen. Aber die Ham- An dieſen Aufſätzen wird ſich die Zenſur weniger ſtoßen als an Ich danke für Ihre Bezahlung der Daemmerungen; und für Grüſſen Sie doch recht herzlich von mir, wenn es Sie nicht zu10 Die Morgenblatts-Berechnung verſchieben Sie bis mein Auf- Profeſſ. Matthiae aus Frankfurt ſchrieb mir, daß wirklich ein15 Nach dem Empfange des Aufſatzes bitt’ ich Sie ſehr, mir zu Ihr Jean Paul Fr. Richter25 205. An Emanuel. [Bayreuth, 18. Dez. 1809]Guten Morgen! Hier wieder Briefe aus dem Hamburg, die 206. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Dez. 1809]Guten Morgen! Ich danke für Ihr Blättchen. Aber die Ham- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0089" n="76"/> <p>An dieſen Aufſätzen wird ſich die Zenſur weniger ſtoßen als an<lb/> meinem letzten (Orient und Occident), woraus ſie gerade die zwei<lb/> beſten Abſätze ausſtrich.</p><lb/> <p>Ich danke für Ihre Bezahlung der <hi rendition="#aq">Daemmerungen;</hi> und für<lb/> den Druck in <hi rendition="#aq">Jena,</hi> wo Zenſur und Druck gut ſind, nämlich jene<lb n="5"/> keine Fehler vorausſetzt, dieſer keine hineinſetzt oder doch wenige.<lb/> Was ſagen denn bei Ihnen die 2 Gegenpartheien zu den <hi rendition="#aq">Daemme-<lb/> rungen?</hi> Wer jetzt die Wahrheit liebt und ſchreibt, macht ſich<lb/> gegenſeitige Feinde ſelber zu Feinden.</p><lb/> <p>Grüſſen Sie doch recht herzlich von mir, wenn es Sie nicht zu<lb n="10"/> viel Dinte, d. h. Zeit koſtet, meinen <hi rendition="#aq">Wangenheim</hi> in <hi rendition="#aq">Stuttgart.</hi></p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Morgenblatts</hi>-Berechnung verſchieben Sie bis mein Auf-<lb/> ſatz dazu gekommen iſt; wiewol ſie durch Ihr allzeitfertiges Be-<lb/> zahlen nur ſehr klein ſein kann.</p><lb/> <p>Profeſſ. <hi rendition="#aq">Matthiae</hi> aus Frankfurt ſchrieb mir, daß wirklich ein<lb n="15"/> „hochachtungswerther Mann“ die Papiere des Oberförſters <hi rendition="#aq">Wolf</hi><lb/> zu deſſen Vortheil geordnet und bearbeitet und daß er deſſen<lb/> 2<hi rendition="#sup">ten</hi> Theil liegen laſſe u. ſ. w. Keine Wolthat für Einen ent-<lb/> ſchuldigt eine Uebelthat am Ganzen. Ich ſchwieg und ſchweige;<lb/> und ſo werde der Kadaver begraben.<lb n="20"/> </p> <p>Nach dem Empfange des Aufſatzes bitt’ ich Sie ſehr, mir zu<lb/> ſchreiben. Der Himmel lohne und ſegne Ihre Unermüdlichkeit mit<lb/> einem frohen Jahre!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> <lb n="25"/> </salute> </closer> </div> <div type="letter" n="1"> <head>205. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 18. Dez. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Hier wieder Briefe aus dem <hi rendition="#aq">Hamburg</hi>, die<lb/> ich Sie dann <hi rendition="#aq">Otto</hi> zu geben bitte. Er kann zum vorgeſchlagnen<lb/> „Muſeum“ auch beitragen.<lb n="30"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>206. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 19. Dez. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ich danke für Ihr Blättchen. Aber die <hi rendition="#aq">Ham-<lb/> burger</hi> dürfen ſchon an ſich denken, da niemand ſo viel im Kriege<lb/> und Frieden gelitten als ſie, wie die vielen, ihnen ſonſt ſo ungewöhn-<lb n="35"/> lichen Bankerute beweiſen.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [76/0089]
An dieſen Aufſätzen wird ſich die Zenſur weniger ſtoßen als an
meinem letzten (Orient und Occident), woraus ſie gerade die zwei
beſten Abſätze ausſtrich.
Ich danke für Ihre Bezahlung der Daemmerungen; und für
den Druck in Jena, wo Zenſur und Druck gut ſind, nämlich jene 5
keine Fehler vorausſetzt, dieſer keine hineinſetzt oder doch wenige.
Was ſagen denn bei Ihnen die 2 Gegenpartheien zu den Daemme-
rungen? Wer jetzt die Wahrheit liebt und ſchreibt, macht ſich
gegenſeitige Feinde ſelber zu Feinden.
Grüſſen Sie doch recht herzlich von mir, wenn es Sie nicht zu 10
viel Dinte, d. h. Zeit koſtet, meinen Wangenheim in Stuttgart.
Die Morgenblatts-Berechnung verſchieben Sie bis mein Auf-
ſatz dazu gekommen iſt; wiewol ſie durch Ihr allzeitfertiges Be-
zahlen nur ſehr klein ſein kann.
Profeſſ. Matthiae aus Frankfurt ſchrieb mir, daß wirklich ein 15
„hochachtungswerther Mann“ die Papiere des Oberförſters Wolf
zu deſſen Vortheil geordnet und bearbeitet und daß er deſſen
2ten Theil liegen laſſe u. ſ. w. Keine Wolthat für Einen ent-
ſchuldigt eine Uebelthat am Ganzen. Ich ſchwieg und ſchweige;
und ſo werde der Kadaver begraben. 20
Nach dem Empfange des Aufſatzes bitt’ ich Sie ſehr, mir zu
ſchreiben. Der Himmel lohne und ſegne Ihre Unermüdlichkeit mit
einem frohen Jahre!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter 25
205. An Emanuel.
[Bayreuth, 18. Dez. 1809]
Guten Morgen! Hier wieder Briefe aus dem Hamburg, die
ich Sie dann Otto zu geben bitte. Er kann zum vorgeſchlagnen
„Muſeum“ auch beitragen. 30
206. An Emanuel.
[Bayreuth, 19. Dez. 1809]
Guten Morgen! Ich danke für Ihr Blättchen. Aber die Ham-
burger dürfen ſchon an ſich denken, da niemand ſo viel im Kriege
und Frieden gelitten als ſie, wie die vielen, ihnen ſonſt ſo ungewöhn- 35
lichen Bankerute beweiſen.
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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