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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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und Korn prägen, keine Schwimmer in Umlauf
bringen, so die nächste Flage und Fleihge
schon absetzt.

Um nicht mit hausbackenem Verstand auf
die Worthetz zu reiten, und Wortschatten und
Schemen zu erjagen -- sind alle alte Bilder
wieder in Rahmen gefaßt und aufgestellt, so die
Sprache noch hatte, besonders beim Schwingen
z. B. Bratenwender, Scheere, Jungfern-
sprung, Diebssprung
u. d. Nach diesem
Gebilder sind beim Schwingen, Barren und
Recken ähnliche versucht z. B. Nest, Felge,
Welle, Mühle, Speiche, Halbmond,
Schlange
und manche andere. So steht nun
in der Turnsprache alt und jung einträchtig
beisammen, lauter bekannte Gesichter, denen ge-
wiß jeder bald heimisch wird wie zu Hause.
Hier wo sich ein leibhaftes und lebhaftes Wesen
darstellt, muß auch jedes Kunstwort lebendig sein,
sinnig, sinnlich, sinnbildlich und anschaulich.
Das Wort ist weniger wandelbar als das Werk.
Ist also erst die Kunstsprache glücklich geordnet
und sprachthümlich gefestet; so kann die Folge-

zeit

und Korn prägen, keine Schwimmer in Umlauf
bringen, ſo die nächſte Flage und Fleihge
ſchon abſetzt.

Um nicht mit hausbackenem Verſtand auf
die Worthetz zu reiten, und Wortſchatten und
Schemen zu erjagen — ſind alle alte Bilder
wieder in Rahmen gefaßt und aufgeſtellt, ſo die
Sprache noch hatte, beſonders beim Schwingen
z. B. Bratenwender, Scheere, Jungfern-
ſprung, Diebsſprung
u. d. Nach dieſem
Gebilder ſind beim Schwingen, Barren und
Recken ähnliche verſucht z. B. Neſt, Felge,
Welle, Mühle, Speiche, Halbmond,
Schlange
und manche andere. So ſteht nun
in der Turnſprache alt und jung einträchtig
beiſammen, lauter bekannte Geſichter, denen ge-
wiß jeder bald heimiſch wird wie zu Hauſe.
Hier wo ſich ein leibhaftes und lebhaftes Weſen
darſtellt, muß auch jedes Kunſtwort lebendig ſein,
ſinnig, ſinnlich, ſinnbildlich und anſchaulich.
Das Wort iſt weniger wandelbar als das Werk.
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und ſprachthümlich gefeſtet; ſo kann die Folge-

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[XL/0046] und Korn prägen, keine Schwimmer in Umlauf bringen, ſo die nächſte Flage und Fleihge ſchon abſetzt. Um nicht mit hausbackenem Verſtand auf die Worthetz zu reiten, und Wortſchatten und Schemen zu erjagen — ſind alle alte Bilder wieder in Rahmen gefaßt und aufgeſtellt, ſo die Sprache noch hatte, beſonders beim Schwingen z. B. Bratenwender, Scheere, Jungfern- ſprung, Diebsſprung u. d. Nach dieſem Gebilder ſind beim Schwingen, Barren und Recken ähnliche verſucht z. B. Neſt, Felge, Welle, Mühle, Speiche, Halbmond, Schlange und manche andere. So ſteht nun in der Turnſprache alt und jung einträchtig beiſammen, lauter bekannte Geſichter, denen ge- wiß jeder bald heimiſch wird wie zu Hauſe. Hier wo ſich ein leibhaftes und lebhaftes Weſen darſtellt, muß auch jedes Kunſtwort lebendig ſein, ſinnig, ſinnlich, ſinnbildlich und anſchaulich. Das Wort iſt weniger wandelbar als das Werk. Iſt alſo erſt die Kunſtſprache glücklich geordnet und ſprachthümlich gefeſtet; ſo kann die Folge- zeit

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. XL. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/46>, abgerufen am 24.11.2024.