Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.grob und ohne Mitleid sind, nichts verabfolgen. Ich thue daher die Euer Hoch Edelgebohren gehorsamste Dienerin und Schwägerin10 179. An Frau Ruß in Wunsiedel. [Konzept für die Mutter][Hof, vor 25. Juli 1786]Hoch Edelgebohrne, liebwertheste Frau Baase, Sollten sich Dieselben nicht mehr an die älteste Kuhnin des Tuch-15 180. An Stadtsyndikus Ruß in Wunsiedel.[229]30 [Konzept für die Mutter][Hof, vor 25. Juli 1786]Hoch Edelgebohrner Insonders hochzuverehrender Herr Schwager, Schon längst hätte ich Ew. Hoch Edelgeb. den gehorsamsten Dank für grob und ohne Mitleid ſind, nichts verabfolgen. Ich thue daher die Euer Hoch Edelgebohren gehorſamſte Dienerin und Schwägerin10 179. An Frau Ruß in Wunſiedel. [Konzept für die Mutter][Hof, vor 25. Juli 1786]Hoch Edelgebohrne, liebwertheſte Frau Baaſe, Sollten ſich Dieſelben nicht mehr an die älteſte Kuhnin des Tuch-15 180. An Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel.[229]30 [Konzept für die Mutter][Hof, vor 25. Juli 1786]Hoch Edelgebohrner Inſonders hochzuverehrender Herr Schwager, Schon längſt hätte ich Ew. Hoch Edelgeb. den gehorſamſten Dank für <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0242" n="217"/> grob und ohne Mitleid ſind, nichts verabfolgen. Ich thue daher die<lb/> gehorſame Bitte an Ihnen, daß Dieſelben die Güte haben und mir auf<lb/> mein Gartenhaus 15fl. vorleyhen möchten. Sie würden mich aus einer<lb/> groſſen Noth erretten und Gott würde Dieſelben dafür belohnen. Ich<lb/> hoffe, daß Dieſelben einer Wittwe und einer Verwandten dieſe Bitte<lb n="5"/> nicht abſchlagen werden und habe in dieſer Hofnung die Ehre mit der<lb/> vollkommenſten Hochachtung zu ſeyn</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Euer Hoch Edelgebohren<lb/> gehorſamſte Dienerin<lb/> und Schwägerin<lb n="10"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>179. An <hi rendition="#g">Frau Ruß in Wunſiedel.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Konzept für die Mutter<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, vor 25. Juli 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Hoch Edelgebohrne,<lb/> liebwertheſte Frau Baaſe,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Sollten ſich Dieſelben nicht mehr an die älteſte Kuhnin des Tuch-<lb n="15"/> macher Kuhns erinnern, von der Sie ſo eine gute Freundin waren?<lb/> Ich bin es und gedenke immer mit Vergnügen an die Zeit, wo wir ſo<lb/> gute Freunde zuſammen waren. Aber ſeit der Zeit hat ſich viel geändert;<lb/> mein Mann iſt mir geſtorben und meine Eltern, ich habe fünf Kinder<lb/> zu erziehen, mußte einen Prozeß führen, auf einem ſchlechten Dienſt<lb n="20"/> lange ſeyn und bin iezt in Hof, wo alles ſo theuer und wo meine alten<lb/> Bekanten meiſtens geſtorben ſind. Die Urſache, warum ich Dieſelben<lb/> mit dieſem Brief beſchwere, iſt, ich muß am Montage ausziehen und<lb/> habe da ſo viele Ausgaben, daß ich Dieſelben recht gehorſamſt bitte, ob<lb/> Sie nicht die Güte haben und mir mit der nächſten Poſt nur auf<lb n="25"/> 4 Wochen 10 oder 15 fl. ſchicken wollten, die ich Ihnen mit dem gröſten<lb/> Danke zurükgeben würde. Dieſelben waren ſonſt alzeit ſo gütig und<lb/> liebreich gegen mich, daß Sie mir hoffentlich in meiner Bedrängnis<lb/> dieſe Bitte nicht abſchlagen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>180. An <hi rendition="#g">Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd#_229">[229]</ref></note><lb n="30"/> </head> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Konzept für die Mutter<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, vor 25. Juli 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Hoch Edelgebohrner<lb/> Inſonders hochzuverehrender Herr Schwager,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Schon längſt hätte ich Ew. Hoch Edelgeb. den gehorſamſten Dank für<lb/> die Gütigkeiten ſagen ſollen, die mein Sohn bey Denenſelben genoſſen<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0242]
grob und ohne Mitleid ſind, nichts verabfolgen. Ich thue daher die
gehorſame Bitte an Ihnen, daß Dieſelben die Güte haben und mir auf
mein Gartenhaus 15fl. vorleyhen möchten. Sie würden mich aus einer
groſſen Noth erretten und Gott würde Dieſelben dafür belohnen. Ich
hoffe, daß Dieſelben einer Wittwe und einer Verwandten dieſe Bitte 5
nicht abſchlagen werden und habe in dieſer Hofnung die Ehre mit der
vollkommenſten Hochachtung zu ſeyn
Euer Hoch Edelgebohren
gehorſamſte Dienerin
und Schwägerin 10
179. An Frau Ruß in Wunſiedel.
[Hof, vor 25. Juli 1786]
Hoch Edelgebohrne,
liebwertheſte Frau Baaſe,
Sollten ſich Dieſelben nicht mehr an die älteſte Kuhnin des Tuch- 15
macher Kuhns erinnern, von der Sie ſo eine gute Freundin waren?
Ich bin es und gedenke immer mit Vergnügen an die Zeit, wo wir ſo
gute Freunde zuſammen waren. Aber ſeit der Zeit hat ſich viel geändert;
mein Mann iſt mir geſtorben und meine Eltern, ich habe fünf Kinder
zu erziehen, mußte einen Prozeß führen, auf einem ſchlechten Dienſt 20
lange ſeyn und bin iezt in Hof, wo alles ſo theuer und wo meine alten
Bekanten meiſtens geſtorben ſind. Die Urſache, warum ich Dieſelben
mit dieſem Brief beſchwere, iſt, ich muß am Montage ausziehen und
habe da ſo viele Ausgaben, daß ich Dieſelben recht gehorſamſt bitte, ob
Sie nicht die Güte haben und mir mit der nächſten Poſt nur auf 25
4 Wochen 10 oder 15 fl. ſchicken wollten, die ich Ihnen mit dem gröſten
Danke zurükgeben würde. Dieſelben waren ſonſt alzeit ſo gütig und
liebreich gegen mich, daß Sie mir hoffentlich in meiner Bedrängnis
dieſe Bitte nicht abſchlagen.
180. An Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel. 30
[Hof, vor 25. Juli 1786]
Hoch Edelgebohrner
Inſonders hochzuverehrender Herr Schwager,
Schon längſt hätte ich Ew. Hoch Edelgeb. den gehorſamſten Dank für
die Gütigkeiten ſagen ſollen, die mein Sohn bey Denenſelben genoſſen 35
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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