Gefangner diese erst im Freien mit dem völligen Ekel empfindet. -- Das Fürchterliche in der ganzen Unterredung ist das Wahre, daß Napoleon wirklich von der Güte seiner Maaßregeln und Absichten wie von dem Gewichte seines Kronenkopfes überzeugt ist. Bei einer solchen Überzeugung und bei einem solchen korsischen Temperament5 gibt es für einen Eroberer keinen Gottes Acker der Völker, der zu groß wäre.
Ich möchte den Ort des französischen Originals wissen.
829. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Jan. 1814]10
Herzlichen Dank daß Sie dem gar anbieten, der immer anfodert. Leider ess ich heute in der Harmonie. Wär' es nicht möglich und hübsch, wenn Sie thäten als wenn meine Kinder Ihre wären -- wie Sie denn an deren Geburttagen allemal so thun -- und mit ihnen führen wie Sie wollten und dann zum Kaffee bei mir ab-15 stiegen?
R.
830. An Emanuel.
[Bayreuth, 2. Febr. 1814]
Guten Morgen, Guter! Ich freue mich über Thi[e]riots endliches20 Hausglück und Wangenheims richtige Ansicht. Niederers Buch ist als lange Streitsache langweiliger als ein Baireuth Klub ohne Politik. -- Der D.'s Brief ist der warmkälteste, der mir je vor- gekommen. Otto hatte die Briefe noch nicht.
831. An Emanuel.25
[Bayreuth, 3. Febr. 1814]
Guten Morgen, mein Emanuel! Meine Anzeige des ver- storbnen Gatten kann der Gräfin einen neuen schaffen. -- Vor einigen Tagen kam ein Gedicht mit Trauerrand und 34 kr. Porto an sie an. Mehre wollten sie sehen. -- Hier sind wieder zwei Zeitungen, wo30 aber nach "würdig" die Zeile fehlt "und in meinem Herzen stirbt er nie."
Gefangner dieſe erſt im Freien mit dem völligen Ekel empfindet. — Das Fürchterliche in der ganzen Unterredung iſt das Wahre, daß Napoleon wirklich von der Güte ſeiner Maaßregeln und Abſichten wie von dem Gewichte ſeines Kronenkopfes überzeugt iſt. Bei einer ſolchen Überzeugung und bei einem ſolchen korſiſchen Temperament5 gibt es für einen Eroberer keinen Gottes Acker der Völker, der zu groß wäre.
Ich möchte den Ort des franzöſiſchen Originals wiſſen.
829. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Jan. 1814]10
Herzlichen Dank daß Sie dem gar anbieten, der immer anfodert. Leider eſſ ich heute in der Harmonie. Wär’ es nicht möglich und hübſch, wenn Sie thäten als wenn meine Kinder Ihre wären — wie Sie denn an deren Geburttagen allemal ſo thun — und mit ihnen führen wie Sie wollten und dann zum Kaffee bei mir ab-15 ſtiegen?
R.
830. An Emanuel.
[Bayreuth, 2. Febr. 1814]
Guten Morgen, Guter! Ich freue mich über Thi[e]riots endliches20 Hausglück und Wangenheims richtige Anſicht. Niederers Buch iſt als lange Streitſache langweiliger als ein Baireuth Klub ohne Politik. — Der D.’s Brief iſt der warmkälteſte, der mir je vor- gekommen. Otto hatte die Briefe noch nicht.
831. An Emanuel.25
[Bayreuth, 3. Febr. 1814]
Guten Morgen, mein Emanuel! Meine Anzeige des ver- ſtorbnen Gatten kann der Gräfin einen neuen ſchaffen. — Vor einigen Tagen kam ein Gedicht mit Trauerrand und 34 kr. Porto an ſie an. Mehre wollten ſie ſehen. — Hier ſind wieder zwei Zeitungen, wo30 aber nach „würdig“ die Zeile fehlt „und in meinem Herzen ſtirbt er nie.“
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[359/0375]
Gefangner dieſe erſt im Freien mit dem völligen Ekel empfindet. —
Das Fürchterliche in der ganzen Unterredung iſt das Wahre, daß
Napoleon wirklich von der Güte ſeiner Maaßregeln und Abſichten
wie von dem Gewichte ſeines Kronenkopfes überzeugt iſt. Bei einer
ſolchen Überzeugung und bei einem ſolchen korſiſchen Temperament 5
gibt es für einen Eroberer keinen Gottes Acker der Völker, der zu
groß wäre.
Ich möchte den Ort des franzöſiſchen Originals wiſſen.
829. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Jan. 1814] 10
Herzlichen Dank daß Sie dem gar anbieten, der immer anfodert.
Leider eſſ ich heute in der Harmonie. Wär’ es nicht möglich und
hübſch, wenn Sie thäten als wenn meine Kinder Ihre wären —
wie Sie denn an deren Geburttagen allemal ſo thun — und mit
ihnen führen wie Sie wollten und dann zum Kaffee bei mir ab- 15
ſtiegen?
R.
830. An Emanuel.
[Bayreuth, 2. Febr. 1814]
Guten Morgen, Guter! Ich freue mich über Thi[e]riots endliches 20
Hausglück und Wangenheims richtige Anſicht. Niederers Buch iſt
als lange Streitſache langweiliger als ein Baireuth Klub ohne
Politik. — Der D.’s Brief iſt der warmkälteſte, der mir je vor-
gekommen. Otto hatte die Briefe noch nicht.
831. An Emanuel. 25
[Bayreuth, 3. Febr. 1814]
Guten Morgen, mein Emanuel! Meine Anzeige des ver-
ſtorbnen Gatten kann der Gräfin einen neuen ſchaffen. — Vor einigen
Tagen kam ein Gedicht mit Trauerrand und 34 kr. Porto an ſie an.
Mehre wollten ſie ſehen. — Hier ſind wieder zwei Zeitungen, wo 30
aber nach „würdig“ die Zeile fehlt „und in meinem Herzen ſtirbt
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/375>, abgerufen am 22.11.2024.
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