Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite





den Juden durch diesen Eckel erhalten wer-den Ju-
den den
Umgang
mit den
Heiden.

den? Es werden uns selbige also bald in
die Augen fallen, wenn wir uns nur ge-
wisser Umstände der Kinder Jsrael werden
erinnert haben. Die Bücher der göttli-
chen Offenbahrung und andere Geschicht-
Schreiber berichten uns, daß ehemals bey
nahe die gantze Welt den Götzen geopffert,
und des wahren GOttes Himmels und
der Erden vergessen und selbigem nicht ge-
dienet. Es wolte die ewige Weißheit
diesem Verderben Einhalt thun und nicht
zugeben, daß die gantze Welt in selbiges
eingeflochten würde. Er wendete dero-
wegen alle Mittel an, wenigstens ein klei-
nes Häufflein zu erhalten, welches von dem
wahren GOtte überzeuget wäre, und in
dessen Gebothen wandelte. Sie erwehl-
te darzu die Nachkommen einiger from-
men Väter, welche den wahren GOTT
fürchteten und auf sein Heil warteten. 1.
Buch Moses Cap. 49. v. 18. nemlich die
Kinder Jsrael. Bey diesem Volcke solte
die Ehrfurcht vor den wahren GOTT
die damals herrschende Begierde zur Ab-
götterey unterdrucken und besiegen, die le-
bendige Hoffnung auf den Heiland der
Welt solte durch dasselbe fortgepflantzet

und
F 2





den Juden durch dieſen Eckel erhalten wer-den Ju-
den den
Umgang
mit den
Heiden.

den? Es werden uns ſelbige alſo bald in
die Augen fallen, wenn wir uns nur ge-
wiſſer Umſtaͤnde der Kinder Jſrael werden
erinnert haben. Die Buͤcher der goͤttli-
chen Offenbahrung und andere Geſchicht-
Schreiber berichten uns, daß ehemals bey
nahe die gantze Welt den Goͤtzen geopffert,
und des wahren GOttes Himmels und
der Erden vergeſſen und ſelbigem nicht ge-
dienet. Es wolte die ewige Weißheit
dieſem Verderben Einhalt thun und nicht
zugeben, daß die gantze Welt in ſelbiges
eingeflochten wuͤrde. Er wendete dero-
wegen alle Mittel an, wenigſtens ein klei-
nes Haͤufflein zu erhalten, welches von dem
wahren GOtte uͤberzeuget waͤre, und in
deſſen Gebothen wandelte. Sie erwehl-
te darzu die Nachkommen einiger from-
men Vaͤter, welche den wahren GOTT
fuͤrchteten und auf ſein Heil warteten. 1.
Buch Moſes Cap. 49. v. 18. nemlich die
Kinder Jſrael. Bey dieſem Volcke ſolte
die Ehrfurcht vor den wahren GOTT
die damals herrſchende Begierde zur Ab-
goͤtterey unterdrucken und beſiegen, die le-
bendige Hoffnung auf den Heiland der
Welt ſolte durch daſſelbe fortgepflantzet

und
F 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0119" n="83"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
den Juden durch die&#x017F;en Eckel erhalten wer-<note place="right">den Ju-<lb/>
den den<lb/>
Umgang<lb/>
mit den<lb/>
Heiden.</note><lb/>
den? Es werden uns &#x017F;elbige al&#x017F;o bald in<lb/>
die Augen fallen, wenn wir uns nur ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;er Um&#x017F;ta&#x0364;nde der Kinder J&#x017F;rael werden<lb/>
erinnert haben. Die Bu&#x0364;cher der go&#x0364;ttli-<lb/>
chen Offenbahrung und andere Ge&#x017F;chicht-<lb/>
Schreiber berichten uns, daß ehemals bey<lb/>
nahe die gantze Welt den Go&#x0364;tzen geopffert,<lb/>
und des wahren GOttes Himmels und<lb/>
der Erden verge&#x017F;&#x017F;en und &#x017F;elbigem nicht ge-<lb/>
dienet. Es wolte die ewige Weißheit<lb/>
die&#x017F;em Verderben Einhalt thun und nicht<lb/>
zugeben, daß die gantze Welt in &#x017F;elbiges<lb/>
eingeflochten wu&#x0364;rde. Er wendete dero-<lb/>
wegen alle Mittel an, wenig&#x017F;tens ein klei-<lb/>
nes Ha&#x0364;ufflein zu erhalten, welches von dem<lb/>
wahren GOtte u&#x0364;berzeuget wa&#x0364;re, und in<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Gebothen wandelte. Sie erwehl-<lb/>
te darzu die Nachkommen einiger from-<lb/>
men Va&#x0364;ter, welche den wahren GOTT<lb/>
fu&#x0364;rchteten und auf &#x017F;ein Heil warteten. 1.<lb/>
Buch Mo&#x017F;es Cap. 49. v. 18. nemlich die<lb/>
Kinder J&#x017F;rael. Bey die&#x017F;em Volcke &#x017F;olte<lb/>
die Ehrfurcht vor den wahren GOTT<lb/>
die damals herr&#x017F;chende Begierde zur Ab-<lb/>
go&#x0364;tterey unterdrucken und be&#x017F;iegen, die le-<lb/>
bendige Hoffnung auf den Heiland der<lb/>
Welt &#x017F;olte durch da&#x017F;&#x017F;elbe fortgepflantzet<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 2</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0119] den Juden durch dieſen Eckel erhalten wer- den? Es werden uns ſelbige alſo bald in die Augen fallen, wenn wir uns nur ge- wiſſer Umſtaͤnde der Kinder Jſrael werden erinnert haben. Die Buͤcher der goͤttli- chen Offenbahrung und andere Geſchicht- Schreiber berichten uns, daß ehemals bey nahe die gantze Welt den Goͤtzen geopffert, und des wahren GOttes Himmels und der Erden vergeſſen und ſelbigem nicht ge- dienet. Es wolte die ewige Weißheit dieſem Verderben Einhalt thun und nicht zugeben, daß die gantze Welt in ſelbiges eingeflochten wuͤrde. Er wendete dero- wegen alle Mittel an, wenigſtens ein klei- nes Haͤufflein zu erhalten, welches von dem wahren GOtte uͤberzeuget waͤre, und in deſſen Gebothen wandelte. Sie erwehl- te darzu die Nachkommen einiger from- men Vaͤter, welche den wahren GOTT fuͤrchteten und auf ſein Heil warteten. 1. Buch Moſes Cap. 49. v. 18. nemlich die Kinder Jſrael. Bey dieſem Volcke ſolte die Ehrfurcht vor den wahren GOTT die damals herrſchende Begierde zur Ab- goͤtterey unterdrucken und beſiegen, die le- bendige Hoffnung auf den Heiland der Welt ſolte durch daſſelbe fortgepflantzet und den Ju- den den Umgang mit den Heiden. F 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/119
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/119>, abgerufen am 23.11.2024.