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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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aber kam zweytens ihre Art zu fechten. Jn
der Ferne konnte man so sonderlich viel
nicht ausrichten. Man hatte zwar Schleu-
dern, Wurfspiese und Pfeile. Mit selbi-
gen aber that man dem Feinde den grösten
Abbruch nicht. Das Hauptwerck kam
auf Spieß und Degen an. Derowegen
drang man mit grosser Gewalt auf einan-
der ein, und suchte einander in Unordnung
zu bringen, da denn eine grosse Menge Men-
schen getödtet wurde. Wenn denn end-
lich der eine Theil anfieng zu weichen, so
geschahe die Flucht auch nicht so ordent-
lich, wie anjetzo. Die Soldaten waren
Bürger, und folglich zum Theil angesehe-
ne und reiche Leute. Selbige waren aber
zu keinem solchen Gehorsam und Unter-
würfigkeit zu bringen, als der jetzige Sol-
dat. Wenn es derowogen zum Fliehen
kam, so suchte sich ein jeder nach seinem
Gutbefinden zu retten. Sie zerstreueten
sich derowegen sehr, und es war ungemein
schwer, sie wieder zusammen und in Ord-
nung zu bringen. Der verfolgende Theil
hatte daher insgemein Gelegenheit von dem
flüchtigen Feinde noch eine grosse Anzahl
nieder zu machen. Endlich machte dieses

ihr



aber kam zweytens ihre Art zu fechten. Jn
der Ferne konnte man ſo ſonderlich viel
nicht ausrichten. Man hatte zwar Schleu-
dern, Wurfſpieſe und Pfeile. Mit ſelbi-
gen aber that man dem Feinde den groͤſten
Abbruch nicht. Das Hauptwerck kam
auf Spieß und Degen an. Derowegen
drang man mit groſſer Gewalt auf einan-
der ein, und ſuchte einander in Unordnung
zu bringen, da denn eine groſſe Menge Men-
ſchen getoͤdtet wurde. Wenn denn end-
lich der eine Theil anfieng zu weichen, ſo
geſchahe die Flucht auch nicht ſo ordent-
lich, wie anjetzo. Die Soldaten waren
Buͤrger, und folglich zum Theil angeſehe-
ne und reiche Leute. Selbige waren aber
zu keinem ſolchen Gehorſam und Unter-
wuͤrfigkeit zu bringen, als der jetzige Sol-
dat. Wenn es derowogen zum Fliehen
kam, ſo ſuchte ſich ein jeder nach ſeinem
Gutbefinden zu retten. Sie zerſtreueten
ſich derowegen ſehr, und es war ungemein
ſchwer, ſie wieder zuſammen und in Ord-
nung zu bringen. Der verfolgende Theil
hatte daher insgemein Gelegenheit von dem
fluͤchtigen Feinde noch eine groſſe Anzahl
nieder zu machen. Endlich machte dieſes

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[189/0207] aber kam zweytens ihre Art zu fechten. Jn der Ferne konnte man ſo ſonderlich viel nicht ausrichten. Man hatte zwar Schleu- dern, Wurfſpieſe und Pfeile. Mit ſelbi- gen aber that man dem Feinde den groͤſten Abbruch nicht. Das Hauptwerck kam auf Spieß und Degen an. Derowegen drang man mit groſſer Gewalt auf einan- der ein, und ſuchte einander in Unordnung zu bringen, da denn eine groſſe Menge Men- ſchen getoͤdtet wurde. Wenn denn end- lich der eine Theil anfieng zu weichen, ſo geſchahe die Flucht auch nicht ſo ordent- lich, wie anjetzo. Die Soldaten waren Buͤrger, und folglich zum Theil angeſehe- ne und reiche Leute. Selbige waren aber zu keinem ſolchen Gehorſam und Unter- wuͤrfigkeit zu bringen, als der jetzige Sol- dat. Wenn es derowogen zum Fliehen kam, ſo ſuchte ſich ein jeder nach ſeinem Gutbefinden zu retten. Sie zerſtreueten ſich derowegen ſehr, und es war ungemein ſchwer, ſie wieder zuſammen und in Ord- nung zu bringen. Der verfolgende Theil hatte daher insgemein Gelegenheit von dem fluͤchtigen Feinde noch eine groſſe Anzahl nieder zu machen. Endlich machte dieſes ihr

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/207>, abgerufen am 28.11.2024.