Richter (größtenteils) und an den Verleger Zimmer in der Frankfurter Stadtbibliothek, die an Heinrich Voß zum Teil in der Landesbibliothek Eutin, zum Teil in der Bayerischen Staatsbibliothek in München, die beiden ersten Jahrgänge der Briefe an Emanuel (1794--95) und der Briefwechsel mit dem Herzog August Emil von Gotha in der Gothaer Bibliothek, die Briefe an die Familie Paulus in der Heidelberger Universitätsbibliothek, die an Cotta in der Cotta'schen Handschriften- sammlung (jetzt als Leihgabe im Schiller-Nationalmuseum in Mar- bach), die an Vieweg im Braunschweiger Archiv des Verlages. Der Briefwechsel mit dem Pfarrer Vogel ist ins Britische Museum geraten, die Briefe an Wilhelmine von Kropff in die Library of Williams College, Williamstown, Mass. Der sehr umfangreiche Nachlaß Emanuel Osmunds, den ich bei seiner Enkelin Klothilde Gold- schmidt ausfindig machte, und der sich jetzt im Besitz von Frau Dr. Apelt in Zittau befindet, enthält an die 1000 Briefe und Billette Jean Pauls, die mir in der liberalsten Weise zur Verfügung gestellt wurden. Viele einzelne Briefe sind zerstreut in öffentlichen und privaten Sammlungen.
So ansehnlich der erhaltene Bestand an Originalbriefen ist, so sind doch auch schmerzliche Verluste zu beklagen. Aus der Jugendzeit ent- behrt man besonders die Briefe an Johann Bernhard Hermann und an Friedrich Wernlein. Von den Briefen an Otto fehlen die meisten vor 1790 geschriebenen; die an dessen Schwester sind einem Brand zum Opfer gefallen, die an Matzdorff in der Franzosenzeit verlorenge- gangen. Ein ungünstiges Geschick hat über den Liebesbriefen gewaltet: die an Charlotte von Kalb und an Karoline von Feuchtersleben sind nachweislich vernichtet worden; von denen an Emilie von Berlepsch, an Josephine von Sydow und an Henriette von Schlabrendorff sind nur einzelne zutage gekommen.
Auch die Briefe an Jean Paul weisen trotz ihrer großen Zahl empfindliche Lücken auf. Er hat zwar im allgemeinen empfangene Briefe aufbewahrt, ist aber nicht immer sorgfältig mit ihnen um- gegangen. Nach seiner Verheiratung hat er einmal mit Karolinens Hilfe die angeschwollene Masse gesichtet und "die Unkrauts-Hälfte" verheizt (an Otto, 21. Nov. 1801); daher ist namentlich für die Früh- zeit der Bestand sehr gelichtet. Von den Briefen der Mutter, der Brüder, von Oerthel, Amöne Herold, Friederike Otto sind nur ganz
Richter (größtenteils) und an den Verleger Zimmer in der Frankfurter Stadtbibliothek, die an Heinrich Voß zum Teil in der Landesbibliothek Eutin, zum Teil in der Bayeriſchen Staatsbibliothek in München, die beiden erſten Jahrgänge der Briefe an Emanuel (1794—95) und der Briefwechſel mit dem Herzog Auguſt Emil von Gotha in der Gothaer Bibliothek, die Briefe an die Familie Paulus in der Heidelberger Univerſitätsbibliothek, die an Cotta in der Cotta’ſchen Handſchriften- ſammlung (jetzt als Leihgabe im Schiller-Nationalmuſeum in Mar- bach), die an Vieweg im Braunſchweiger Archiv des Verlages. Der Briefwechſel mit dem Pfarrer Vogel iſt ins Britiſche Muſeum geraten, die Briefe an Wilhelmine von Kropff in die Library of Williams College, Williamstown, Maſſ. Der ſehr umfangreiche Nachlaß Emanuel Osmunds, den ich bei ſeiner Enkelin Klothilde Gold- ſchmidt ausfindig machte, und der ſich jetzt im Beſitz von Frau Dr. Apelt in Zittau befindet, enthält an die 1000 Briefe und Billette Jean Pauls, die mir in der liberalſten Weiſe zur Verfügung geſtellt wurden. Viele einzelne Briefe ſind zerſtreut in öffentlichen und privaten Sammlungen.
