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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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Er es gewiß, daß Er seine Pflegerin auf einer für sie immer mehr
aussterbenden Erde einsam zurück gelassen. -- Man sollte doch
Reisen am wenigsten verschieben; wie oft wollt ich nach M[einingen]!
-- Grüßen Sie Ihren Heim und die Schwendlers. Gott tröste Sie.

Ihr5
Jean Paul Fr. Richter
848. An Otto.

Guten Morgen, Lieber! Herzlichen Dank für deine eilende und
helfende Gefälligkeit, die ich wie das vorige mal sehr zu meinem10
und des Publikums Vortheil benutze. -- Hier die mit abgehende
Dedikazion an die Königin von Baiern, für welche mich der ge-
heime Rath von Mann in neues Feuer gesetzt. -- Die an den
Kaiser von Rußland angefangne wird gut zu einem Briefe ver-
nutzt. Ich habe überhaupt einen sehr feinen Plan. Gott gebe nur,15
daß die Pension nicht ganz bezahlt wird; ich büße sonst zu viel ein.

N. S. Gern wär' ich zur Rollwenzel gegangen; aber die Dedi-
kazion wurde nicht fertig. Dedikazionen sind schwer. Diese ist für
das weibliche Auge berechnet.

Du kannst ja wol den Boten auf die Mitnahme warten lassen.20
Oder soll ich um 1 oder 2 oder 3 Uhr wiederschicken?

849. An Cotta.

Hier, mein guter Cotta, folgt das Ende des Museums; käme
nun nur auch bald das Ende des gedruckten! Ich bitte Sie inständig,25
mich darüber zu belehren und zu beruhigen.

Den 19ten Februar ist mein Mspt "Mars und Phöbus Thron-
"wechsel im J[ahre] 1814. Eine scherzhafte Flugschrift etc. etc." nach
Leipzig an Kummer abgegangen, verstärkt durch eine Vorrede
und Einschiebungen von Einfällen. Da man bisher die Franzosen30
nur verklagte, aber nicht verlachte: so wird dieses Werkchen von
5 Bogen, worin fast jede Periode (ich darf es sagen) einen Einfall
enthält, vielleicht mit einigem Glück in der Welt umher fliegen.
Wenn es nur schon flöge! -- Ich bitte Sie um 6 Ld'or pro Bogen,

Er es gewiß, daß Er ſeine Pflegerin auf einer für ſie immer mehr
ausſterbenden Erde einſam zurück gelaſſen. — Man ſollte doch
Reiſen am wenigſten verſchieben; wie oft wollt ich nach M[einingen]!
— Grüßen Sie Ihren Heim und die Schwendlers. Gott tröſte Sie.

Ihr5
Jean Paul Fr. Richter
848. An Otto.

Guten Morgen, Lieber! Herzlichen Dank für deine eilende und
helfende Gefälligkeit, die ich wie das vorige mal ſehr zu meinem10
und des Publikums Vortheil benutze. — Hier die mit abgehende
Dedikazion an die Königin von Baiern, für welche mich der ge-
heime Rath von Mann in neues Feuer geſetzt. — Die an den
Kaiſer von Rußland angefangne wird gut zu einem Briefe ver-
nutzt. Ich habe überhaupt einen ſehr feinen Plan. Gott gebe nur,15
daß die Penſion nicht ganz bezahlt wird; ich büße ſonſt zu viel ein.

N. S. Gern wär’ ich zur Rollwenzel gegangen; aber die Dedi-
kazion wurde nicht fertig. Dedikazionen ſind ſchwer. Dieſe iſt für
das weibliche Auge berechnet.

Du kannſt ja wol den Boten auf die Mitnahme warten laſſen.20
Oder ſoll ich um 1 oder 2 oder 3 Uhr wiederſchicken?

849. An Cotta.

Hier, mein guter Cotta, folgt das Ende des Muſeums; käme
nun nur auch bald das Ende des gedruckten! Ich bitte Sie inſtändig,25
mich darüber zu belehren und zu beruhigen.

Den 19ten Februar iſt mein Mſpt „Mars und Phöbus Thron-
„wechſel im J[ahre] 1814. Eine ſcherzhafte Flugſchrift ꝛc. ꝛc.“ nach
Leipzig an Kummer abgegangen, verſtärkt durch eine Vorrede
und Einſchiebungen von Einfällen. Da man bisher die Franzoſen30
nur verklagte, aber nicht verlachte: ſo wird dieſes Werkchen von
5 Bogen, worin faſt jede Periode (ich darf es ſagen) einen Einfall
enthält, vielleicht mit einigem Glück in der Welt umher fliegen.
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[366/0382] Er es gewiß, daß Er ſeine Pflegerin auf einer für ſie immer mehr ausſterbenden Erde einſam zurück gelaſſen. — Man ſollte doch Reiſen am wenigſten verſchieben; wie oft wollt ich nach M[einingen]! — Grüßen Sie Ihren Heim und die Schwendlers. Gott tröſte Sie. Ihr 5 Jean Paul Fr. Richter 848. An Otto. [Bayreuth, 18. (?) März 1814] Guten Morgen, Lieber! Herzlichen Dank für deine eilende und helfende Gefälligkeit, die ich wie das vorige mal ſehr zu meinem 10 und des Publikums Vortheil benutze. — Hier die mit abgehende Dedikazion an die Königin von Baiern, für welche mich der ge- heime Rath von Mann in neues Feuer geſetzt. — Die an den Kaiſer von Rußland angefangne wird gut zu einem Briefe ver- nutzt. Ich habe überhaupt einen ſehr feinen Plan. Gott gebe nur, 15 daß die Penſion nicht ganz bezahlt wird; ich büße ſonſt zu viel ein. N. S. Gern wär’ ich zur Rollwenzel gegangen; aber die Dedi- kazion wurde nicht fertig. Dedikazionen ſind ſchwer. Dieſe iſt für das weibliche Auge berechnet. Du kannſt ja wol den Boten auf die Mitnahme warten laſſen. 20 Oder ſoll ich um 1 oder 2 oder 3 Uhr wiederſchicken? 849. An Cotta. Baireuth d. 18. März 1814 [Freitag] Hier, mein guter Cotta, folgt das Ende des Muſeums; käme nun nur auch bald das Ende des gedruckten! Ich bitte Sie inſtändig, 25 mich darüber zu belehren und zu beruhigen. Den 19ten Februar iſt mein Mſpt „Mars und Phöbus Thron- „wechſel im J[ahre] 1814. Eine ſcherzhafte Flugſchrift ꝛc. ꝛc.“ nach Leipzig an Kummer abgegangen, verſtärkt durch eine Vorrede und Einſchiebungen von Einfällen. Da man bisher die Franzoſen 30 nur verklagte, aber nicht verlachte: ſo wird dieſes Werkchen von 5 Bogen, worin faſt jede Periode (ich darf es ſagen) einen Einfall enthält, vielleicht mit einigem Glück in der Welt umher fliegen. Wenn es nur ſchon flöge! — Ich bitte Sie um 6 Ld’or pro Bogen,

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/382>, abgerufen am 25.11.2024.