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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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Vgl. Nr. 13. Der Herzog hatte unter heftigen Ausfällen gegen den Jenaer
Zensor nicht nur die gewünschte Erlaubnis gegeben, sondern auch noch vor-
geschlagen, dem geplanten Sonderabdruck der Dedikation "die Invitations-,
Weigerungs-, Nöthigungs-, Einwilligungs- und Dankes-Charten anzuhängen,
die wir wechselten". Über sein "Polyneon" hatte er geschrieben: "es war
mein völliger Ernst, da ich Sie ... bat, mein bald erscheinendes Werk in
einer lobenden Nachrede des Ihrigen dem lesenden Deutschland anzukündi-
gen." Jean Paul hat im Freiheitsbüchlein S. 15 diesen Wunsch erfüllt
(I. Abt., XII, 8). 8,16f. Die Stelle über das Hauswappen in dem
ersten Brief des Herzogs (Bd. IV,471, Nr. 354) lautete: "Sie wollen mir
einen Lorbeerkranz aufsetzen, und -- wissen Sie denn nicht, daß eine
Graziosos-Kappe eine von den Helmzierden ist, welche ich das Recht zu
führen habe; wie eine Säule, eine Rose, eine Henne, ein übersatter Löwe
zwischen unverzehrten Herzen in dem feldreichen Bilderlande sind, die
meinen Schild zieren, und über denen ein Rautenkranz ist." Sie wurde
unverändert abgedruckt (I. Abt., XII,10,
9-15).

24.

K: Mahlmann 18. Okt.

Mahlmann hatte sich vielleicht günstig über die Ästhetik geäußert,
von der die Zeitung für die elegante Welt am 9. und 16. Oktober Probestücke
brachte.

25.

H: Apelt. 1 S. 4°. 9,13 Brenn] nachtr. 25 zwar] nachtr.

Thieriot war am 31. Oktober nach Offenbach abgereist, wo er in dem
Musikinstitut eines Herrn Bernard als Erster Geiger Anstellung fand. Da sich
das Blatt in Emanuels Nachlaß fand, war es jedenfalls an diesen gerichtet,
der auch sonst Thieriots Geldangelegenheiten besorgte. In einem Brief an
Thieriot vom 19. Dez. 1804 (Berlin Varnh.) berichtet Emanuel, Jean Paul
sei über das geringe Trinkgeld an die Magd "wild" gewesen (s. Persönl.
Nr. 154).

26.

K (nach Nr. 22): Perth. 4 Nov. A: Nr. 12.

Ebenfalls durch Emanuels Bruder bestellt (vgl. Nr. 20). Wie aus A hervor-
geht, bot Jean Paul die Dedikation (das Freiheitsbüchlein), eventuell mit
den Briefen des Herzogs, zum Verlag an und fragte, ob von der Hamburger
Zensur Schwierigkeiten zu befürchten seien.

27.

H: Apelt. (Auf der Rücks. Kopie von Emanuels Antwort.) Präsentat:
7ten Nov. 1804. J: Denkw. 1,172. A: Nr. 10.
10,5 Blatt] davor
gestr.
3te Aesthet


Vgl. Nr. 13. Der Herzog hatte unter heftigen Ausfällen gegen den Jenaer
Zensor nicht nur die gewünschte Erlaubnis gegeben, sondern auch noch vor-
geschlagen, dem geplanten Sonderabdruck der Dedikation „die Invitations-,
Weigerungs-, Nöthigungs-, Einwilligungs- und Dankes-Charten anzuhängen,
die wir wechselten“. Über sein „Polyneon“ hatte er geschrieben: „es war
mein völliger Ernst, da ich Sie ... bat, mein bald erscheinendes Werk in
einer lobenden Nachrede des Ihrigen dem lesenden Deutschland anzukündi-
gen.“ Jean Paul hat im Freiheitsbüchlein S. 15 diesen Wunsch erfüllt
(I. Abt., XII, 8). 8,16f. Die Stelle über das Hauswappen in dem
ersten Brief des Herzogs (Bd. IV,471, Nr. 354) lautete: „Sie wollen mir
einen Lorbeerkranz aufsetzen, und — wissen Sie denn nicht, daß eine
Graziosos-Kappe eine von den Helmzierden ist, welche ich das Recht zu
führen habe; wie eine Säule, eine Rose, eine Henne, ein übersatter Löwe
zwischen unverzehrten Herzen in dem feldreichen Bilderlande sind, die
meinen Schild zieren, und über denen ein Rautenkranz ist.“ Sie wurde
unverändert abgedruckt (I. Abt., XII,10,
915).

24.

K: Mahlmann 18. Okt.

