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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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gnügen in dem Dienst unsers GOttes fin-
den. Das Hertz der Gläubigen spricht
Röm. 14,
7.
Unser keiner lebt ihm selber, unser kei-
ner stirbt ihm selber. Leben wir, so
leben wir dem HErrn, sterben wir, so
sterben wir dem HErrn. Darum, wir le[-]
ben oder sterben, so sind wir des HErrn

Sie halten sich für solche, die theuer er-
kauft sind;
darum achten sie sich verbun-
2. Cor. 6,
20.
den, GOtt zu preisen an ihrem Leibe
und an ihrem Geiste.
Sie sind bereit
Phil. 1,20.GOtt zu preisen, es sey durch Leben
oder durch den Tod.
Sie sind in der
Kraft des HErrn bereit alles zu verlassen
ja um die Ehre JEsu sich alle Adern öffnen
zu lassen, ihrem Hals unter das Schwerdt
zu halten, oder gar auf einen Scheiter-
Haufen zu steigen, und in den Flammen
GOtt zu loben. Viel tausend haben die
Stärcke dieser Liebe an ihrem Exempel be-
wiesen. Und wäre solches nicht geschehen,
wir hätten das Glück nicht, den HErrn
zu kennen. Der Name Christi wäre
längst von dem Erdboden vertilget. Diese
danckbare Liebe gegen GOtt und den Hey-
land würcket ferner die aufrichtigste Liebe
gegen den Neben-Menschen. Der Glau-

be



gnuͤgen in dem Dienſt unſers GOttes fin-
den. Das Hertz der Glaͤubigen ſpricht
Roͤm. 14,
7.
Unſer keiner lebt ihm ſelber, unſer kei-
ner ſtirbt ihm ſelber. Leben wir, ſo
leben wir dem HErrn, ſterben wir, ſo
ſterben wir dem HErrn. Darum, wir le[-]
ben oder ſterben, ſo ſind wir des HErrn

Sie halten ſich fuͤr ſolche, die theuer er-
kauft ſind;
darum achten ſie ſich verbun-
2. Cor. 6,
20.
den, GOtt zu preiſen an ihrem Leibe
und an ihrem Geiſte.
Sie ſind bereit
Phil. 1,20.GOtt zu preiſen, es ſey durch Leben
oder durch den Tod.
Sie ſind in der
Kraft des HErrn bereit alles zu verlaſſen
ja um die Ehre JEſu ſich alle Adern oͤffnen
zu laſſen, ihrem Hals unter das Schwerdt
zu halten, oder gar auf einen Scheiter-
Haufen zu ſteigen, und in den Flammen
GOtt zu loben. Viel tauſend haben die
Staͤrcke dieſer Liebe an ihrem Exempel be-
wieſen. Und waͤre ſolches nicht geſchehen,
wir haͤtten das Gluͤck nicht, den HErrn
zu kennen. Der Name Chriſti waͤre
laͤngſt von dem Erdboden vertilget. Dieſe
danckbare Liebe gegen GOtt und den Hey-
land wuͤrcket ferner die aufrichtigſte Liebe
gegen den Neben-Menſchen. Der Glau-

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[388/0406] gnuͤgen in dem Dienſt unſers GOttes fin- den. Das Hertz der Glaͤubigen ſpricht Unſer keiner lebt ihm ſelber, unſer kei- ner ſtirbt ihm ſelber. Leben wir, ſo leben wir dem HErrn, ſterben wir, ſo ſterben wir dem HErrn. Darum, wir le- ben oder ſterben, ſo ſind wir des HErrn Sie halten ſich fuͤr ſolche, die theuer er- kauft ſind; darum achten ſie ſich verbun- den, GOtt zu preiſen an ihrem Leibe und an ihrem Geiſte. Sie ſind bereit GOtt zu preiſen, es ſey durch Leben oder durch den Tod. Sie ſind in der Kraft des HErrn bereit alles zu verlaſſen ja um die Ehre JEſu ſich alle Adern oͤffnen zu laſſen, ihrem Hals unter das Schwerdt zu halten, oder gar auf einen Scheiter- Haufen zu ſteigen, und in den Flammen GOtt zu loben. Viel tauſend haben die Staͤrcke dieſer Liebe an ihrem Exempel be- wieſen. Und waͤre ſolches nicht geſchehen, wir haͤtten das Gluͤck nicht, den HErrn zu kennen. Der Name Chriſti waͤre laͤngſt von dem Erdboden vertilget. Dieſe danckbare Liebe gegen GOtt und den Hey- land wuͤrcket ferner die aufrichtigſte Liebe gegen den Neben-Menſchen. Der Glau- be Roͤm. 14, 7. 2. Cor. 6, 20. Phil. 1,20.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/406>, abgerufen am 23.11.2024.