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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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liche Sechseck sich zu den Zellen der
Bienen schicke. Die erste Regel sey:
Es muß bey Zusammenfügung der
Zellen kein leerer Raum entstehen,
in welchen nicht eine Biene füg-
lich kommen und darinne arbeiten
könte.
Die zweyte: Weil die Bie-
ne rund ist und einen dicken Kopf
hat, mit desselben Schnabel aber
doch an alle Orte wegen ihrer Ar-
beit muß kommen können, so müs-
sen die Winckel ihrer Zellen weit
und stumpf seyn, folglich über
neuntzig Grad haben.
Die dritte:
Wegen der Festigkeit und guter
Verbindung muß das Punckt, wo
auf der einen Seite die Grundli-
nien von verschiedenen Zellen zu-
sammen laufen, das Mittelpunckt
von der Zelle auf der andern Sei-
te der Wachstafel seyn.
Aus die-
sen Regeln fliesset ohne alle Ausnahme:
die Zellen der Bienen müssen regu-
laire und gleich grosse sechseckigte
Behältere seyn.
Wir würden den
Bienen einen gantz besondern Verstand
und hohen Geist zueignen müssen, wenn
wir wolten annehmen, dieses Volck
hätte die Regeln, nach welchen sie bauen,
durch vieles Nachsinnen hervorgebracht,
und nach denselben eine mathematische

Figur





liche Sechseck ſich zu den Zellen der
Bienen ſchicke. Die erſte Regel ſey:
Es muß bey Zuſammenfuͤgung der
Zellen kein leerer Raum entſtehen,
in welchen nicht eine Biene fuͤg-
lich kommen und darinne arbeiten
koͤnte.
Die zweyte: Weil die Bie-
ne rund iſt und einen dicken Kopf
hat, mit deſſelben Schnabel aber
doch an alle Orte wegen ihrer Ar-
beit muß kommen koͤnnen, ſo muͤſ-
ſen die Winckel ihrer Zellen weit
und ſtumpf ſeyn, folglich uͤber
neuntzig Grad haben.
Die dritte:
Wegen der Feſtigkeit und guter
Verbindung muß das Punckt, wo
auf der einen Seite die Grundli-
nien von verſchiedenen Zellen zu-
ſammen laufen, das Mittelpunckt
von der Zelle auf der andern Sei-
te der Wachstafel ſeyn.
Aus die-
ſen Regeln flieſſet ohne alle Ausnahme:
die Zellen der Bienen muͤſſen regu-
laire und gleich groſſe ſechseckigte
Behaͤltere ſeyn.
Wir wuͤrden den
Bienen einen gantz beſondern Verſtand
und hohen Geiſt zueignen muͤſſen, wenn
wir wolten annehmen, dieſes Volck
haͤtte die Regeln, nach welchen ſie bauen,
durch vieles Nachſinnen hervorgebracht,
und nach denſelben eine mathematiſche

Figur
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[332[328]/0364] liche Sechseck ſich zu den Zellen der Bienen ſchicke. Die erſte Regel ſey: Es muß bey Zuſammenfuͤgung der Zellen kein leerer Raum entſtehen, in welchen nicht eine Biene fuͤg- lich kommen und darinne arbeiten koͤnte. Die zweyte: Weil die Bie- ne rund iſt und einen dicken Kopf hat, mit deſſelben Schnabel aber doch an alle Orte wegen ihrer Ar- beit muß kommen koͤnnen, ſo muͤſ- ſen die Winckel ihrer Zellen weit und ſtumpf ſeyn, folglich uͤber neuntzig Grad haben. Die dritte: Wegen der Feſtigkeit und guter Verbindung muß das Punckt, wo auf der einen Seite die Grundli- nien von verſchiedenen Zellen zu- ſammen laufen, das Mittelpunckt von der Zelle auf der andern Sei- te der Wachstafel ſeyn. Aus die- ſen Regeln flieſſet ohne alle Ausnahme: die Zellen der Bienen muͤſſen regu- laire und gleich groſſe ſechseckigte Behaͤltere ſeyn. Wir wuͤrden den Bienen einen gantz beſondern Verſtand und hohen Geiſt zueignen muͤſſen, wenn wir wolten annehmen, dieſes Volck haͤtte die Regeln, nach welchen ſie bauen, durch vieles Nachſinnen hervorgebracht, und nach denſelben eine mathematiſche Figur

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 332[328]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/364>, abgerufen am 25.11.2024.