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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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Zeit und deutscher dummer und unter unserer damaligen Franzosen-
Liebe statt jetziger Franzosen--Scheu -- -- ja natürlich. -- Du
hast übrigens [über] die 3 Weltsprachen manches Neue gesagt.
Die Zergliederung des Preß-Dekrets ist trefflich und sehr scharf;
ich glaube sogar, daß der Urheber nicht alle Folgen so berechnet5
hat. Schaden wird es in die Länge so wenig als unter Louis XV
das Einkerkern der Encyclopedie in die Bastille und das Drucken
hinter Holzhaufen; oder Friedrich W[ilhelms] Religions Edikt.

[Folgen Einzelbemerkungen]

Schick' es an Perthes.10

Von deinen Anmerkungen zu mir hab' ich guten Gebrauch ge-
macht. Bei Sans souci dacht' ich blos an Ihren beständigen Auf-
enthalt allda. -- Gute Nacht.

Deine Magd hat dir doch 3 Journale und 1 Billet übergeben?

337. An Otto.15

Die Stelle mit Sans souci hab' ich nach den Worten "wo der
Verfasser das erstemal neben Ihnen die Erhabne in jenem unsterb-
lichen Königs Hause erblickte" so fortgesetzt: "das nun seit dem
neunzehnten Julius an Sterblichkeit und Unsterblichkeit zugleich20
erinnert."

338. An Cotta.

Hier, guter Cotta, das Manuskript, das etwan 12 Druckbogen
geben wird. Wahrscheinlich ist mein Brief vom 27. July an Sie25
verloren, worin ich an Sie allerlei Bitten that, welche nun weg-
fallen. Für den Druckbogen (nach Schmelzle gedruckt) wünsch'
ich 5 Louisd'or; für 2 Aufsätze aber aus Ihren Almanachen für
1 Bogen nur 3 Ld. -- Aber, lieber Cotta, wollen Sie mir jemals
einen größten Gefallen thun, so können Sie es jetzt, wenn Sie30
dieses verspätete Buch doch schon zur Michaelis Messe oder so-
gleich nach
ihr geben; und zwar weil ich es, wie Sie lesen, dem
Erbprinzen von Mecklenburg vornen zu[ge]eignet und mit Er-
innerungen an die Königin von Preußen geendigt habe. Eine
Trauerglocke aber soll doch nicht erst ein Jahr nach dem Todes-35

9*

Zeit und deutſcher dummer und unter unſerer damaligen Franzoſen-
Liebe ſtatt jetziger Franzoſen—Scheu — — ja natürlich. — Du
haſt übrigens [über] die 3 Weltſprachen manches Neue geſagt.
Die Zergliederung des Preß-Dekrets iſt trefflich und ſehr ſcharf;
ich glaube ſogar, daß der Urheber nicht alle Folgen ſo berechnet5
hat. Schaden wird es in die Länge ſo wenig als unter Louis XV
das Einkerkern der Encyclopédie in die Baſtille und das Drucken
hinter Holzhaufen; oder Friedrich W[ilhelms] Religions Edikt.

[Folgen Einzelbemerkungen]

Schick’ es an Perthes.10

Von deinen Anmerkungen zu mir hab’ ich guten Gebrauch ge-
macht. Bei Sans souci dacht’ ich blos an Ihren beſtändigen Auf-
enthalt allda. — Gute Nacht.

Deine Magd hat dir doch 3 Journale und 1 Billet übergeben?

337. An Otto.15

Die Stelle mit Sans souci hab’ ich nach den Worten „wo der
Verfaſſer das erſtemal neben Ihnen die Erhabne in jenem unſterb-
lichen Königs Hauſe erblickte“ ſo fortgeſetzt: „das nun ſeit dem
neunzehnten Julius an Sterblichkeit und Unſterblichkeit zugleich20
erinnert.“

338. An Cotta.

Hier, guter Cotta, das Manuſkript, das etwan 12 Druckbogen
geben wird. Wahrſcheinlich iſt mein Brief vom 27. July an Sie25
verloren, worin ich an Sie allerlei Bitten that, welche nun weg-
fallen. Für den Druckbogen (nach Schmelzle gedruckt) wünſch’
ich 5 Louisd’or; für 2 Aufſätze aber aus Ihren Almanachen für
1 Bogen nur 3 Ld. — Aber, lieber Cotta, wollen Sie mir jemals
einen größten Gefallen thun, ſo können Sie es jetzt, wenn Sie30
dieſes verſpätete Buch doch ſchon zur Michaelis Meſſe oder ſo-
gleich nach
ihr geben; und zwar weil ich es, wie Sie leſen, dem
Erbprinzen von Mecklenburg vornen zu[ge]eignet und mit Er-
innerungen an die Königin von Preußen geendigt habe. Eine
Trauerglocke aber ſoll doch nicht erſt ein Jahr nach dem Todes-35

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[131/0144] Zeit und deutſcher dummer und unter unſerer damaligen Franzoſen- Liebe ſtatt jetziger Franzoſen—Scheu — — ja natürlich. — Du haſt übrigens [über] die 3 Weltſprachen manches Neue geſagt. Die Zergliederung des Preß-Dekrets iſt trefflich und ſehr ſcharf; ich glaube ſogar, daß der Urheber nicht alle Folgen ſo berechnet 5 hat. Schaden wird es in die Länge ſo wenig als unter Louis XV das Einkerkern der Encyclopédie in die Baſtille und das Drucken hinter Holzhaufen; oder Friedrich W[ilhelms] Religions Edikt. Schick’ es an Perthes. 10 Von deinen Anmerkungen zu mir hab’ ich guten Gebrauch ge- macht. Bei Sans souci dacht’ ich blos an Ihren beſtändigen Auf- enthalt allda. — Gute Nacht. Deine Magd hat dir doch 3 Journale und 1 Billet übergeben? 337. An Otto. 15 [Bayreuth, 23. (?) Aug. 1810] Die Stelle mit Sans souci hab’ ich nach den Worten „wo der Verfaſſer das erſtemal neben Ihnen die Erhabne in jenem unſterb- lichen Königs Hauſe erblickte“ ſo fortgeſetzt: „das nun ſeit dem neunzehnten Julius an Sterblichkeit und Unſterblichkeit zugleich 20 erinnert.“ 338. An Cotta. Bayreuth d. 23. Aug. 1810 Hier, guter Cotta, das Manuſkript, das etwan 12 Druckbogen geben wird. Wahrſcheinlich iſt mein Brief vom 27. July an Sie 25 verloren, worin ich an Sie allerlei Bitten that, welche nun weg- fallen. Für den Druckbogen (nach Schmelzle gedruckt) wünſch’ ich 5 Louisd’or; für 2 Aufſätze aber aus Ihren Almanachen für 1 Bogen nur 3 Ld. — Aber, lieber Cotta, wollen Sie mir jemals einen größten Gefallen thun, ſo können Sie es jetzt, wenn Sie 30 dieſes verſpätete Buch doch ſchon zur Michaelis Meſſe oder ſo- gleich nach ihr geben; und zwar weil ich es, wie Sie leſen, dem Erbprinzen von Mecklenburg vornen zu[ge]eignet und mit Er- innerungen an die Königin von Preußen geendigt habe. Eine Trauerglocke aber ſoll doch nicht erſt ein Jahr nach dem Todes- 35 9*

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/144>, abgerufen am 28.11.2024.