Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.345. An Karoline von Feuchtersleben.[278] [Kopie][Weimar, 11. Nov. 1799. Montag]Den heutigen Wolkenhimmel hätte ein Blätgen zertheilt: warum 346. An Emilie von Berlepsch in Edinburg. [Kopie][Weimar, 11. Nov. 1799]10Manches Leben [ist] ein Wechsel zwischen Polarnacht und Polar- 347. An Herder. [Kopie][Weimar, 11. (?) Nov. 1799]Ich kan Ihr Ja oder Nein nur verdoppeln (nicht bestimmen).20 348. An Dr. Friedrich Majer in Weimar. [Kopie][Weimar, 20. (?) Nov. 1799]Ich habe mich diesen Morgen -- einen guten Ihnen -- so ins 348a. An Herder [Weimar, Nov. 1799?]Dieses Billet wird närrisch ausfallen. Ich habe viele Vermuthungen 345. An Karoline von Feuchtersleben.[278] [Kopie][Weimar, 11. Nov. 1799. Montag]Den heutigen Wolkenhimmel hätte ein Blätgen zertheilt: warum 346. An Emilie von Berlepſch in Edinburg. [Kopie][Weimar, 11. Nov. 1799]10Manches Leben [iſt] ein Wechſel zwiſchen Polarnacht und Polar- 347. An Herder. [Kopie][Weimar, 11. (?) Nov. 1799]Ich kan Ihr Ja oder Nein nur verdoppeln (nicht beſtimmen).20 348. An Dr. Friedrich Majer in Weimar. [Kopie][Weimar, 20. (?) Nov. 1799]Ich habe mich dieſen Morgen — einen guten Ihnen — ſo ins 348a. An Herder [Weimar, Nov. 1799?]Dieſes Billet wird närriſch ausfallen. Ich habe viele Vermuthungen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0271" n="255"/> <div type="letter" n="1"> <head>345. An <hi rendition="#g">Karoline von Feuchtersleben.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd3_278">[278]</ref></note></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 11. Nov. 1799. Montag]</hi> </dateline><lb/> <p>Den heutigen Wolkenhimmel hätte ein Blätgen zertheilt: warum<lb/> kam es nicht? — <hi rendition="#aq">Auguste</hi> hat in dieſem Herbſt ihren Frühling, ihr<lb/> Herz liegt wärmend und gewärmt an fremden Herzen. — Wie wird<lb n="5"/> die Zeit mit abgeſchnittenen Flügeln zum Mitwoch kriechen, wo deine<lb/> Blätter wie verwehte Blütenblätter mir wieder den Maitag bringen.<lb/> Du haſt eine Seele, in die deine überflieſſet.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>346. An <hi rendition="#g">Emilie von Berlepſch in Edinburg.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 11. Nov. 1799]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Manches Leben [iſt] ein Wechſel zwiſchen Polarnacht und Polar-<lb/> tag. Warum glüht unter jedem Paradies eine Hölle? Jedes edle Herz<lb/> iſt wie die Erde <hi rendition="#aq">soleil encrouté;</hi> aber wer bricht die Rinde weg? Sie<lb/> haben gefunden was ein Weib noch ſeltener findet als eine Freundin<lb/> — einen Freund. — Das Schikſal ſcheint Sie auf eine ſteile Höhe, um<lb n="15"/> welche Abgründe rauchen, zum lezten aber kalten Engel geführt zu<lb/> haben, der hart zu Ihnen geſagt: liebe wie ich und nicht wie ſonſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>347. An <hi rendition="#g">Herder.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 11. (?) Nov. 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich kan Ihr Ja oder Nein nur verdoppeln (nicht beſtimmen).<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>348. An <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Friedrich Majer in Weimar.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 20. (?) Nov. 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich habe mich dieſen Morgen — einen guten Ihnen — ſo ins<lb/> titaniſche Feuer hineingearbeitet, daß ich den Kühlofen des Novem-<lb/> bers brauche. Deſto beſſer, wenn wir aus Hauptplaneten begleitende<lb n="25"/> Nebenplaneten [von] <hi rendition="#aq">Herd[ers]</hi> Himmelkörper werden.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>348<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Herder</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, Nov. 1799?]</hi> </dateline><lb/> <p>Dieſes Billet wird närriſch ausfallen. Ich habe viele Vermuthungen<lb/> und Gründe, daß Sie heute mich — invitieren. Dieſe künftige Ein-<lb n="30"/> ladung — wofür ich recht ſehr danke — wünſcht’ ich anzunehmen;<lb/> aber ſchon ſeit vorgeſtern hab ich und <hi rendition="#aq">D.</hi> Majer zu <hi rendition="#aq">Seckendorf</hi> uns<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [255/0271]
345. An Karoline von Feuchtersleben.
[Weimar, 11. Nov. 1799. Montag]
Den heutigen Wolkenhimmel hätte ein Blätgen zertheilt: warum
kam es nicht? — Auguste hat in dieſem Herbſt ihren Frühling, ihr
Herz liegt wärmend und gewärmt an fremden Herzen. — Wie wird 5
die Zeit mit abgeſchnittenen Flügeln zum Mitwoch kriechen, wo deine
Blätter wie verwehte Blütenblätter mir wieder den Maitag bringen.
Du haſt eine Seele, in die deine überflieſſet.
346. An Emilie von Berlepſch in Edinburg.
[Weimar, 11. Nov. 1799] 10
Manches Leben [iſt] ein Wechſel zwiſchen Polarnacht und Polar-
tag. Warum glüht unter jedem Paradies eine Hölle? Jedes edle Herz
iſt wie die Erde soleil encrouté; aber wer bricht die Rinde weg? Sie
haben gefunden was ein Weib noch ſeltener findet als eine Freundin
— einen Freund. — Das Schikſal ſcheint Sie auf eine ſteile Höhe, um 15
welche Abgründe rauchen, zum lezten aber kalten Engel geführt zu
haben, der hart zu Ihnen geſagt: liebe wie ich und nicht wie ſonſt.
347. An Herder.
[Weimar, 11. (?) Nov. 1799]
Ich kan Ihr Ja oder Nein nur verdoppeln (nicht beſtimmen). 20
348. An Dr. Friedrich Majer in Weimar.
[Weimar, 20. (?) Nov. 1799]
Ich habe mich dieſen Morgen — einen guten Ihnen — ſo ins
titaniſche Feuer hineingearbeitet, daß ich den Kühlofen des Novem-
bers brauche. Deſto beſſer, wenn wir aus Hauptplaneten begleitende 25
Nebenplaneten [von] Herd[ers] Himmelkörper werden.
348a. An Herder
[Weimar, Nov. 1799?]
Dieſes Billet wird närriſch ausfallen. Ich habe viele Vermuthungen
und Gründe, daß Sie heute mich — invitieren. Dieſe künftige Ein- 30
ladung — wofür ich recht ſehr danke — wünſcht’ ich anzunehmen;
aber ſchon ſeit vorgeſtern hab ich und D. Majer zu Seckendorf uns
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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