Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.einer Zeitung gleich umherwirkt, gibt freilich die allgemeinste Satire Wenn es Ihre Exemplare nicht defekt macht, so bät' ich wol um Wo möglich wünscht' ich den längern Aufsatz auf einmal gegeben. Leben Sie wol! Der Himmel schenke Ihnen und dem Buchhandel J. P. F. Richter Dieses Zeichen # bedeutet in meinen Aufsätzen, daß der Setzer10 342. An Vieweg in Leipzig. Bayreuth d. 7. Apr. 1807Ich habe, lieber Vieweg, so wol die zweite Lieferung von 200 rtl. Sie haben aber in Ihrem lieben Briefe das Mspt "Ergänzungs- Ich bitte Sie, vom rückständigen Honorar noch die 15 Thaler für Es sollte mich wundern und freuen, wenn dießmal nicht die Oster- Leben Sie wol!35 Jean Paul Fr. Richter einer Zeitung gleich umherwirkt, gibt freilich die allgemeinſte Satire Wenn es Ihre Exemplare nicht defekt macht, ſo bät’ ich wol um Wo möglich wünſcht’ ich den längern Aufſatz auf einmal gegeben. Leben Sie wol! Der Himmel ſchenke Ihnen und dem Buchhandel J. P. F. Richter Dieſes Zeichen □ bedeutet in meinen Aufſätzen, daß der Setzer10 342. An Vieweg in Leipzig. Bayreuth d. 7. Apr. 1807Ich habe, lieber Vieweg, ſo wol die zweite Lieferung von 200 rtl. Sie haben aber in Ihrem lieben Briefe das Mſpt „Ergänzungs- Ich bitte Sie, vom rückſtändigen Honorar noch die 15 Thaler für Es ſollte mich wundern und freuen, wenn dießmal nicht die Oſter- Leben Sie wol!35 Jean Paul Fr. Richter <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0158" n="143"/> einer Zeitung gleich umherwirkt, gibt freilich die allgemeinſte Satire<lb/> den beſtimmteſten Anwendungen zu viel Gelegenheit.</p><lb/> <p>Wenn es Ihre Exemplare nicht defekt macht, ſo bät’ ich wol um<lb/> 1 Exemplar von den Blättern dieſer beiden und des vorigen Auf-<lb/> ſatzes.<lb n="5"/> </p> <p>Wo möglich wünſcht’ ich den längern Aufſatz auf einmal gegeben.</p><lb/> <p>Leben Sie wol! Der Himmel ſchenke Ihnen und dem Buchhandel<lb/> und den Wiſſenſchaften bald Frieden!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Dieſes Zeichen □ bedeutet in meinen Aufſätzen, daß der Setzer<lb n="10"/> einen Abſatz zu machen hat.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>342. An <hi rendition="#g">Vieweg in Leipzig.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 7. Apr.</hi> 1807</hi> </dateline><lb/> <p>Ich habe, lieber <hi rendition="#aq">Vieweg,</hi> ſo wol die zweite Lieferung von 200 rtl.<lb/> pr. <hi rendition="#aq">c.</hi> von H. <hi rendition="#aq">Kummer</hi> d. 29 März erhalten, als geſtern Ihr mir<lb n="15"/> ſo wolthuendes Blatt. Ich freue mich, daß ich mir immer bisher ſolche<lb/> Erklärungen von Ihrem Schweigen gegeben als Sie mir ſie ſelber<lb/> noch beſtimmter jetzt geben; und ich wünſche herzlich, daß Sie der —<lb/> wahrſcheinlich nahe — Friede für Ihre Sorgen und Opfer belohne.<lb/> Wie Sie Wort halten, würd’ ich, wenn nicht ſchon vorher von andern,<lb n="20"/> auch aus der beobachteten Pünktlichkeit des Johannis Termines<lb/> wiſſen.