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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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Der Patriotencaspar seinerseits richtete sich an
dem Steine empor. Als er bemerkte, welchen Ein-
druck seine Worte auf den einzigen Gönner mach-
ten, den er besaß, nahm sein Auge einen weh-
müthigen Glanz an, und in der verwüsteten Stimme
zitterte etwas wie Trauer, als er so sprach: Ach,
mein lieber Herr Schmitz, warum fürchten Sie
sich doch vor mir? Ich bin ja ein armer, zer-
lumpter, von Hunger entkräfteter Mensch. Sehen
Sie, da kehre ich meine Taschen um, und es ist
nichts darin, weder Messer, noch Hammer noch
sonst etwas, womit ich Sie erstechen oder erschla-
gen könnte. Wenn Sie sich aber vor meinen
Fäusten fürchten, so will ich da mit meinem Hals-
tuche sie binden, so daß Sie ganz sicher seyn kön-
nen, daß Ihnen kein Leid von mir widerfährt.
Ich wollte Ihnen bloß die alte Geschichte erzählen
und Sie um eine Güte und Gefälligkeit bitten.

Der Sammler, der sich noch immer nicht zu
fassen wußte, sagte: Ich glaube, Ihr seid betrun-
ken, Caspar.

Nein, Herr Schmitz, wüßte nicht, woher das
kommen sollte, indem ich wenig genossen habe,
versetzte der Patriotencaspar. Ich wiederhole Ihnen

Der Patriotencaspar ſeinerſeits richtete ſich an
dem Steine empor. Als er bemerkte, welchen Ein-
druck ſeine Worte auf den einzigen Gönner mach-
ten, den er beſaß, nahm ſein Auge einen weh-
müthigen Glanz an, und in der verwüſteten Stimme
zitterte etwas wie Trauer, als er ſo ſprach: Ach,
mein lieber Herr Schmitz, warum fürchten Sie
ſich doch vor mir? Ich bin ja ein armer, zer-
lumpter, von Hunger entkräfteter Menſch. Sehen
Sie, da kehre ich meine Taſchen um, und es iſt
nichts darin, weder Meſſer, noch Hammer noch
ſonſt etwas, womit ich Sie erſtechen oder erſchla-
gen könnte. Wenn Sie ſich aber vor meinen
Fäuſten fürchten, ſo will ich da mit meinem Hals-
tuche ſie binden, ſo daß Sie ganz ſicher ſeyn kön-
nen, daß Ihnen kein Leid von mir widerfährt.
Ich wollte Ihnen bloß die alte Geſchichte erzählen
und Sie um eine Güte und Gefälligkeit bitten.

Der Sammler, der ſich noch immer nicht zu
faſſen wußte, ſagte: Ich glaube, Ihr ſeid betrun-
ken, Caspar.

Nein, Herr Schmitz, wüßte nicht, woher das
kommen ſollte, indem ich wenig genoſſen habe,
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[45/0057] Der Patriotencaspar ſeinerſeits richtete ſich an dem Steine empor. Als er bemerkte, welchen Ein- druck ſeine Worte auf den einzigen Gönner mach- ten, den er beſaß, nahm ſein Auge einen weh- müthigen Glanz an, und in der verwüſteten Stimme zitterte etwas wie Trauer, als er ſo ſprach: Ach, mein lieber Herr Schmitz, warum fürchten Sie ſich doch vor mir? Ich bin ja ein armer, zer- lumpter, von Hunger entkräfteter Menſch. Sehen Sie, da kehre ich meine Taſchen um, und es iſt nichts darin, weder Meſſer, noch Hammer noch ſonſt etwas, womit ich Sie erſtechen oder erſchla- gen könnte. Wenn Sie ſich aber vor meinen Fäuſten fürchten, ſo will ich da mit meinem Hals- tuche ſie binden, ſo daß Sie ganz ſicher ſeyn kön- nen, daß Ihnen kein Leid von mir widerfährt. Ich wollte Ihnen bloß die alte Geſchichte erzählen und Sie um eine Güte und Gefälligkeit bitten. Der Sammler, der ſich noch immer nicht zu faſſen wußte, ſagte: Ich glaube, Ihr ſeid betrun- ken, Caspar. Nein, Herr Schmitz, wüßte nicht, woher das kommen ſollte, indem ich wenig genoſſen habe, verſetzte der Patriotencaspar. Ich wiederhole Ihnen

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/57>, abgerufen am 24.11.2024.