dieses veranlasset, daß sie in kurzer Zeit ei- nen Schritt thut, der sie in Schande und Armuth setzet. Jn allen diesen letztern Fäl- len wird die Härte und Widerspänstigkeit eines Menschen durch andere vermehret; kann man aber sagen, daß man dadurch wider die Liebe und Gerechtigkeit anstosse?
§. 14.
Wir merken hierbey noch ferner an,Fortsetzung des vori- gen. daß, wenn die Verhärtung eines Menschen aus unsern Betragen erfolget, man entweder die Absicht habe den andern zu verhärten, oder man suchet sogar das Ge- gentheil. Hat sich jemand wirklich vorge- nommen, den andern zu verhärten, so kann der Endzweck gar verschieden seyn. Man kann dabey die Absicht haben, den andern lasterhaft zu machen, und ihn zu Vergehungen zu bewegen, in welche er ohne grosse Verführung nicht fallen würde. Jn dieser Absicht verführet und verhärtet ein Lasterhafter den andern, damit der an- dere nicht besser sey, wie er und ihm zu keinem Vorwurfe gereiche. Es können aber auch ganz andere Ursachen zum Grun- de liegen. Es kann sich jemand durch sich und andere lasterhafte Menschen schon so verstocket haben, daß er auf keine Weise zu bessern. Man höret derowegen auf, an ihm zu arbeiten und auf ihn zu achten, und beschleuniget dadurch denjenigen Schritt,
dadurch
dieſes veranlaſſet, daß ſie in kurzer Zeit ei- nen Schritt thut, der ſie in Schande und Armuth ſetzet. Jn allen dieſen letztern Faͤl- len wird die Haͤrte und Widerſpaͤnſtigkeit eines Menſchen durch andere vermehret; kann man aber ſagen, daß man dadurch wider die Liebe und Gerechtigkeit anſtoſſe?
§. 14.
Wir merken hierbey noch ferner an,Fortſetzung des vori- gen. daß, wenn die Verhaͤrtung eines Menſchen aus unſern Betragen erfolget, man entweder die Abſicht habe den andern zu verhaͤrten, oder man ſuchet ſogar das Ge- gentheil. Hat ſich jemand wirklich vorge- nommen, den andern zu verhaͤrten, ſo kann der Endzweck gar verſchieden ſeyn. Man kann dabey die Abſicht haben, den andern laſterhaft zu machen, und ihn zu Vergehungen zu bewegen, in welche er ohne groſſe Verfuͤhrung nicht fallen wuͤrde. Jn dieſer Abſicht verfuͤhret und verhaͤrtet ein Laſterhafter den andern, damit der an- dere nicht beſſer ſey, wie er und ihm zu keinem Vorwurfe gereiche. Es koͤnnen aber auch ganz andere Urſachen zum Grun- de liegen. Es kann ſich jemand durch ſich und andere laſterhafte Menſchen ſchon ſo verſtocket haben, daß er auf keine Weiſe zu beſſern. Man hoͤret derowegen auf, an ihm zu arbeiten und auf ihn zu achten, und beſchleuniget dadurch denjenigen Schritt,
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dieſes veranlaſſet, daß ſie in kurzer Zeit ei-
nen Schritt thut, der ſie in Schande und
Armuth ſetzet. Jn allen dieſen letztern Faͤl-
len wird die Haͤrte und Widerſpaͤnſtigkeit
eines Menſchen durch andere vermehret;
kann man aber ſagen, daß man dadurch
wider die Liebe und Gerechtigkeit anſtoſſe?
§. 14.
Wir merken hierbey noch ferner an,
daß, wenn die Verhaͤrtung eines Menſchen
aus unſern Betragen erfolget, man
entweder die Abſicht habe den andern zu
verhaͤrten, oder man ſuchet ſogar das Ge-
gentheil. Hat ſich jemand wirklich vorge-
nommen, den andern zu verhaͤrten, ſo
kann der Endzweck gar verſchieden ſeyn.
Man kann dabey die Abſicht haben, den
andern laſterhaft zu machen, und ihn zu
Vergehungen zu bewegen, in welche er
ohne groſſe Verfuͤhrung nicht fallen wuͤrde.
Jn dieſer Abſicht verfuͤhret und verhaͤrtet
ein Laſterhafter den andern, damit der an-
dere nicht beſſer ſey, wie er und ihm zu
keinem Vorwurfe gereiche. Es koͤnnen
aber auch ganz andere Urſachen zum Grun-
de liegen. Es kann ſich jemand durch ſich
und andere laſterhafte Menſchen ſchon ſo
verſtocket haben, daß er auf keine Weiſe
zu beſſern. Man hoͤret derowegen auf, an
ihm zu arbeiten und auf ihn zu achten, und
beſchleuniget dadurch denjenigen Schritt,
dadurch
Fortſetzung
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/239>, abgerufen am 24.11.2024.
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