</p><lb/> <p>Sie haben aber in Ihrem lieben Briefe das Mſpt „Ergänzungs-<lb/> blatt ꝛc.“ zu erwähnen vergeſſen. Ich kann es, wenn Sie es nicht<lb/> verlangen, ſehr gut in meine „vermiſchten Werkchen“ zur M[ichaelis]<lb n="25"/> Meſſe aufnehmen.</p><lb/> <p>Ich bitte Sie, vom rückſtändigen Honorar noch die 15 Thaler für<lb/><hi rendition="#aq">Fromman</hi> in <hi rendition="#aq">Jena</hi> abzuziehen. In der zweiten Lieferung hatte mir<lb/><hi rendition="#aq">Kummer</hi> über 100 rtl. in preuſſ. 2 Groſchenſtücken geſchickt, die<lb/> hier beträchtlich verlieren; 6 Gr. Stücke gehen leichter.<lb n="30"/> </p> <p>Es ſollte mich wundern und freuen, wenn dießmal nicht die Oſter-<lb/> meſſe um 6 Monate ſpäter fiele; dann aber wird wie nach einem<lb/> langen Nachwinter der literariſche Frühling deſto üppiger auf-<lb/> blühen.</p><lb/> <closer> <salute>Leben Sie wol!<lb n="35"/> <hi rendition="#right">Jean Paul Fr. Richter</hi></salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [143/0158]
einer Zeitung gleich umherwirkt, gibt freilich die allgemeinſte Satire
den beſtimmteſten Anwendungen zu viel Gelegenheit.
Wenn es Ihre Exemplare nicht defekt macht, ſo bät’ ich wol um
1 Exemplar von den Blättern dieſer beiden und des vorigen Auf-
ſatzes. 5
Wo möglich wünſcht’ ich den längern Aufſatz auf einmal gegeben.
Leben Sie wol! Der Himmel ſchenke Ihnen und dem Buchhandel
und den Wiſſenſchaften bald Frieden!
J. P. F. Richter
Dieſes Zeichen □ bedeutet in meinen Aufſätzen, daß der Setzer 10
einen Abſatz zu machen hat.
342. An Vieweg in Leipzig.
Bayreuth d. 7. Apr. 1807
Ich habe, lieber Vieweg, ſo wol die zweite Lieferung von 200 rtl.
pr. c. von H. Kummer d. 29 März erhalten, als geſtern Ihr mir 15
ſo wolthuendes Blatt. Ich freue mich, daß ich mir immer bisher ſolche
Erklärungen von Ihrem Schweigen gegeben als Sie mir ſie ſelber
noch beſtimmter jetzt geben; und ich wünſche herzlich, daß Sie der —
wahrſcheinlich nahe — Friede für Ihre Sorgen und Opfer belohne.
Wie Sie Wort halten, würd’ ich, wenn nicht ſchon vorher von andern, 20
auch aus der beobachteten Pünktlichkeit des Johannis Termines
wiſſen.
Sie haben aber in Ihrem lieben Briefe das Mſpt „Ergänzungs-
blatt ꝛc.“ zu erwähnen vergeſſen. Ich kann es, wenn Sie es nicht
verlangen, ſehr gut in meine „vermiſchten Werkchen“ zur M[ichaelis] 25
Meſſe aufnehmen.
Ich bitte Sie, vom rückſtändigen Honorar noch die 15 Thaler für
Fromman in Jena abzuziehen. In der zweiten Lieferung hatte mir
Kummer über 100 rtl. in preuſſ. 2 Groſchenſtücken geſchickt, die
hier beträchtlich verlieren; 6 Gr. Stücke gehen leichter. 30
Es ſollte mich wundern und freuen, wenn dießmal nicht die Oſter-
meſſe um 6 Monate ſpäter fiele; dann aber wird wie nach einem
langen Nachwinter der literariſche Frühling deſto üppiger auf-
blühen.
Leben Sie wol! 35
Jean Paul Fr. Richter
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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