Guten Morgen, mein Emanuel! Ich habe Ihnen vielerlei Dank auf einmal zu sagen. -- Welch' ein rührender und reicher Ge- danke, daß J[ette] in der Kirche an Sie schreiben will. -- Der5 medizinische Aufsatz ist von Hahnemann, dessen Werke ich selber habe. -- Sie können das Geld den Kindern mitgeben, wenn es nicht zu schwer ist. Ich danke Ihnen für die zweite Mühe, die Sie sich geben wollen; ich könnte ja die beiden Anweisungen mir durch Schrag einkassieren lassen? -- Wie Sie indeß wollen. -- Mit Ihrem Ver-10 fehlen neckt mich ordentlich das Schicksal; ich und C[aroline] waren bei der Lochner. Die Harmonie soll Sie mir nicht entziehen, denn man wird mir Ihre Gegenwart melden. Ich wollte, diese wäre heute abends zu haben.
737. An Schrag in Nürnberg.15
Baireuth d. 12. März 1813
Lieber Herr Schrag! Nur einmal noch erweisen Sie mir eine Gefälligkeit, die Sie am besten mir in Nürnberg thun können. Ich bitte Sie nämlich, mir beiliegende zwei Anweisungen einzukassieren -- die ich in blanco giriert habe -- und mir den Betrag mit der20 fahrenden Post zu schicken, nachdem Sie vorher das Postgeld dieses Briefes, und die Auslage für die Emballage und für die neulichen Würste davon abgezogen haben. Letzte sind meinem Magen schöne Vergißmeinnicht von Nürnberg; nur die Blutwürste haben den Fehler, den jetzo die Länder nicht haben, zu viel Fett zu25 enthalten.
Grüßen Sie alle meine Freunde. H. Prof. Heller bitt' ich, mir unter meinen 4 Büchern die Auswahl aus des Teufels Papieren zuerst wieder zu schicken. Er kann ja die jetzigen Zeitungen als eine Auswahl aus des Teufels Papieren lesen. Leben Sie wol.30
Ihr ergebner Jean Paul Fr. Richter
736. An Emanuel.
[Bayreuth, 11. März 1813]
Guten Morgen, mein Emanuel! Ich habe Ihnen vielerlei Dank auf einmal zu ſagen. — Welch’ ein rührender und reicher Ge- danke, daß J[ette] in der Kirche an Sie ſchreiben will. — Der5 mediziniſche Aufſatz iſt von Hahnemann, deſſen Werke ich ſelber habe. — Sie können das Geld den Kindern mitgeben, wenn es nicht zu ſchwer iſt. Ich danke Ihnen für die zweite Mühe, die Sie ſich geben wollen; ich könnte ja die beiden Anweiſungen mir durch Schrag einkaſſieren laſſen? — Wie Sie indeß wollen. — Mit Ihrem Ver-10 fehlen neckt mich ordentlich das Schickſal; ich und C[aroline] waren bei der Lochner. Die Harmonie ſoll Sie mir nicht entziehen, denn man wird mir Ihre Gegenwart melden. Ich wollte, dieſe wäre heute abends zu haben.
737. An Schrag in Nürnberg.15
Baireuth d. 12. März 1813
Lieber Herr Schrag! Nur einmal noch erweiſen Sie mir eine Gefälligkeit, die Sie am beſten mir in Nürnberg thun können. Ich bitte Sie nämlich, mir beiliegende zwei Anweiſungen einzukaſſieren — die ich in blanco giriert habe — und mir den Betrag mit der20 fahrenden Poſt zu ſchicken, nachdem Sie vorher das Poſtgeld dieſes Briefes, und die Auslage für die Emballage und für die neulichen Würſte davon abgezogen haben. Letzte ſind meinem Magen ſchöne Vergißmeinnicht von Nürnberg; nur die Blutwürſte haben den Fehler, den jetzo die Länder nicht haben, zu viel Fett zu25 enthalten.
Grüßen Sie alle meine Freunde. H. Prof. Heller bitt’ ich, mir unter meinen 4 Büchern die Auswahl aus des Teufels Papieren zuerſt wieder zu ſchicken. Er kann ja die jetzigen Zeitungen als eine Auswahl aus des Teufels Papieren leſen. Leben Sie wol.30
Ihr ergebner Jean Paul Fr. Richter
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736. An Emanuel.
[Bayreuth, 11. März 1813]
Guten Morgen, mein Emanuel! Ich habe Ihnen vielerlei
Dank auf einmal zu ſagen. — Welch’ ein rührender und reicher Ge-
danke, daß J[ette] in der Kirche an Sie ſchreiben will. — Der 5
mediziniſche Aufſatz iſt von Hahnemann, deſſen Werke ich ſelber
habe. — Sie können das Geld den Kindern mitgeben, wenn es nicht
zu ſchwer iſt. Ich danke Ihnen für die zweite Mühe, die Sie ſich geben
wollen; ich könnte ja die beiden Anweiſungen mir durch Schrag
einkaſſieren laſſen? — Wie Sie indeß wollen. — Mit Ihrem Ver- 10
fehlen neckt mich ordentlich das Schickſal; ich und C[aroline] waren
bei der Lochner. Die Harmonie ſoll Sie mir nicht entziehen, denn
man wird mir Ihre Gegenwart melden. Ich wollte, dieſe wäre
heute abends zu haben.
737. An Schrag in Nürnberg. 15
Baireuth d. 12. März 1813
Lieber Herr Schrag! Nur einmal noch erweiſen Sie mir eine
Gefälligkeit, die Sie am beſten mir in Nürnberg thun können. Ich
bitte Sie nämlich, mir beiliegende zwei Anweiſungen einzukaſſieren —
die ich in blanco giriert habe — und mir den Betrag mit der 20
fahrenden Poſt zu ſchicken, nachdem Sie vorher das Poſtgeld
dieſes Briefes, und die Auslage für die Emballage und für die
neulichen Würſte davon abgezogen haben. Letzte ſind meinem
Magen ſchöne Vergißmeinnicht von Nürnberg; nur die Blutwürſte
haben den Fehler, den jetzo die Länder nicht haben, zu viel Fett zu 25
enthalten.
Grüßen Sie alle meine Freunde. H. Prof. Heller bitt’ ich, mir
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Ihr
ergebner
Jean Paul Fr. Richter
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/331>, abgerufen am 22.11.2024.
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