wir mit einer zufriedenen Ueberzeugung auf Jhre Seeligkeit schliessen können. Ja ich weis gewiß, Sie sind vor dem Stuhl des Lammes und warten mit Freuden auf den Tag, da Sie Jhnen jauchzend können entgegen gehen und sagen: Diese sind die treuen Seelen, die uns so sorgfältig erzo- gen. Hier sind wir, geliebte Eltern, denen Sie mit Thränen nachgesehen. Jhr Wunsch ist erfüllet. Nun sind wir ewig vereinigt. GOtt Lob! das Ziel ist erreicht, das Sie so ängstiglich gesucht und von dem HErrn erbethen. Glückliche Eltern! die sich mit Gewißheit solche Vor- stellungen machen können. Sie werthe- ste Eltern, können selbiges mit der ruhig- sten Zufriedenheit thun. Sie geniessen an- bey das Glück Dero übrigen beyden Kinder noch in dieser Welt in solchen Umständen zu sehen, dergleichen Sie Sich nicht ein- mahl zu wünschen unterstanden haben. Wir erkennen, daß wir selbige nechst GOtt vornehmlich Dero Erziehung zu zuschrei-
ben
wir mit einer zufriedenen Ueberzeugung auf Jhre Seeligkeit ſchlieſſen koͤnnen. Ja ich weis gewiß, Sie ſind vor dem Stuhl des Lammes und warten mit Freuden auf den Tag, da Sie Jhnen jauchzend koͤnnen entgegen gehen und ſagen: Dieſe ſind die treuen Seelen, die uns ſo ſorgfaͤltig erzo- gen. Hier ſind wir, geliebte Eltern, denen Sie mit Thraͤnen nachgeſehen. Jhr Wunſch iſt erfuͤllet. Nun ſind wir ewig vereinigt. GOtt Lob! das Ziel iſt erreicht, das Sie ſo aͤngſtiglich geſucht und von dem HErrn erbethen. Gluͤckliche Eltern! die ſich mit Gewißheit ſolche Vor- ſtellungen machen koͤnnen. Sie werthe- ſte Eltern, koͤnnen ſelbiges mit der ruhig- ſten Zufriedenheit thun. Sie genieſſen an- bey das Gluͤck Dero uͤbrigen beyden Kinder noch in dieſer Welt in ſolchen Umſtaͤnden zu ſehen, dergleichen Sie Sich nicht ein- mahl zu wuͤnſchen unterſtanden haben. Wir erkennen, daß wir ſelbige nechſt GOtt vornehmlich Dero Erziehung zu zuſchrei-
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[0015]
wir mit einer zufriedenen Ueberzeugung
auf Jhre Seeligkeit ſchlieſſen koͤnnen. Ja
ich weis gewiß, Sie ſind vor dem Stuhl
des Lammes und warten mit Freuden auf
den Tag, da Sie Jhnen jauchzend koͤnnen
entgegen gehen und ſagen: Dieſe ſind die
treuen Seelen, die uns ſo ſorgfaͤltig erzo-
gen. Hier ſind wir, geliebte Eltern,
denen Sie mit Thraͤnen nachgeſehen.
Jhr Wunſch iſt erfuͤllet. Nun ſind wir
ewig vereinigt. GOtt Lob! das Ziel iſt
erreicht, das Sie ſo aͤngſtiglich geſucht
und von dem HErrn erbethen. Gluͤckliche
Eltern! die ſich mit Gewißheit ſolche Vor-
ſtellungen machen koͤnnen. Sie werthe-
ſte Eltern, koͤnnen ſelbiges mit der ruhig-
ſten Zufriedenheit thun. Sie genieſſen an-
bey das Gluͤck Dero uͤbrigen beyden Kinder
noch in dieſer Welt in ſolchen Umſtaͤnden
zu ſehen, dergleichen Sie Sich nicht ein-
mahl zu wuͤnſchen unterſtanden haben.
Wir erkennen, daß wir ſelbige nechſt GOtt
vornehmlich Dero Erziehung zu zuſchrei-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/15>, abgerufen am 28.03.2024.
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