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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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ser Zärtlichkeit nach, sie stiftet die grössesten
Wunder, um uns von unserer Wider-
spänstigkeit abzuziehen und uns in eine sol-
che Verfassung zu setzen, daß sie uns kön-
ne ewig selig machen. O eine Langmuth,
eine Gnade, die ihres gleichen nicht hat!
Unser heutiger Text erzehlet eines von de-
nen grossen Wundern, so der HErr zu un-
serm ewigen Wohl auf eine unerwartete
Art ausgeführet. Wer hat nun noch ein
menschlich Hertz, welches durch recht wich-
tige Wohlthaten wenigstens einiger Mas-
sen gerühret wird, der würdige dasselbe
anjetzt einer überlegenden Betrachtung.
Eine von den grössesten Wohlthaten GOt-
tes wird ja noch verdienen, daß wir un-
sere Seelen eine Stunde damit beschäfti-
gen. Jhr, die ihr die grossen Bemühun-
gen GOttes um uns und eure eigene
Wohlfahrt noch so vieler Aufmercksam-
keit werth achtet, heiliget euch zu der jetzi-
gen Betrachtung durch ein andächtiges
Gebet.

Text. Joh. 3. v. 16.
Also hat GOtt die Welt ge-
liebet, daß er seinen eingebohrnen

Sohn



ſer Zaͤrtlichkeit nach, ſie ſtiftet die groͤſſeſten
Wunder, um uns von unſerer Wider-
ſpaͤnſtigkeit abzuziehen und uns in eine ſol-
che Verfaſſung zu ſetzen, daß ſie uns koͤn-
ne ewig ſelig machen. O eine Langmuth,
eine Gnade, die ihres gleichen nicht hat!
Unſer heutiger Text erzehlet eines von de-
nen groſſen Wundern, ſo der HErr zu un-
ſerm ewigen Wohl auf eine unerwartete
Art ausgefuͤhret. Wer hat nun noch ein
menſchlich Hertz, welches durch recht wich-
tige Wohlthaten wenigſtens einiger Maſ-
ſen geruͤhret wird, der wuͤrdige daſſelbe
anjetzt einer uͤberlegenden Betrachtung.
Eine von den groͤſſeſten Wohlthaten GOt-
tes wird ja noch verdienen, daß wir un-
ſere Seelen eine Stunde damit beſchaͤfti-
gen. Jhr, die ihr die groſſen Bemuͤhun-
gen GOttes um uns und eure eigene
Wohlfahrt noch ſo vieler Aufmerckſam-
keit werth achtet, heiliget euch zu der jetzi-
gen Betrachtung durch ein andaͤchtiges
Gebet.

Text. Joh. 3. v. 16.
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liebet, daß er ſeinen eingebohrnen

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[340/0358] ſer Zaͤrtlichkeit nach, ſie ſtiftet die groͤſſeſten Wunder, um uns von unſerer Wider- ſpaͤnſtigkeit abzuziehen und uns in eine ſol- che Verfaſſung zu ſetzen, daß ſie uns koͤn- ne ewig ſelig machen. O eine Langmuth, eine Gnade, die ihres gleichen nicht hat! Unſer heutiger Text erzehlet eines von de- nen groſſen Wundern, ſo der HErr zu un- ſerm ewigen Wohl auf eine unerwartete Art ausgefuͤhret. Wer hat nun noch ein menſchlich Hertz, welches durch recht wich- tige Wohlthaten wenigſtens einiger Maſ- ſen geruͤhret wird, der wuͤrdige daſſelbe anjetzt einer uͤberlegenden Betrachtung. Eine von den groͤſſeſten Wohlthaten GOt- tes wird ja noch verdienen, daß wir un- ſere Seelen eine Stunde damit beſchaͤfti- gen. Jhr, die ihr die groſſen Bemuͤhun- gen GOttes um uns und eure eigene Wohlfahrt noch ſo vieler Aufmerckſam- keit werth achtet, heiliget euch zu der jetzi- gen Betrachtung durch ein andaͤchtiges Gebet. Text. Joh. 3. v. 16. Alſo hat GOtt die Welt ge- liebet, daß er ſeinen eingebohrnen Sohn

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/358>, abgerufen am 25.11.2024.