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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Seeligkeit mit einer geziemenden
Ehrerbietung und solcher Ueber-
zeugung annehmen, daß man sich
gewiß darauf verlässet, und ein-
folglich der Wille anfänget dadurch
in heilige Bewegungen gesetzet
zu werden.
Will man die Wahr-
heit, auf deren Glauben die Offenbah-
rung besonders dringet, in der Erklärung
des Glaubens mit ausdrücken, so kan
man sagen: Der Glaube sey eine ehr-
erbietige, gewisse, zuverläßige und
den Willen bewegende Annehmung
GOttes und seiner Zeugnisse von
sich und den nöthigen Stücken un-
serer Seeligkeit, besonders des Zeug-
nisses von der Erlösung durch Chri-
stum.
Daß der Glaube, den die
Schrift fordert, sich auf GOtt und des-
sen heilige Zeugnisse erstrecke, ist §. 6.
erwiesen worden. Es ist daher noch zu
erhärten, daß er müsse von einem recht
festen Vertrauen begleitet werden und
[l]ebendig seyn oder den Willen in heilige
Bewegungen setzen. Jenes beweiset Ebr.
Cap. 11. v. 1. Röm. Cap. 4. v. 20.
21. Dieses wird gefordert Gal. Cap.
5. v. 6. Jacob. Cap. 2. v. 26.

§. 8.
J i





Seeligkeit mit einer geziemenden
Ehrerbietung und ſolcher Ueber-
zeugung annehmen, daß man ſich
gewiß darauf verlaͤſſet, und ein-
folglich der Wille anfaͤnget dadurch
in heilige Bewegungen geſetzet
zu werden.
Will man die Wahr-
heit, auf deren Glauben die Offenbah-
rung beſonders dringet, in der Erklaͤrung
des Glaubens mit ausdruͤcken, ſo kan
man ſagen: Der Glaube ſey eine ehr-
erbietige, gewiſſe, zuverlaͤßige und
den Willen bewegende Annehmung
GOttes und ſeiner Zeugniſſe von
ſich und den noͤthigen Stuͤcken un-
ſerer Seeligkeit, beſonders des Zeug-
niſſes von der Erloͤſung durch Chri-
ſtum.
Daß der Glaube, den die
Schrift fordert, ſich auf GOtt und deſ-
ſen heilige Zeugniſſe erſtrecke, iſt §. 6.
erwieſen worden. Es iſt daher noch zu
erhaͤrten, daß er muͤſſe von einem recht
feſten Vertrauen begleitet werden und
[l]ebendig ſeyn oder den Willen in heilige
Bewegungen ſetzen. Jenes beweiſet Ebr.
Cap. 11. v. 1. Roͤm. Cap. 4. v. 20.
21. Dieſes wird gefordert Gal. Cap.
5. v. 6. Jacob. Cap. 2. v. 26.

§. 8.
J i
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[497[493]/0529] Seeligkeit mit einer geziemenden Ehrerbietung und ſolcher Ueber- zeugung annehmen, daß man ſich gewiß darauf verlaͤſſet, und ein- folglich der Wille anfaͤnget dadurch in heilige Bewegungen geſetzet zu werden. Will man die Wahr- heit, auf deren Glauben die Offenbah- rung beſonders dringet, in der Erklaͤrung des Glaubens mit ausdruͤcken, ſo kan man ſagen: Der Glaube ſey eine ehr- erbietige, gewiſſe, zuverlaͤßige und den Willen bewegende Annehmung GOttes und ſeiner Zeugniſſe von ſich und den noͤthigen Stuͤcken un- ſerer Seeligkeit, beſonders des Zeug- niſſes von der Erloͤſung durch Chri- ſtum. Daß der Glaube, den die Schrift fordert, ſich auf GOtt und deſ- ſen heilige Zeugniſſe erſtrecke, iſt §. 6. erwieſen worden. Es iſt daher noch zu erhaͤrten, daß er muͤſſe von einem recht feſten Vertrauen begleitet werden und lebendig ſeyn oder den Willen in heilige Bewegungen ſetzen. Jenes beweiſet Ebr. Cap. 11. v. 1. Roͤm. Cap. 4. v. 20. 21. Dieſes wird gefordert Gal. Cap. 5. v. 6. Jacob. Cap. 2. v. 26. §. 8. J i

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 497[493]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/529>, abgerufen am 04.06.2024.