Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.

Bild:
<< vorherige Seite

Sie nun bald wieder. Schreiben Sie bald an Herder. Und mög' ich
glüklich gewesen sein! Adieu mein Emanuel!

Richter
303. An Böttiger.
5

Hier send' ich Ihnen und Ihrer Güte eine Schürze und zwei Arme,
die mir alles litterarische Scibile was Sie ihr hineinlegen werden,
bringen wollen.

304. An?
[Kopie]10

Es-tu heureux un peu? -- Au moins je suis devenu conseiller
d'ambassade
d. 15 Aug.

305. An Böttiger.

Hier ist die metakritische Xenie. Sie könten fast Herdern Merkels15
Briefe vor dem Drucke zeigen; Sie errathen die Ursachen. -- Hier
sind Letternproben zu meinem Titan; worunter ich Ihren Geschmak
die beste mit einem Eselsohre zu signieren bitte. -- Wenn gelehrte
Männer von grossen Fürsten zu geehrten erhoben werden, z. B. zu
Legazionsräthen und die Litter[atur] Zeitung es anzeigen wil: durch20
wen erfährt sie es? -- Gesegnete Malzeit!

R.
306. An Thieriot.
[Kopie]

Sie machen so viel Wendungen, mir die Feder zu geben, als Fürsten,25
sie uns zu nehmen. -- poetische Musterkarten. Ich habe nie so oft
Schwager gesagt als in diesem Jahr; wenn man auf der Post sizt,
giebt [man] nichts auf sie. -- Leipzig ist für mich eine abgerissene Insel
oder gar ein Atlantis -- schreiben Sie mir 2 oder 3 Bill[ionen]
Nouvellen. -- Die Schneckenkur der Jurisprudenz stärkt Ih[ren]30
poet[ischen] M[agen]. --

Sie nun bald wieder. Schreiben Sie bald an Herder. Und mög’ ich
glüklich geweſen ſein! Adieu mein Emanuel!

Richter
303. An Böttiger.
5

Hier ſend’ ich Ihnen und Ihrer Güte eine Schürze und zwei Arme,
die mir alles litterariſche Scibile was Sie ihr hineinlegen werden,
bringen wollen.

304. An?
[Kopie]10

Es-tu heureux un peu? — Au moins je suis devenu conseiller
d’ambassade
d. 15 Aug.

305. An Böttiger.

Hier iſt die metakritiſche Xenie. Sie könten faſt Herdern Merkels15
Briefe vor dem Drucke zeigen; Sie errathen die Urſachen. — Hier
ſind Letternproben zu meinem Titan; worunter ich Ihren Geſchmak
die beſte mit einem Eſelsohre zu ſignieren bitte. — Wenn gelehrte
Männer von groſſen Fürſten zu geehrten erhoben werden, z. B. zu
Legazionsräthen und die Litter[atur] Zeitung es anzeigen wil: durch20
wen erfährt ſie es? — Geſegnete Malzeit!

R.
306. An Thieriot.
[Kopie]

Sie machen ſo viel Wendungen, mir die Feder zu geben, als Fürſten,25
ſie uns zu nehmen. — poetiſche Muſterkarten. Ich habe nie ſo oft
Schwager geſagt als in dieſem Jahr; wenn man auf der Poſt ſizt,
giebt [man] nichts auf ſie. — Leipzig iſt für mich eine abgeriſſene Inſel
oder gar ein Atlantis — ſchreiben Sie mir 2 oder 3 Bill[ionen]
Nouvellen. — Die Schneckenkur der Jurisprudenz ſtärkt Ih[ren]30
poet[iſchen] M[agen]. —

