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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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der hindurch, welche sie zu beiden Seiten begrenz-
ten. Die jungen Bursche, welche das Hochzeit-
gefolge gemacht hatten, waren nämlich noch in
irgend einem Kruge versammelt gewesen, um einen
Nachtrunk zu halten, denn der Bauer kann eine
Lustbarkeit, wenn sie auch mit allen Anhängen
vorüber ist, immer noch nicht schließen. Im
Kruge war nun unter sie eine Kunde gedrungen,
daß der junge Fremde etwas Unrechtes habe aus-
gehen lassen. Was es gewesen sei, darüber lau-
teten die Nachrichten verworren oder schwiegen
auch wohl ganz. Nach einigen Berichterstattern
sollte er das Schwert weggenommen haben, nach
Anderen ausfallend gegen den Hofschulzen gewesen
seyn, ein Dritter kam der Wahrheit näher, indem
er erzählte, der Fremde habe die Heimlichkeit dro-
ben am Freistuhle in Unordnung gebracht. Es
genügte ihnen aber überhaupt nur zu hören, daß
ein Fremder irgend ein Unrecht begangen habe,
um ihre schon erhitzten Köpfe noch mehr zu ent-
flammen. Die Meisten hatten ihre Gewehre noch
bei sich, in mehreren der Läufe staken sogar noch
Schüsse. An Pulver fehlte es auch nicht und in
seiner Aufregung begann nun der Haufen, nach-

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der hindurch, welche ſie zu beiden Seiten begrenz-
ten. Die jungen Burſche, welche das Hochzeit-
gefolge gemacht hatten, waren nämlich noch in
irgend einem Kruge verſammelt geweſen, um einen
Nachtrunk zu halten, denn der Bauer kann eine
Luſtbarkeit, wenn ſie auch mit allen Anhängen
vorüber iſt, immer noch nicht ſchließen. Im
Kruge war nun unter ſie eine Kunde gedrungen,
daß der junge Fremde etwas Unrechtes habe aus-
gehen laſſen. Was es geweſen ſei, darüber lau-
teten die Nachrichten verworren oder ſchwiegen
auch wohl ganz. Nach einigen Berichterſtattern
ſollte er das Schwert weggenommen haben, nach
Anderen ausfallend gegen den Hofſchulzen geweſen
ſeyn, ein Dritter kam der Wahrheit näher, indem
er erzählte, der Fremde habe die Heimlichkeit dro-
ben am Freiſtuhle in Unordnung gebracht. Es
genügte ihnen aber überhaupt nur zu hören, daß
ein Fremder irgend ein Unrecht begangen habe,
um ihre ſchon erhitzten Köpfe noch mehr zu ent-
flammen. Die Meiſten hatten ihre Gewehre noch
bei ſich, in mehreren der Läufe ſtaken ſogar noch
Schüſſe. An Pulver fehlte es auch nicht und in
ſeiner Aufregung begann nun der Haufen, nach-

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[147/0159] der hindurch, welche ſie zu beiden Seiten begrenz- ten. Die jungen Burſche, welche das Hochzeit- gefolge gemacht hatten, waren nämlich noch in irgend einem Kruge verſammelt geweſen, um einen Nachtrunk zu halten, denn der Bauer kann eine Luſtbarkeit, wenn ſie auch mit allen Anhängen vorüber iſt, immer noch nicht ſchließen. Im Kruge war nun unter ſie eine Kunde gedrungen, daß der junge Fremde etwas Unrechtes habe aus- gehen laſſen. Was es geweſen ſei, darüber lau- teten die Nachrichten verworren oder ſchwiegen auch wohl ganz. Nach einigen Berichterſtattern ſollte er das Schwert weggenommen haben, nach Anderen ausfallend gegen den Hofſchulzen geweſen ſeyn, ein Dritter kam der Wahrheit näher, indem er erzählte, der Fremde habe die Heimlichkeit dro- ben am Freiſtuhle in Unordnung gebracht. Es genügte ihnen aber überhaupt nur zu hören, daß ein Fremder irgend ein Unrecht begangen habe, um ihre ſchon erhitzten Köpfe noch mehr zu ent- flammen. Die Meiſten hatten ihre Gewehre noch bei ſich, in mehreren der Läufe ſtaken ſogar noch Schüſſe. An Pulver fehlte es auch nicht und in ſeiner Aufregung begann nun der Haufen, nach- 10*

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/159>, abgerufen am 27.11.2024.