nach Meiningen gekommen; für ein weiches Herz war es ordentlich ein Kordial, das erste Glas trinken und den .. Geber -- nicht den Brauer -- segnen zu hören. Ich trank mein Theil. Ich sehne mich ordentlich nach Baireuth an die Quelle. -- Ueberhaupt war ich diese Zeit über innerlich nur auf Urlaub, und noch bei Dir zu Hause und so will ichs immer bleiben --5 Sonst war es wohl eine schöne Zeit an einem schönen Ort, was ich hier verlebte. Zwanzig Bazen Tranksteuer kostet ein fremder Eimer Einfuhr; und treibt das nicht aus Koburg nach Bayreuth: so vermögen es doch andere Dinge, die hier auseinander zu setzen der Ort vielleicht wäre.
Gott gebe daß Ihr aus diesem Briefe klug werdet oder der Brief es aus Euch.10 Laßt uns bald Nachrichten haben. Richter grüßt und ich detto
Thieriot Emanuel, ich grüße Sie, innig Caroline
P. S. Richter scheint sehr froh über das Bier und fast zufrieden damit15
409. An Thieriot.
[Koburg, Sept. oder Anfang Okt. 1803?]
Fresset doch bei mir!
J. P. F. R.
410. An Emanuel.20
[Nachschrift zu einem Briefe Thieriots aus Bamberg v. 8. Okt. 1803]
Immer, guter Emanuel, bekommen Sie von mir nur Einschalts- Zeilen und Postskripte. Grüssen Sie ausser sich doch Otto und sagen ihm, daß ich wenige oder keine Briefe von ihm bekommen habe, wenn er anders welche geschrieben. -- Verfluchtes Regenwetter hat man25 [271]hier und kein Kanapee. Den blauen Himmel versäum' ich stets; und so giengs in jedem Sinne durch mein Leben. So weis ich z. B., daß ich einmal Reichthümer, Kanonikate, Pensionen erringe, aber gewis erst ein Paar Tage vor meinem Tode. Leben Sie wohl, mein lieber Theuerer.
Mr Richter30
411. An Thieriot in Bayreuth.
[Schluß Kopie]C[oburg] d. 16. O[kt. 180]3.
Anbei, L. Th., folgen 2 Belobungsbillets, ausser diesem, dem 3. Niemand kan eher gestehen als ich, daß es dum war, -- in Bamberg,
nach Meiningen gekommen; für ein weiches Herz war es ordentlich ein Kordial, das erſte Glas trinken und den .. Geber — nicht den Brauer — ſegnen zu hören. Ich trank mein Theil. Ich ſehne mich ordentlich nach Baireuth an die Quelle. — Ueberhaupt war ich dieſe Zeit über innerlich nur auf Urlaub, und noch bei Dir zu Hauſe und ſo will ichs immer bleiben —5 Sonſt war es wohl eine ſchöne Zeit an einem ſchönen Ort, was ich hier verlebte. Zwanzig Bazen Trankſteuer koſtet ein fremder Eimer Einfuhr; und treibt das nicht aus Koburg nach Bayreuth: ſo vermögen es doch andere Dinge, die hier auseinander zu ſetzen der Ort vielleicht wäre.
Gott gebe daß Ihr aus dieſem Briefe klug werdet oder der Brief es aus Euch.10 Laßt uns bald Nachrichten haben. Richter grüßt und ich detto
Thieriot Emanuel, ich grüße Sie, innig Caroline
P. S. Richter ſcheint ſehr froh über das Bier und faſt zufrieden damit15
409. An Thieriot.
[Koburg, Sept. oder Anfang Okt. 1803?]
Freſſet doch bei mir!
J. P. F. R.
410. An Emanuel.20
[Nachſchrift zu einem Briefe Thieriots aus Bamberg v. 8. Okt. 1803]
Immer, guter Emanuel, bekommen Sie von mir nur Einſchalts- Zeilen und Poſtſkripte. Grüſſen Sie auſſer ſich doch Otto und ſagen ihm, daß ich wenige oder keine Briefe von ihm bekommen habe, wenn er anders welche geſchrieben. — Verfluchtes Regenwetter hat man25 [271]hier und kein Kanapée. Den blauen Himmel verſäum’ ich ſtets; und ſo giengs in jedem Sinne durch mein Leben. So weis ich z. B., daß ich einmal Reichthümer, Kanonikate, Penſionen erringe, aber gewis erſt ein Paar Tage vor meinem Tode. Leben Sie wohl, mein lieber Theuerer.
Mr Richter30
411. An Thieriot in Bayreuth.
[Schluß Kopie]C[oburg] d. 16. O[kt. 180]3.
Anbei, L. Th., folgen 2 Belobungsbillets, auſſer dieſem, dem 3. Niemand kan eher geſtehen als ich, daß es dum war, — in Bamberg,
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[242/0254]
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nach Baireuth an die Quelle. — Ueberhaupt war ich dieſe Zeit über innerlich
nur auf Urlaub, und noch bei Dir zu Hauſe und ſo will ichs immer bleiben — 5
Sonſt war es wohl eine ſchöne Zeit an einem ſchönen Ort, was ich hier verlebte.
Zwanzig Bazen Trankſteuer koſtet ein fremder Eimer Einfuhr;
und treibt das nicht aus Koburg nach Bayreuth: ſo vermögen es doch
andere Dinge, die hier auseinander zu ſetzen der Ort vielleicht wäre.
Gott gebe daß Ihr aus dieſem Briefe klug werdet oder der Brief es aus Euch. 10
Laßt uns bald Nachrichten haben. Richter grüßt und ich detto
Thieriot
Emanuel, ich grüße Sie, innig
Caroline
P. S. Richter ſcheint ſehr froh über das Bier und faſt zufrieden damit 15
409. An Thieriot.
[Koburg, Sept. oder Anfang Okt. 1803?]
Freſſet doch bei mir!
J. P. F. R.
410. An Emanuel. 20
Immer, guter Emanuel, bekommen Sie von mir nur Einſchalts-
Zeilen und Poſtſkripte. Grüſſen Sie auſſer ſich doch Otto und ſagen
ihm, daß ich wenige oder keine Briefe von ihm bekommen habe, wenn
er anders welche geſchrieben. — Verfluchtes Regenwetter hat man 25
hier und kein Kanapée. Den blauen Himmel verſäum’ ich ſtets; und
ſo giengs in jedem Sinne durch mein Leben. So weis ich z. B., daß
ich einmal Reichthümer, Kanonikate, Penſionen erringe, aber gewis
erſt ein Paar Tage vor meinem Tode. Leben Sie wohl, mein lieber
Theuerer.
[271]Mr Richter 30
411. An Thieriot in Bayreuth.
C[oburg] d. 16. O[kt. 180]3.
Anbei, L. Th., folgen 2 Belobungsbillets, auſſer dieſem, dem 3.
Niemand kan eher geſtehen als ich, daß es dum war, — in Bamberg,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/254>, abgerufen am 16.07.2024.
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