Mahlmann hatte sich vielleicht günstig über die Ästhetik geäußert,
von der die Zeitung für die elegante Welt am 9. und 16. Oktober Probestücke
brachte.

25.

H: Apelt. 1 S. 4°. 9,13 Brenn] nachtr. 25 zwar] nachtr.

Thieriot war am 31. Oktober nach Offenbach abgereist, wo er in dem
Musikinstitut eines Herrn Bernard als Erster Geiger Anstellung fand. Da sich
das Blatt in Emanuels Nachlaß fand, war es jedenfalls an diesen gerichtet,
der auch sonst Thieriots Geldangelegenheiten besorgte. In einem Brief an
Thieriot vom 19. Dez. 1804 (Berlin Varnh.) berichtet Emanuel, Jean Paul
sei über das geringe Trinkgeld an die Magd „wild“ gewesen (s. Persönl.
Nr. 154).

26.

K (nach Nr. 22): Perth. 4 Nov. A: Nr. 12.

Ebenfalls durch Emanuels Bruder bestellt (vgl. Nr. 20). Wie aus A hervor-
geht, bot Jean Paul die Dedikation (das Freiheitsbüchlein), eventuell mit
den Briefen des Herzogs, zum Verlag an und fragte, ob von der Hamburger
Zensur Schwierigkeiten zu befürchten seien.

27.

H: Apelt. (Auf der Rücks. Kopie von Emanuels Antwort.) Präsentat:
7ten Nov. 1804. J: Denkw. 1,172. A: Nr. 10.
10,5 Blatt] davor
gestr.
3te Aeſthet


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[262/0279] Vgl. Nr. 13. Der Herzog hatte unter heftigen Ausfällen gegen den Jenaer Zensor nicht nur die gewünschte Erlaubnis gegeben, sondern auch noch vor- geschlagen, dem geplanten Sonderabdruck der Dedikation „die Invitations-, Weigerungs-, Nöthigungs-, Einwilligungs- und Dankes-Charten anzuhängen, die wir wechselten“. Über sein „Polyneon“ hatte er geschrieben: „es war mein völliger Ernst, da ich Sie ... bat, mein bald erscheinendes Werk in einer lobenden Nachrede des Ihrigen dem lesenden Deutschland anzukündi- gen.“ Jean Paul hat im Freiheitsbüchlein S. 15 diesen Wunsch erfüllt (I. Abt., XII, 8). 8,16f. Die Stelle über das Hauswappen in dem ersten Brief des Herzogs (Bd. IV,471, Nr. 354) lautete: „Sie wollen mir einen Lorbeerkranz aufsetzen, und — wissen Sie denn nicht, daß eine Graziosos-Kappe eine von den Helmzierden ist, welche ich das Recht zu führen habe; wie eine Säule, eine Rose, eine Henne, ein übersatter Löwe zwischen unverzehrten Herzen in dem feldreichen Bilderlande sind, die meinen Schild zieren, und über denen ein Rautenkranz ist.“ Sie wurde unverändert abgedruckt (I. Abt., XII,10,9–15). 24. K: Mahlmann 18. Okt. Mahlmann hatte sich vielleicht günstig über die Ästhetik geäußert, von der die Zeitung für die elegante Welt am 9. und 16. Oktober Probestücke brachte. 25. H: Apelt. 1 S. 4°. 9,13 Brenn] nachtr. 25 zwar] nachtr. Thieriot war am 31. Oktober nach Offenbach abgereist, wo er in dem Musikinstitut eines Herrn Bernard als Erster Geiger Anstellung fand. Da sich das Blatt in Emanuels Nachlaß fand, war es jedenfalls an diesen gerichtet, der auch sonst Thieriots Geldangelegenheiten besorgte. In einem Brief an Thieriot vom 19. Dez. 1804 (Berlin Varnh.) berichtet Emanuel, Jean Paul sei über das geringe Trinkgeld an die Magd „wild“ gewesen (s. Persönl. Nr. 154). 26. K (nach Nr. 22): Perth. 4 Nov. A: Nr. 12. Ebenfalls durch Emanuels Bruder bestellt (vgl. Nr. 20). Wie aus A hervor- geht, bot Jean Paul die Dedikation (das Freiheitsbüchlein), eventuell mit den Briefen des Herzogs, zum Verlag an und fragte, ob von der Hamburger Zensur Schwierigkeiten zu befürchten seien. 27. H: Apelt. (Auf der Rücks. Kopie von Emanuels Antwort.) Präsentat: 7ten Nov. 1804. J: Denkw. 1,172. A: Nr. 10. 10,5 Blatt] davor gestr. 3te Aeſthet

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/279>, abgerufen am 10.05.2024.