Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.oder vielmehr das Baufällige, welches ein Haus Als der Zug über die nächsten Umgebungen *) Die Umgrenzung des zu einem Hofe gehörigen Feld-, Wie-
sen- und Baumgrundes. oder vielmehr das Baufällige, welches ein Haus Als der Zug über die nächſten Umgebungen *) Die Umgrenzung des zu einem Hofe gehörigen Feld-, Wie-
ſen- und Baumgrundes. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" n="24"/> oder vielmehr das Baufällige, welches ein Haus<lb/> vorſtellen wollte, maaß den Weidefleck ab und verglich<lb/> deſſen Flächeninhalt mit dem Hackelpfiffelsberger.<lb/> Dieſe Unterſuchung lieferte ein günſtiges Ergebniß.<lb/> Er hatte hier drei Quadratruthen mehr als dort,<lb/> worauf ſich immer noch eine Gans mit ſatt freſſen<lb/> konnte. Während des Abmeſſens hing er ſeinem<lb/> Plane nach, den er in den Worten zu dem Küſter<lb/> angedeutet hatte.</p><lb/> <p>Als der Zug über die nächſten Umgebungen<lb/> des Oberhofes hinaus war, wurde es in dieſem<lb/> ganz ſtill, ſo daß man die Fliege an der Wand<lb/> gehen hören konnte, denn auch die Knechte und<lb/> Mägde waren nach der Snaat <note place="foot" n="*)">Die Umgrenzung des zu einem Hofe gehörigen Feld-, Wie-<lb/> ſen- und Baumgrundes.</note> des Schwieger-<lb/> ſohnes gelaufen. Nur der rothhaarige Knecht ſaß<lb/> grollend unten im Flur bei den Kühen. Er war<lb/> ein wilder tückiſcher Kerl und ſeine Gedanken gin-<lb/> gen in dieſer Einſamkeit von einem Frevel zum<lb/> anderen. Er blickte das Feuer auf dem Kochheerde<lb/> an und ſagte: Wenn ein Brand davon in das<lb/> Stroh des Stalles geſchleudert würde, ſo flöge<lb/> der rothe Hahn dem Alten auf das Dach, und es<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0036]
oder vielmehr das Baufällige, welches ein Haus
vorſtellen wollte, maaß den Weidefleck ab und verglich
deſſen Flächeninhalt mit dem Hackelpfiffelsberger.
Dieſe Unterſuchung lieferte ein günſtiges Ergebniß.
Er hatte hier drei Quadratruthen mehr als dort,
worauf ſich immer noch eine Gans mit ſatt freſſen
konnte. Während des Abmeſſens hing er ſeinem
Plane nach, den er in den Worten zu dem Küſter
angedeutet hatte.
Als der Zug über die nächſten Umgebungen
des Oberhofes hinaus war, wurde es in dieſem
ganz ſtill, ſo daß man die Fliege an der Wand
gehen hören konnte, denn auch die Knechte und
Mägde waren nach der Snaat *) des Schwieger-
ſohnes gelaufen. Nur der rothhaarige Knecht ſaß
grollend unten im Flur bei den Kühen. Er war
ein wilder tückiſcher Kerl und ſeine Gedanken gin-
gen in dieſer Einſamkeit von einem Frevel zum
anderen. Er blickte das Feuer auf dem Kochheerde
an und ſagte: Wenn ein Brand davon in das
Stroh des Stalles geſchleudert würde, ſo flöge
der rothe Hahn dem Alten auf das Dach, und es
*) Die Umgrenzung des zu einem Hofe gehörigen Feld-, Wie-
ſen- und Baumgrundes.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/36 |
Zitationshilfe: | Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/36>, abgerufen am 16.02.2025. |