Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.überstanden und*) überlebt worden. Zu Weihnachten kommt das Wie können Sie, lieber Cotta, mein Schweigen zu einem Zürnen J. P. F. Richter15 276. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Dez. 1806. Freitag]Guten Morgen! Ich möchte fast, ob ich gleich neben einer vollen Jetzt kommt Ihr Löwe, ohne ein Blatt von Ihnen ........ Jetzt 277. An Emanuel. An Emanuel bei Gelegenheit**) d. 13 Dec. 180625 Man will durchaus etwas thun und sein für den, der gethan und *) politische Anspielungen bleiben natürlich weg. **) Ich bekam eben den Wein und den Vorsatz, davon Uhlfeldern eine Flasche
zu schenken und jenen zu rechtfertigen. überſtanden und*) überlebt worden. Zu Weihnachten kommt das Wie können Sie, lieber Cotta, mein Schweigen zu einem Zürnen J. P. F. Richter15 276. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Dez. 1806. Freitag]Guten Morgen! Ich möchte faſt, ob ich gleich neben einer vollen Jetzt kommt Ihr Löwe, ohne ein Blatt von Ihnen ........ Jetzt 277. An Emanuel. An Emanuel bei Gelegenheit**) d. 13 Dec. 180625 Man will durchaus etwas thun und ſein für den, der gethan und *) politiſche Anſpielungen bleiben natürlich weg. **) Ich bekam eben den Wein und den Vorſatz, davon Uhlfeldern eine Flaſche
zu ſchenken und jenen zu rechtfertigen. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0131" n="116"/> überſtanden und<note place="foot" n="*)">politiſche Anſpielungen bleiben natürlich weg.</note> überlebt worden. Zu Weihnachten kommt das<lb/> ſeltſame Geſchöpf in <hi rendition="#aq">Tübingen</hi> an. Vielleicht kann es dann noch<lb/> ins erſte Blatt hinein.</p><lb/> <p>Wie können Sie, lieber <hi rendition="#aq">Cotta,</hi> mein Schweigen zu einem Zürnen<lb/> machen? Worüber könnt’ ich mit einem ſo uneigennützigen Unter-<lb n="5"/> ſtützer unſerer Literatur denn zürnen? — Den Aufſatz für <hi rendition="#aq">Wilmanns</hi><lb/> Taſchenbuch gab ich vor 1½ Jahren meiner armen Schwägerin<lb/> (deſſen Redaktörin <Redactrice>), der Witwe <hi rendition="#aq">Spaziers;</hi> und während<lb/> meiner Erziehungslehre hatt’ ich durchaus keine Minute für kleine<lb/> Arbeiten (mir aber die größten und ſchwerſten) übrig. Jetzt hin-<lb n="10"/> gegen hab’ ich — ob ich gleich an 2 Werken auf einmal arbeite —<lb/> doch freiere Muſſe, da ich mir keine beſtimmte Zeit der Herausgabe<lb/> noch vorgeſchrieben habe. — Leben Sie wol und glauben Sie immer<lb/> an meine unveränderte Liebe gegen Sie.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> <lb n="15"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>276. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 12. Dez. 1806. Freitag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ich möchte faſt, ob ich gleich neben einer vollen<lb/> Flaſche ſitze, doch ſchon heute, da morgen Ihr Ruhetag iſt, mir wieder<lb/> einige Flaſchen von Ihnen leihen laſſen, wenn Sie dazu ſo guten<lb n="20"/> Willen hätten als ich. —</p><lb/> <p>Jetzt kommt Ihr Löwe, ohne ein Blatt von Ihnen ........ Jetzt<lb/> verſteh’ ich erſt alles; ich überſah 1801.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>277. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">An Emanuel bei Gelegenheit</hi><note place="foot" n="**)">Ich bekam eben den Wein und den Vorſatz, davon <hi rendition="#aq">Uhlfeldern</hi> eine Flaſche<lb/> zu ſchenken und jenen zu rechtfertigen.</note><hi rendition="#aq">d. 13 Dec.</hi> 1806</hi> <lb n="25"/> </p> <p>Man will durchaus etwas thun und ſein für den, der gethan und<lb/> geweſen. Wenn Sie — ich erinnere Sie an Ihre Erinnerungen —<lb/> ungeachtet aller Liebe doch ein weibliches Weſen küſſen wollen: was<lb/> iſt denn irgend eine Handlung etwas andres als ein Kuß, nicht um<lb/> ſich zu beweiſen ſondern ſich zu genieſſen?<lb n="30"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [116/0131]
überſtanden und *) überlebt worden. Zu Weihnachten kommt das
ſeltſame Geſchöpf in Tübingen an. Vielleicht kann es dann noch
ins erſte Blatt hinein.
Wie können Sie, lieber Cotta, mein Schweigen zu einem Zürnen
machen? Worüber könnt’ ich mit einem ſo uneigennützigen Unter- 5
ſtützer unſerer Literatur denn zürnen? — Den Aufſatz für Wilmanns
Taſchenbuch gab ich vor 1½ Jahren meiner armen Schwägerin
(deſſen Redaktörin <Redactrice>), der Witwe Spaziers; und während
meiner Erziehungslehre hatt’ ich durchaus keine Minute für kleine
Arbeiten (mir aber die größten und ſchwerſten) übrig. Jetzt hin- 10
gegen hab’ ich — ob ich gleich an 2 Werken auf einmal arbeite —
doch freiere Muſſe, da ich mir keine beſtimmte Zeit der Herausgabe
noch vorgeſchrieben habe. — Leben Sie wol und glauben Sie immer
an meine unveränderte Liebe gegen Sie.
J. P. F. Richter 15
276. An Emanuel.
[Bayreuth, 12. Dez. 1806. Freitag]
Guten Morgen! Ich möchte faſt, ob ich gleich neben einer vollen
Flaſche ſitze, doch ſchon heute, da morgen Ihr Ruhetag iſt, mir wieder
einige Flaſchen von Ihnen leihen laſſen, wenn Sie dazu ſo guten 20
Willen hätten als ich. —
Jetzt kommt Ihr Löwe, ohne ein Blatt von Ihnen ........ Jetzt
verſteh’ ich erſt alles; ich überſah 1801.
277. An Emanuel.
An Emanuel bei Gelegenheit **) d. 13 Dec. 1806 25
Man will durchaus etwas thun und ſein für den, der gethan und
geweſen. Wenn Sie — ich erinnere Sie an Ihre Erinnerungen —
ungeachtet aller Liebe doch ein weibliches Weſen küſſen wollen: was
iſt denn irgend eine Handlung etwas andres als ein Kuß, nicht um
ſich zu beweiſen ſondern ſich zu genieſſen? 30
*) politiſche Anſpielungen bleiben natürlich weg.
**) Ich bekam eben den Wein und den Vorſatz, davon Uhlfeldern eine Flaſche
zu ſchenken und jenen zu rechtfertigen.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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