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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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IV. Schwingen.

Das Schwingen gehört zum gemischten Sprunge,
indem der Schwung, den der Körper durch einen Ab-
stoß der Füße erhält, durch das Aufsetzen der Hände
unterstützt wird. Der Gegenstand, auf den die Hände
aufgesetzt werden, muß immer fest sein. Man geht nun
aber weiter, und rechnet nicht nur alle Sprünge, die
den Turner mit Aufsetzung der Hände auf die zu die-
ser Übung bestimmte Vorrichtung, oder über sie hinweg
bringen, zum Schwingen; sondern auch alle Verände-
rungen, die der Turner auf derselben vornimmt.

Das Schwingen, eine der vorzüglichsten Leibes-
übungen, wirkt fast auf alle Theile des Leibes gleich
heilsam; stärkt besonders Arme und Beine, Bauch- und
Rückenmuskeln, befördert sehr die Gelenkigkeit, und bil-
det außerordentlich den körperlichen Anstand.

Da das Schwingen so wichtig, und so sehr als
Kunst ausgebildet ist, so verdient es, daß man ihm, so
wie dem Fechten, eigne Stunden in Schwingsälen widmet.
Hiezu eignet sich besonders der Winter, wo wegen der

Wit-
C 2
IV. Schwingen.

Das Schwingen gehört zum gemiſchten Sprunge,
indem der Schwung, den der Körper durch einen Ab-
ſtoß der Füße erhält, durch das Aufſetzen der Hände
unterſtützt wird. Der Gegenſtand, auf den die Hände
aufgeſetzt werden, muß immer feſt ſein. Man geht nun
aber weiter, und rechnet nicht nur alle Sprünge, die
den Turner mit Aufſetzung der Hände auf die zu die-
ſer Übung beſtimmte Vorrichtung, oder über ſie hinweg
bringen, zum Schwingen; ſondern auch alle Verände-
rungen, die der Turner auf derſelben vornimmt.

Das Schwingen, eine der vorzüglichſten Leibes-
übungen, wirkt faſt auf alle Theile des Leibes gleich
heilſam; ſtärkt beſonders Arme und Beine, Bauch- und
Rückenmuskeln, befördert ſehr die Gelenkigkeit, und bil-
det außerordentlich den körperlichen Anſtand.

Da das Schwingen ſo wichtig, und ſo ſehr als
Kunſt ausgebildet iſt, ſo verdient es, daß man ihm, ſo
wie dem Fechten, eigne Stunden in Schwingſälen widmet.
Hiezu eignet ſich beſonders der Winter, wo wegen der

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[35/0105] IV. Schwingen. Das Schwingen gehört zum gemiſchten Sprunge, indem der Schwung, den der Körper durch einen Ab- ſtoß der Füße erhält, durch das Aufſetzen der Hände unterſtützt wird. Der Gegenſtand, auf den die Hände aufgeſetzt werden, muß immer feſt ſein. Man geht nun aber weiter, und rechnet nicht nur alle Sprünge, die den Turner mit Aufſetzung der Hände auf die zu die- ſer Übung beſtimmte Vorrichtung, oder über ſie hinweg bringen, zum Schwingen; ſondern auch alle Verände- rungen, die der Turner auf derſelben vornimmt. Das Schwingen, eine der vorzüglichſten Leibes- übungen, wirkt faſt auf alle Theile des Leibes gleich heilſam; ſtärkt beſonders Arme und Beine, Bauch- und Rückenmuskeln, befördert ſehr die Gelenkigkeit, und bil- det außerordentlich den körperlichen Anſtand. Da das Schwingen ſo wichtig, und ſo ſehr als Kunſt ausgebildet iſt, ſo verdient es, daß man ihm, ſo wie dem Fechten, eigne Stunden in Schwingſälen widmet. Hiezu eignet ſich beſonders der Winter, wo wegen der Wit- C 2

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/105>, abgerufen am 24.11.2024.