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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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Und welchen? fragte die Küstermagd.

Tretet vor das größte Loch auf der anderen
Seite, und lehnt Euch gegen die Wand, damit
wenigstens die Hauptgefahr des Entrinnens abge-
wehrt wird, denn daß er auch Euch umrennen
sollte, ist nicht wahrscheinlich, weil Ihr eine robuste
Person seid.

Ich will das recht gerne thun, versetzte die
Magd, denn seinem Nebenmenschen muß man helfen,
wo man kann.

Nachdem dieses sinnreiche Gespräch zwischen
dem Schulmeister und der Magd so weit gediehen
war, wurde auch noch verabredet, zu welcher Zeit
der Anschlag gegen den Küster ausgeführt werden
sollte. Der Schulmeister sagte der Magd, daß er
sie in der Nähe des Spritzenhäuschens vorangehen
lassen und sich verstecken wolle, bis sie ihm ein
Zeichen gebe, daß es für ihn Zeit sei, hervorzu-
brechen und mit seinem Amtsbruder ein Wort der
Verständigung zu reden.

Nach diesen Verabredungen gingen die beiden
Personen ihres Weges weiter. Einige Zeit lang
blieb nun die Straße ganz still und einsam. Dann
aber erhob sich ein auffallender Lärmen die Fel-

Und welchen? fragte die Küſtermagd.

Tretet vor das größte Loch auf der anderen
Seite, und lehnt Euch gegen die Wand, damit
wenigſtens die Hauptgefahr des Entrinnens abge-
wehrt wird, denn daß er auch Euch umrennen
ſollte, iſt nicht wahrſcheinlich, weil Ihr eine robuſte
Perſon ſeid.

Ich will das recht gerne thun, verſetzte die
Magd, denn ſeinem Nebenmenſchen muß man helfen,
wo man kann.

Nachdem dieſes ſinnreiche Geſpräch zwiſchen
dem Schulmeiſter und der Magd ſo weit gediehen
war, wurde auch noch verabredet, zu welcher Zeit
der Anſchlag gegen den Küſter ausgeführt werden
ſollte. Der Schulmeiſter ſagte der Magd, daß er
ſie in der Nähe des Spritzenhäuschens vorangehen
laſſen und ſich verſtecken wolle, bis ſie ihm ein
Zeichen gebe, daß es für ihn Zeit ſei, hervorzu-
brechen und mit ſeinem Amtsbruder ein Wort der
Verſtändigung zu reden.

Nach dieſen Verabredungen gingen die beiden
Perſonen ihres Weges weiter. Einige Zeit lang
blieb nun die Straße ganz ſtill und einſam. Dann
aber erhob ſich ein auffallender Lärmen die Fel-

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[146/0158] Und welchen? fragte die Küſtermagd. Tretet vor das größte Loch auf der anderen Seite, und lehnt Euch gegen die Wand, damit wenigſtens die Hauptgefahr des Entrinnens abge- wehrt wird, denn daß er auch Euch umrennen ſollte, iſt nicht wahrſcheinlich, weil Ihr eine robuſte Perſon ſeid. Ich will das recht gerne thun, verſetzte die Magd, denn ſeinem Nebenmenſchen muß man helfen, wo man kann. Nachdem dieſes ſinnreiche Geſpräch zwiſchen dem Schulmeiſter und der Magd ſo weit gediehen war, wurde auch noch verabredet, zu welcher Zeit der Anſchlag gegen den Küſter ausgeführt werden ſollte. Der Schulmeiſter ſagte der Magd, daß er ſie in der Nähe des Spritzenhäuschens vorangehen laſſen und ſich verſtecken wolle, bis ſie ihm ein Zeichen gebe, daß es für ihn Zeit ſei, hervorzu- brechen und mit ſeinem Amtsbruder ein Wort der Verſtändigung zu reden. Nach dieſen Verabredungen gingen die beiden Perſonen ihres Weges weiter. Einige Zeit lang blieb nun die Straße ganz ſtill und einſam. Dann aber erhob ſich ein auffallender Lärmen die Fel-

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/158>, abgerufen am 23.11.2024.