der Tren[n]ung sehen bei Ihren diners pensants (nach Analogie der dejeuners dansants)?
[Adr.] Frau Kammerherrin v. Berg geborne v. Häsler.
128. An Königin Luise.
[Kopie][Berlin, 6. Mai 1801]5
Mögen Sie dieses B[uch] so gütig wie eine Bitte aufnehmen und möge es Sie wie ein Dank belohnen für die Aufnahme.
[79] 129. An Karoline Mayer.
[Berlin, Mai 1801]
Du Liebe! Ich kan nicht ruhen als bis ich weis, ob du gestern kein10 hartes Wort gehört. Du Vertrauende! -- Das fremde Mistrauen beleidigte mich gestern sehr. -- Du siehst, wie eine gewisse Unähnlich- keit zwischen mir und andern sich immer mehr ausspint und wie sehr wir diese Parzen-Spinnerei durch die Flucht aus Berlin zu verkürzen haben. -- Sage mir Worte der Liebe, mein Herz! So gut wie du15 ist niemand gegen mich.
Ich vergas Mahlman Bernhardi's Bitte um seinen Besuch zu sagen.
129a. An Karoline Mayer.
[Berlin, Mai 1801?]
Hier sind 4 Ld'or, die du vorher wechseln lässest. Der gestrige20 Abend schimmert mir immer mit seinem Abendrothe herüber. Aber auch der Schmerz über deinen Schmerz, du Edle, drängt sich immer durch die Freude durch; in mein Innerstes gräbt er sich hinab. Wollen wir doch über das Leben mit Flügeln gehen, da wir sie haben, und wollen uns nicht am Boden martern! -- Wie verklärt deine Seele25 vor meiner ruht, drück' ich nicht mit Worten aus sondern wenn ich kan mit Thaten. Noch nie hat wohl die Zeit einer Liebe, da sie ihr sonst nimt, so viel gegeben als meiner. Sei ruhig, mein Herz!
130. An Gleim.
Berlin d. 11. Mai 1801.30
Eben eh' ich, Verehrtester, zu Ihrer glüklichen Himly gehe, be- antwort' ich Ihr gutes Blat. Hier sind meine neuesten oeuvres hors d'oeuvre. Meinen Glükswunsch [!] an die Königin würd' ich Ihnen
der Tren[n]ung ſehen bei Ihren diners pensants (nach Analogie der dejeuners dansants)?
[Adr.] Frau Kammerherrin v. Berg geborne v. Häsler.
128. An Königin Luiſe.
[Kopie][Berlin, 6. Mai 1801]5
Mögen Sie dieſes B[uch] ſo gütig wie eine Bitte aufnehmen und möge es Sie wie ein Dank belohnen für die Aufnahme.
[79] 129. An Karoline Mayer.
[Berlin, Mai 1801]
Du Liebe! Ich kan nicht ruhen als bis ich weis, ob du geſtern kein10 hartes Wort gehört. Du Vertrauende! — Das fremde Mistrauen beleidigte mich geſtern ſehr. — Du ſiehſt, wie eine gewiſſe Unähnlich- keit zwiſchen mir und andern ſich immer mehr ausſpint und wie ſehr wir dieſe Parzen-Spinnerei durch die Flucht aus Berlin zu verkürzen haben. — Sage mir Worte der Liebe, mein Herz! So gut wie du15 iſt niemand gegen mich.
Ich vergas Mahlman Bernhardi’s Bitte um ſeinen Beſuch zu ſagen.
129a. An Karoline Mayer.
[Berlin, Mai 1801?]
Hier ſind 4 Ld’or, die du vorher wechſeln läſſeſt. Der geſtrige20 Abend ſchimmert mir immer mit ſeinem Abendrothe herüber. Aber auch der Schmerz über deinen Schmerz, du Edle, drängt ſich immer durch die Freude durch; in mein Innerſtes gräbt er ſich hinab. Wollen wir doch über das Leben mit Flügeln gehen, da wir ſie haben, und wollen uns nicht am Boden martern! — Wie verklärt deine Seele25 vor meiner ruht, drück’ ich nicht mit Worten aus ſondern wenn ich kan mit Thaten. Noch nie hat wohl die Zeit einer Liebe, da ſie ihr ſonſt nimt, ſo viel gegeben als meiner. Sei ruhig, mein Herz!
130. An Gleim.
Berlin d. 11. Mai 1801.30
Eben eh’ ich, Verehrteſter, zu Ihrer glüklichen Himly gehe, be- antwort’ ich Ihr gutes Blat. Hier ſind meine neueſten oeuvres hors d’oeuvre. Meinen Glükswunſch [!] an die Königin würd’ ich Ihnen
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[Adr.] Frau Kammerherrin v. Berg geborne v. Häsler.
128. An Königin Luiſe.
[Berlin, 6. Mai 1801] 5
Mögen Sie dieſes B[uch] ſo gütig wie eine Bitte aufnehmen und
möge es Sie wie ein Dank belohnen für die Aufnahme.
129. An Karoline Mayer.
[Berlin, Mai 1801]
Du Liebe! Ich kan nicht ruhen als bis ich weis, ob du geſtern kein 10
hartes Wort gehört. Du Vertrauende! — Das fremde Mistrauen
beleidigte mich geſtern ſehr. — Du ſiehſt, wie eine gewiſſe Unähnlich-
keit zwiſchen mir und andern ſich immer mehr ausſpint und wie ſehr
wir dieſe Parzen-Spinnerei durch die Flucht aus Berlin zu verkürzen
haben. — Sage mir Worte der Liebe, mein Herz! So gut wie du 15
iſt niemand gegen mich.
Ich vergas Mahlman Bernhardi’s Bitte um ſeinen Beſuch zu ſagen.
129a. An Karoline Mayer.
[Berlin, Mai 1801?]
Hier ſind 4 Ld’or, die du vorher wechſeln läſſeſt. Der geſtrige 20
Abend ſchimmert mir immer mit ſeinem Abendrothe herüber. Aber
auch der Schmerz über deinen Schmerz, du Edle, drängt ſich immer
durch die Freude durch; in mein Innerſtes gräbt er ſich hinab. Wollen
wir doch über das Leben mit Flügeln gehen, da wir ſie haben, und
wollen uns nicht am Boden martern! — Wie verklärt deine Seele 25
vor meiner ruht, drück’ ich nicht mit Worten aus ſondern wenn ich
kan mit Thaten. Noch nie hat wohl die Zeit einer Liebe, da ſie ihr
ſonſt nimt, ſo viel gegeben als meiner. Sei ruhig, mein Herz!
130. An Gleim.
Berlin d. 11. Mai 1801. 30
Eben eh’ ich, Verehrteſter, zu Ihrer glüklichen Himly gehe, be-
antwort’ ich Ihr gutes Blat. Hier ſind meine neueſten oeuvres hors
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/76>, abgerufen am 16.07.2024.
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