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Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

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Herren nicht, wenn sie freie Tafel spüren! Hernach sind
sie weggeritten und haben es vergessen. Kurz -- es
geht ihr mit ihren Liebhabern, wie uns mit unserm
Röhrwasser -- sie bleiben aus. Zum Nothbedarf ist
mein Sohn überall zu gut. Zum Nothbedarf für eine
Gaunersfamilie nun vollends.
Oberförsterin. Gott bewahre! was das für Reden sind!
Oberförster. Verplaudre ich da wieder meinen Mor-
gen mit Dir. -- Es ist überhaupt noch zu früh für ihn
-- der Junge soll gar noch nicht heiraten. Punctum.
Obfstn. Und die schöne Doppelmariage, die das gege-
ben hätte, wenn Mons. Zeck Riekchen geheiratet hätte!
Obfstr. Ist das nicht ein Kreuz mit den Weibern!
Sind sie iung -- so lassen sie sich freien; und ist
die Rechnung geschlossen, so haben sie die Wuth, andre
zu verfreien. Nun nun -- nur nicht böse! Du bist sonst
ein kreuzbraves Weib, fromm -- redlich -- -- wie ich
sage, kreuzbrav -- bis auf den alten Weiberverstand
und die Liebe zu den harten Thalern -- kreuzbrav!
Obfstn. Die harten Thaler? Ja wenn ich nicht ge-
wesen wäre! Bei Dir würde es ja heissen:

"Alles verzehrt vor seinem End,
"Macht ein -- --
Obfstr. "Macht ein richtiges Testament.
B 5
Herren nicht, wenn ſie freie Tafel ſpuͤren! Hernach ſind
ſie weggeritten und haben es vergeſſen. Kurz — es
geht ihr mit ihren Liebhabern, wie uns mit unſerm
Roͤhrwaſſer — ſie bleiben aus. Zum Nothbedarf iſt
mein Sohn uͤberall zu gut. Zum Nothbedarf fuͤr eine
Gaunersfamilie nun vollends.
Oberfoͤrſterin. Gott bewahre! was das fuͤr Reden ſind!
Oberfoͤrſter. Verplaudre ich da wieder meinen Mor-
gen mit Dir. — Es iſt uͤberhaupt noch zu fruͤh fuͤr ihn
— der Junge ſoll gar noch nicht heiraten. Punctum.
Obfſtn. Und die ſchoͤne Doppelmariage, die das gege-
ben haͤtte, wenn Monſ. Zeck Riekchen geheiratet haͤtte!
Obfſtr. Iſt das nicht ein Kreuz mit den Weibern!
Sind ſie iung — ſo laſſen ſie ſich freien; und iſt
die Rechnung geſchloſſen, ſo haben ſie die Wuth, andre
zu verfreien. Nun nun — nur nicht boͤſe! Du biſt ſonſt
ein kreuzbraves Weib, fromm — redlich — — wie ich
ſage, kreuzbrav — bis auf den alten Weiberverſtand
und die Liebe zu den harten Thalern — kreuzbrav!
Obfſtn. Die harten Thaler? Ja wenn ich nicht ge-
weſen waͤre! Bei Dir wuͤrde es ja heiſſen:

„Alles verzehrt vor ſeinem End,
„Macht ein — —
Obfſtr. „Macht ein richtiges Teſtament.
B 5
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[25/0031] Herren nicht, wenn ſie freie Tafel ſpuͤren! Hernach ſind ſie weggeritten und haben es vergeſſen. Kurz — es geht ihr mit ihren Liebhabern, wie uns mit unſerm Roͤhrwaſſer — ſie bleiben aus. Zum Nothbedarf iſt mein Sohn uͤberall zu gut. Zum Nothbedarf fuͤr eine Gaunersfamilie nun vollends. Oberfoͤrſterin. Gott bewahre! was das fuͤr Reden ſind! Oberfoͤrſter. Verplaudre ich da wieder meinen Mor- gen mit Dir. — Es iſt uͤberhaupt noch zu fruͤh fuͤr ihn — der Junge ſoll gar noch nicht heiraten. Punctum. Obfſtn. Und die ſchoͤne Doppelmariage, die das gege- ben haͤtte, wenn Monſ. Zeck Riekchen geheiratet haͤtte! Obfſtr. Iſt das nicht ein Kreuz mit den Weibern! Sind ſie iung — ſo laſſen ſie ſich freien; und iſt die Rechnung geſchloſſen, ſo haben ſie die Wuth, andre zu verfreien. Nun nun — nur nicht boͤſe! Du biſt ſonſt ein kreuzbraves Weib, fromm — redlich — — wie ich ſage, kreuzbrav — bis auf den alten Weiberverſtand und die Liebe zu den harten Thalern — kreuzbrav! Obfſtn. Die harten Thaler? Ja wenn ich nicht ge- weſen waͤre! Bei Dir wuͤrde es ja heiſſen: „Alles verzehrt vor ſeinem End, „Macht ein — — Obfſtr. „Macht ein richtiges Teſtament. B 5

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Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/31>, abgerufen am 26.11.2024.