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0239" n="224"/>
Sie nun bald wieder. Schreiben Sie <hi rendition="#g">bald</hi> an <hi rendition="#aq">Herder.</hi> Und mög&#x2019; ich<lb/>
glüklich gewe&#x017F;en &#x017F;ein! <hi rendition="#aq">Adieu</hi> mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi></p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>303. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 11. (?) Aug. 1799]</hi> </dateline>
        <lb n="5"/>
        <p>Hier &#x017F;end&#x2019; ich Ihnen und Ihrer Güte eine Schürze und zwei Arme,<lb/>
die mir alles litterari&#x017F;che <hi rendition="#aq">Scibile</hi> was Sie ihr hineinlegen werden,<lb/>
bringen wollen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>304. An?</head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 15. Aug. 1799]</hi> </dateline>
        <lb n="10"/>
        <p><hi rendition="#aq">Es-tu heureux un peu? &#x2014; Au moins je suis devenu conseiller<lb/>
d&#x2019;ambassade</hi> d. 15 Aug.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>305. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 16. (?) Aug. 1799]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Hier i&#x017F;t die metakriti&#x017F;che Xenie. Sie könten fa&#x017F;t <hi rendition="#aq">Herdern Merkels</hi><lb n="15"/>
Briefe vor dem Drucke zeigen; Sie errathen die Ur&#x017F;achen. &#x2014; Hier<lb/>
&#x017F;ind Letternproben zu meinem <hi rendition="#aq">Titan;</hi> worunter ich Ihren Ge&#x017F;chmak<lb/>
die be&#x017F;te mit einem E&#x017F;elsohre zu &#x017F;ignieren bitte. &#x2014; Wenn gelehrte<lb/>
Männer von gro&#x017F;&#x017F;en Für&#x017F;ten zu geehrten erhoben werden, z. B. zu<lb/>
Legazionsräthen und die <hi rendition="#aq">Litter[atur] Zeitung</hi> es anzeigen wil: durch<lb n="20"/>
wen erfährt &#x017F;ie es? &#x2014; Ge&#x017F;egnete Malzeit!</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>306. An <hi rendition="#g">Thieriot.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 16. Aug. 1799]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Sie machen &#x017F;o viel Wendungen, mir die Feder zu geben, als Für&#x017F;ten,<lb n="25"/>
&#x017F;ie uns zu nehmen. &#x2014; poeti&#x017F;che Mu&#x017F;terkarten. Ich habe nie &#x017F;o oft<lb/>
Schwager ge&#x017F;agt als in die&#x017F;em Jahr; wenn man auf der Po&#x017F;t &#x017F;izt,<lb/>
giebt [man] nichts auf &#x017F;ie. &#x2014; Leipzig i&#x017F;t für mich eine abgeri&#x017F;&#x017F;ene In&#x017F;el<lb/>
oder gar ein Atlantis &#x2014; &#x017F;chreiben Sie mir 2 oder 3 Bill[ionen]<lb/>
Nouvellen. &#x2014; Die Schneckenkur der Jurisprudenz &#x017F;tärkt Ih[ren]<lb n="30"/>
poet[i&#x017F;chen] M[agen]. &#x2014;</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[224/0239] Sie nun bald wieder. Schreiben Sie bald an Herder. Und mög’ ich glüklich geweſen ſein! Adieu mein Emanuel! Richter 303. An Böttiger. [Weimar, 11. (?) Aug. 1799] 5 Hier ſend’ ich Ihnen und Ihrer Güte eine Schürze und zwei Arme, die mir alles litterariſche Scibile was Sie ihr hineinlegen werden, bringen wollen. 304. An? [Weimar, 15. Aug. 1799] 10 Es-tu heureux un peu? — Au moins je suis devenu conseiller d’ambassade d. 15 Aug. 305. An Böttiger. [Weimar, 16. (?) Aug. 1799] Hier iſt die metakritiſche Xenie. Sie könten faſt Herdern Merkels 15 Briefe vor dem Drucke zeigen; Sie errathen die Urſachen. — Hier ſind Letternproben zu meinem Titan; worunter ich Ihren Geſchmak die beſte mit einem Eſelsohre zu ſignieren bitte. — Wenn gelehrte Männer von groſſen Fürſten zu geehrten erhoben werden, z. B. zu Legazionsräthen und die Litter[atur] Zeitung es anzeigen wil: durch 20 wen erfährt ſie es? — Geſegnete Malzeit! R. 306. An Thieriot. [Weimar, 16. Aug. 1799] Sie machen ſo viel Wendungen, mir die Feder zu geben, als Fürſten, 25 ſie uns zu nehmen. — poetiſche Muſterkarten. Ich habe nie ſo oft Schwager geſagt als in dieſem Jahr; wenn man auf der Poſt ſizt, giebt [man] nichts auf ſie. — Leipzig iſt für mich eine abgeriſſene Inſel oder gar ein Atlantis — ſchreiben Sie mir 2 oder 3 Bill[ionen] Nouvellen. — Die Schneckenkur der Jurisprudenz ſtärkt Ih[ren] 30 poet[iſchen] M[agen]. —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:05:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:05:42Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/239
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/239>, abgerufen am 27.04.2024.