So anſehnlich der erhaltene Beſtand an Originalbriefen iſt, ſo ſind doch auch ſchmerzliche Verluſte zu beklagen. Aus der Jugendzeit ent- behrt man beſonders die Briefe an Johann Bernhard Hermann und an Friedrich Wernlein. Von den Briefen an Otto fehlen die meiſten vor 1790 geſchriebenen; die an deſſen Schweſter ſind einem Brand zum Opfer gefallen, die an Matzdorff in der Franzoſenzeit verlorenge- gangen. Ein ungünſtiges Geſchick hat über den Liebesbriefen gewaltet: die an Charlotte von Kalb und an Karoline von Feuchtersleben ſind nachweislich vernichtet worden; von denen an Emilie von Berlepſch, an Joſephine von Sydow und an Henriette von Schlabrendorff ſind nur einzelne zutage gekommen.
Auch die Briefe an Jean Paul weiſen trotz ihrer großen Zahl empfindliche Lücken auf. Er hat zwar im allgemeinen empfangene Briefe aufbewahrt, iſt aber nicht immer ſorgfältig mit ihnen um- gegangen. Nach ſeiner Verheiratung hat er einmal mit Karolinens Hilfe die angeſchwollene Maſſe geſichtet und „die Unkrauts-Hälfte“ verheizt (an Otto, 21. Nov. 1801); daher iſt namentlich für die Früh- zeit der Beſtand ſehr gelichtet. Von den Briefen der Mutter, der Brüder, von Oerthel, Amöne Herold, Friederike Otto ſind nur ganz
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[VIII/0007]
Richter (größtenteils) und an den Verleger Zimmer in der Frankfurter
Stadtbibliothek, die an Heinrich Voß zum Teil in der Landesbibliothek
Eutin, zum Teil in der Bayeriſchen Staatsbibliothek in München, die
beiden erſten Jahrgänge der Briefe an Emanuel (1794—95) und der
Briefwechſel mit dem Herzog Auguſt Emil von Gotha in der Gothaer
Bibliothek, die Briefe an die Familie Paulus in der Heidelberger
Univerſitätsbibliothek, die an Cotta in der Cotta’ſchen Handſchriften-
ſammlung (jetzt als Leihgabe im Schiller-Nationalmuſeum in Mar-
bach), die an Vieweg im Braunſchweiger Archiv des Verlages.
Der Briefwechſel mit dem Pfarrer Vogel iſt ins Britiſche Muſeum
geraten, die Briefe an Wilhelmine von Kropff in die Library
of Williams College, Williamstown, Maſſ. Der ſehr umfangreiche
Nachlaß Emanuel Osmunds, den ich bei ſeiner Enkelin Klothilde Gold-
ſchmidt ausfindig machte, und der ſich jetzt im Beſitz von Frau
Dr. Apelt in Zittau befindet, enthält an die 1000 Briefe und Billette
Jean Pauls, die mir in der liberalſten Weiſe zur Verfügung geſtellt
wurden. Viele einzelne Briefe ſind zerſtreut in öffentlichen und privaten
Sammlungen.
So anſehnlich der erhaltene Beſtand an Originalbriefen iſt, ſo ſind
doch auch ſchmerzliche Verluſte zu beklagen. Aus der Jugendzeit ent-
behrt man beſonders die Briefe an Johann Bernhard Hermann und
an Friedrich Wernlein. Von den Briefen an Otto fehlen die meiſten
vor 1790 geſchriebenen; die an deſſen Schweſter ſind einem Brand zum
Opfer gefallen, die an Matzdorff in der Franzoſenzeit verlorenge-
gangen. Ein ungünſtiges Geſchick hat über den Liebesbriefen gewaltet:
die an Charlotte von Kalb und an Karoline von Feuchtersleben ſind
nachweislich vernichtet worden; von denen an Emilie von Berlepſch,
an Joſephine von Sydow und an Henriette von Schlabrendorff ſind
nur einzelne zutage gekommen.
Auch die Briefe an Jean Paul weiſen trotz ihrer großen Zahl
empfindliche Lücken auf. Er hat zwar im allgemeinen empfangene
Briefe aufbewahrt, iſt aber nicht immer ſorgfältig mit ihnen um-
gegangen. Nach ſeiner Verheiratung hat er einmal mit Karolinens
Hilfe die angeſchwollene Maſſe geſichtet und „die Unkrauts-Hälfte“
verheizt (an Otto, 21. Nov. 1801); daher iſt namentlich für die Früh-
zeit der Beſtand ſehr gelichtet. Von den Briefen der Mutter, der
Brüder, von Oerthel, Amöne Herold, Friederike Otto ſind nur ganz
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/7>, abgerufen am 24.11.2024.
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