Witterung ohne dies die Übungen im Freien meist aus- gesetzt werden müssen, bis es Turnhäuser giebt.
Schwingzeug: Schwingel (der), eine dem Pferde ähnliche Vorrichtung, die, wenn man sie polstert, mit Pferdehaut überzieht und ihr noch mehr das Pferdeansehen giebt, auch Schwingpferd genannt wird. *) -- Der Schwingel (s. Platte 1, Zeichn. D.) ist für Turner von 15 Jahren und dar- über 6 F. lang und etwa 18 Z. dick, oben in ge- rader Linie abgearbeitet, gegen den Kopf zu etwas an Stärke abnehmend, jedoch hier, wie am Hin- tertheile überall rund.
Gut ist es, wenn der senkrechte Durchmesser etwas hö- her als der wagerechte ist. Das Kreuz hat 2 F. Länge, der Sattel mit Pauschen (die Sattelbogen, als Handgriffe) 1 F. 8 Z., und der Hals 2 F. 4 Z.. Die Pauschen sind 31/2 Z., höchstens 4 Z. hoch, und 21/2 -- 3 Z. dick; sie müssen oben rund und nach unten etwas an Stärke abnehmend sein, so daß man sie fest halten kann; auch dürfen sie an keiner Seite überstehen, sondern müssen dünn aus- laufen. Sie werden, von gutem Holze gemacht, in den Schwingel etwas eingelassen und mit großen Nägeln befestigt. Die Beine werden etwa 1 F. vom hinteren, und
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*) S. den Anschlag des Turngeräthes (Abschnitt 2, II).
Witterung ohne dies die Übungen im Freien meiſt aus- geſetzt werden müſſen, bis es Turnhäuſer giebt.
Schwingzeug: Schwingel (der), eine dem Pferde ähnliche Vorrichtung, die, wenn man ſie polſtert, mit Pferdehaut überzieht und ihr noch mehr das Pferdeanſehen giebt, auch Schwingpferd genannt wird. *) — Der Schwingel (ſ. Platte 1, Zeichn. D.) iſt für Turner von 15 Jahren und dar- über 6 F. lang und etwa 18 Z. dick, oben in ge- rader Linie abgearbeitet, gegen den Kopf zu etwas an Stärke abnehmend, jedoch hier, wie am Hin- tertheile überall rund.
Gut iſt es, wenn der ſenkrechte Durchmeſſer etwas hö- her als der wagerechte iſt. Das Kreuz hat 2 F. Länge, der Sattel mit Pauſchen (die Sattelbogen, als Handgriffe) 1 F. 8 Z., und der Hals 2 F. 4 Z.. Die Pauſchen ſind 3½ Z., höchſtens 4 Z. hoch, und 2½ — 3 Z. dick; ſie müſſen oben rund und nach unten etwas an Stärke abnehmend ſein, ſo daß man ſie feſt halten kann; auch dürfen ſie an keiner Seite überſtehen, ſondern müſſen dünn aus- laufen. Sie werden, von gutem Holze gemacht, in den Schwingel etwas eingelaſſen und mit großen Nägeln befeſtigt. Die Beine werden etwa 1 F. vom hinteren, und
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*) S. den Anſchlag des Turngeräthes (Abſchnitt 2, II).
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Witterung ohne dies die Übungen im Freien meiſt aus-
geſetzt werden müſſen, bis es Turnhäuſer giebt.
Schwingzeug: Schwingel (der), eine dem Pferde
ähnliche Vorrichtung, die, wenn man ſie polſtert,
mit Pferdehaut überzieht und ihr noch mehr das
Pferdeanſehen giebt, auch Schwingpferd genannt
wird. *) — Der Schwingel (ſ. Platte 1, Zeichn.
D.) iſt für Turner von 15 Jahren und dar-
über 6 F. lang und etwa 18 Z. dick, oben in ge-
rader Linie abgearbeitet, gegen den Kopf zu etwas
an Stärke abnehmend, jedoch hier, wie am Hin-
tertheile überall rund.
Gut iſt es, wenn der ſenkrechte Durchmeſſer etwas hö-
her als der wagerechte iſt. Das Kreuz hat 2 F. Länge, der
Sattel mit Pauſchen (die Sattelbogen, als Handgriffe)
1 F. 8 Z., und der Hals 2 F. 4 Z.. Die Pauſchen ſind
3½ Z., höchſtens 4 Z. hoch, und 2½ — 3 Z. dick; ſie müſſen
oben rund und nach unten etwas an Stärke abnehmend
ſein, ſo daß man ſie feſt halten kann; auch dürfen ſie
an keiner Seite überſtehen, ſondern müſſen dünn aus-
laufen. Sie werden, von gutem Holze gemacht, in den
Schwingel etwas eingelaſſen und mit großen Nägeln
befeſtigt. Die Beine werden etwa 1 F. vom hinteren, und
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*) S. den Anſchlag des Turngeräthes (Abſchnitt 2, II).
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/106>, abgerufen am 24.11.2024.
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