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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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es war kein Ende derselben abzusehen. Dabei
hatten die Beiden noch gerade so viel Besinnung,
um Jeden, der zwischen ihnen durch in die Thüre
gehen wollte, mit heftigen Gebärden zurückzuweisen,
weil sie, in die Prozeßgeschichte vertieft, behaupte-
ten, hier sei keine Durchgangsgerechtigkeit. Weß-
halb denn auch Mehrere, die sich mit jener Absicht
ihnen näherten, um Streit zu vermeiden, zurück
und neben dem Hause vorbei nach der Hofthüre
gingen, der Spielmann aber die Ausführung des
Vorsatzes, der ihn an seine Stelle fesselte, aufge-
ben mußte, so lange die Betrunkenen da standen.
Endlich, es war schon Mitternacht, kam ein Dritter
vom Flure nach der Thüre gegangen, faßte, ohne
ein Wort zu sagen, die Beiden von hinten am
Kragen, zog sie zurück und in den Flur, schlug
aber darauf sogleich die Thüre zu und verriegelte
sie von inwendig. Sie wurde nachmals nicht wie-
der aufgethan.

Die Hochzeitgesellschaft verlor sich gegen Ein
Uhr Nachts und der Oberhof lag nun in dunkelen
Schatten still und lautlos da. Jetzt erhob sich
der Spielmann von seinem Sitze und umschlich
das ganze Gehöfte tückischspähend wie eine Katze,

es war kein Ende derſelben abzuſehen. Dabei
hatten die Beiden noch gerade ſo viel Beſinnung,
um Jeden, der zwiſchen ihnen durch in die Thüre
gehen wollte, mit heftigen Gebärden zurückzuweiſen,
weil ſie, in die Prozeßgeſchichte vertieft, behaupte-
ten, hier ſei keine Durchgangsgerechtigkeit. Weß-
halb denn auch Mehrere, die ſich mit jener Abſicht
ihnen näherten, um Streit zu vermeiden, zurück
und neben dem Hauſe vorbei nach der Hofthüre
gingen, der Spielmann aber die Ausführung des
Vorſatzes, der ihn an ſeine Stelle feſſelte, aufge-
ben mußte, ſo lange die Betrunkenen da ſtanden.
Endlich, es war ſchon Mitternacht, kam ein Dritter
vom Flure nach der Thüre gegangen, faßte, ohne
ein Wort zu ſagen, die Beiden von hinten am
Kragen, zog ſie zurück und in den Flur, ſchlug
aber darauf ſogleich die Thüre zu und verriegelte
ſie von inwendig. Sie wurde nachmals nicht wie-
der aufgethan.

Die Hochzeitgeſellſchaft verlor ſich gegen Ein
Uhr Nachts und der Oberhof lag nun in dunkelen
Schatten ſtill und lautlos da. Jetzt erhob ſich
der Spielmann von ſeinem Sitze und umſchlich
das ganze Gehöfte tückiſchſpähend wie eine Katze,

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[14/0026] es war kein Ende derſelben abzuſehen. Dabei hatten die Beiden noch gerade ſo viel Beſinnung, um Jeden, der zwiſchen ihnen durch in die Thüre gehen wollte, mit heftigen Gebärden zurückzuweiſen, weil ſie, in die Prozeßgeſchichte vertieft, behaupte- ten, hier ſei keine Durchgangsgerechtigkeit. Weß- halb denn auch Mehrere, die ſich mit jener Abſicht ihnen näherten, um Streit zu vermeiden, zurück und neben dem Hauſe vorbei nach der Hofthüre gingen, der Spielmann aber die Ausführung des Vorſatzes, der ihn an ſeine Stelle feſſelte, aufge- ben mußte, ſo lange die Betrunkenen da ſtanden. Endlich, es war ſchon Mitternacht, kam ein Dritter vom Flure nach der Thüre gegangen, faßte, ohne ein Wort zu ſagen, die Beiden von hinten am Kragen, zog ſie zurück und in den Flur, ſchlug aber darauf ſogleich die Thüre zu und verriegelte ſie von inwendig. Sie wurde nachmals nicht wie- der aufgethan. Die Hochzeitgeſellſchaft verlor ſich gegen Ein Uhr Nachts und der Oberhof lag nun in dunkelen Schatten ſtill und lautlos da. Jetzt erhob ſich der Spielmann von ſeinem Sitze und umſchlich das ganze Gehöfte tückiſchſpähend wie eine Katze,

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/26>, abgerufen am 28.11.2024.