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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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20 Z. vom vorderen Ende tief eingestämmt, und beson-
ders nach vorn schräg gestellt. Sie dürfen höchstens 4 Z.
über die Seiten des Schwingels überstehen und wenn
man sie 6 -- 8 F. in die Erde setzt, was auf dem Turn-
platz immer geschehen muß, so können sie noch enger sein.

Bei einem Schwingpferde (s. Platte 1, Zeichn.
E.) läßt man das Kreuz vom Sattel nach dem
Schwanze zu 1 Z. aufsteigen, den Hals vom Sattel an
nach dem Kopfe zu soviel, als die Höhe der Pauschen
beträgt (2 -- 4 Z.). In der Dicke läßt man das Pferd
am Kreuz bis 20 Z. zunehmen, am Kopfe bis 12 Z., höch-
stens 10 Z. abnehmen. Das Polstern geschieht so: der
ganze Block wird mit Leinwand überzogen; auf diese
werden Haare genäht, am besteu Pferdhaare; darüber
kommt wieder Leinwand, und über diese die gegerbte
Pferdehaut, ohne Haare -- denn mit diesen wird sie nie
weich genug --. Das ganze Polster wird 1/2 -- 3/4 Z.
stark. Auf dieses werden nun die Holzpauschen (Pltte 1,
Zeichn. F.) 5/4 Z. stark, 3 Z. hoch, jede mit 3: 8 -- 9 Z.
langen und 3/8 Z. starken Schrauben befestigt. Auf die
Pauschen wird eine 1/2 -- 3/4 Z. starke ausgestopfte leinene
Wulst gelegt; die Seitenwände der Pauschen werden
nun ebenfalls mit Haaren belegt und das Ganze mit
Leinwand überzogen, so daß die oben beschriebene Ge-
stalt herauskömmt. Das Leder, welches man zum Über-
ziehen der Pauschen nimmt, muß weich und dauerhaft sein.

Da

20 Z. vom vorderen Ende tief eingeſtämmt, und beſon-
ders nach vorn ſchräg geſtellt. Sie dürfen höchſtens 4 Z.
über die Seiten des Schwingels überſtehen und wenn
man ſie 6 — 8 F. in die Erde ſetzt, was auf dem Turn-
platz immer geſchehen muß, ſo können ſie noch enger ſein.

Bei einem Schwingpferde (ſ. Platte 1, Zeichn.
E.) läßt man das Kreuz vom Sattel nach dem
Schwanze zu 1 Z. aufſteigen, den Hals vom Sattel an
nach dem Kopfe zu ſoviel, als die Höhe der Pauſchen
beträgt (2 — 4 Z.). In der Dicke läßt man das Pferd
am Kreuz bis 20 Z. zunehmen, am Kopfe bis 12 Z., höch-
ſtens 10 Z. abnehmen. Das Polſtern geſchieht ſo: der
ganze Block wird mit Leinwand überzogen; auf dieſe
werden Haare genäht, am beſteu Pferdhaare; darüber
kommt wieder Leinwand, und über dieſe die gegerbte
Pferdehaut, ohne Haare — denn mit dieſen wird ſie nie
weich genug —. Das ganze Polſter wird ½ — ¾ Z.
ſtark. Auf dieſes werden nun die Holzpauſchen (Pltte 1,
Zeichn. F.) 5/4 Z. ſtark, 3 Z. hoch, jede mit 3: 8 — 9 Z.
langen und ⅜ Z. ſtarken Schrauben befeſtigt. Auf die
Pauſchen wird eine ½ — ¾ Z. ſtarke ausgeſtopfte leinene
Wulſt gelegt; die Seitenwände der Pauſchen werden
nun ebenfalls mit Haaren belegt und das Ganze mit
Leinwand überzogen, ſo daß die oben beſchriebene Ge-
ſtalt herauskömmt. Das Leder, welches man zum Über-
ziehen der Pauſchen nimmt, muß weich und dauerhaft ſein.

Da
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[37/0107] 20 Z. vom vorderen Ende tief eingeſtämmt, und beſon- ders nach vorn ſchräg geſtellt. Sie dürfen höchſtens 4 Z. über die Seiten des Schwingels überſtehen und wenn man ſie 6 — 8 F. in die Erde ſetzt, was auf dem Turn- platz immer geſchehen muß, ſo können ſie noch enger ſein. Bei einem Schwingpferde (ſ. Platte 1, Zeichn. E.) läßt man das Kreuz vom Sattel nach dem Schwanze zu 1 Z. aufſteigen, den Hals vom Sattel an nach dem Kopfe zu ſoviel, als die Höhe der Pauſchen beträgt (2 — 4 Z.). In der Dicke läßt man das Pferd am Kreuz bis 20 Z. zunehmen, am Kopfe bis 12 Z., höch- ſtens 10 Z. abnehmen. Das Polſtern geſchieht ſo: der ganze Block wird mit Leinwand überzogen; auf dieſe werden Haare genäht, am beſteu Pferdhaare; darüber kommt wieder Leinwand, und über dieſe die gegerbte Pferdehaut, ohne Haare — denn mit dieſen wird ſie nie weich genug —. Das ganze Polſter wird ½ — ¾ Z. ſtark. Auf dieſes werden nun die Holzpauſchen (Pltte 1, Zeichn. F.) 5/4 Z. ſtark, 3 Z. hoch, jede mit 3: 8 — 9 Z. langen und ⅜ Z. ſtarken Schrauben befeſtigt. Auf die Pauſchen wird eine ½ — ¾ Z. ſtarke ausgeſtopfte leinene Wulſt gelegt; die Seitenwände der Pauſchen werden nun ebenfalls mit Haaren belegt und das Ganze mit Leinwand überzogen, ſo daß die oben beſchriebene Ge- ſtalt herauskömmt. Das Leder, welches man zum Über- ziehen der Pauſchen nimmt, muß weich und dauerhaft ſein. Da

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/107>, abgerufen am 25.11.2024.