Ideler, Karl Wilhelm: Der religiöse Wahnsinn, erläutert durch Krankengeschichten. Ein Beitrag zur Geschichte der religiösen Wirren der Gegenwart. Halle (Saale), 1847.Dir drei 666, und den einen Menschen Christus, der 33 Jahre
Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die Wer vermöchte die wilde Empörung zu schildern, in welcher Dir drei 666, und den einen Menſchen Chriſtus, der 33 Jahre
Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die Wer vermoͤchte die wilde Empoͤrung zu ſchildern, in welcher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0061" n="53"/> Dir drei 666, und den einen Menſchen Chriſtus, der 33 Jahre<lb/> — 666 hier lebte, kreuzigſt du, und weil du den Dreieini¬<lb/> gen kreuzigeſt, der 33 Jahre Menſch war (Offenbarung 13,<lb/> V. 18) uͤber einander <formula notation="TeX">3 \atop 3</formula>, ſo ſind es</p><lb/> <table> <row> <cell>Gott Vater, </cell> <cell>Sohn und </cell> <cell>heiliger Geist<lb/></cell> </row> <row> <cell>10 </cell> <cell>10 </cell> <cell>10<lb/></cell> </row> <row> <cell>Heu </cell> <cell>Stroh </cell> <cell>Stoppeln.<lb/></cell> </row> </table> <p>Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die<lb/> Schmoͤlbel abbeißen, dann gehen wir hahm. Offenb. 11, V. 4;<lb/> 11, V. 7. — Ausſchluß Offenb. 11, V. 8. Verachtung von<lb/> den anderen 11, V. 9. Ja wir haben ſie gequaͤlet, daß ſie<lb/> das Wort rein lehren ſollten, Kap. 11, V. 11. Große Furcht.<lb/> Der zehnte Theil der Stadt faͤllt, ſiebzig Tauſend werden er¬<lb/> ſchlagen durch Erdbeben; der Grund Ebnezar iſt gelegt bereits<lb/> ſchon 15 Jahre von meiner eigenen Hand in Karls Garten,<lb/> worauf der Tempel kommt, Schaͤfergaſſe, Exercierhaus kommt<lb/> in die beiden Anlagen, in den Mittelpunkt, die Stellung Mi¬<lb/> chaels. Die Mauern der Stadt werden eingeriſſen, die Thore<lb/> bleiben ſtehen, im Thore die ganze Umgebung, viele Brunnen<lb/> mit Bechern, damit die Wanderer trinken koͤnnen. Ich wohne<lb/> im Hinterhaͤuschen, Orangenſtraße Nr. 20 mit meiner Fami¬<lb/> lie” u. ſ. w.</p><lb/> <p>Wer vermoͤchte die wilde Empoͤrung zu ſchildern, in welcher<lb/> W.'s Bewußtſeyn ſehr bald den letzten ſchwachen Zuſammen¬<lb/> hang verlor, ſo daß nur einzelne Bruchſtuͤcke ſeiner Aeußerun¬<lb/> gen in Wort und That, welche einiges Licht auf ſein Inneres<lb/> werfen, ſich mittheilen laſſen. Denn er ſelbſt hat nur eine<lb/> hoͤchſt mangelhafte Erinnerung an Einzelnes wie aus einem<lb/> wuͤſten, ſchweren Traum zuruͤckbehalten. Insbeſondere erreichte<lb/> ſeine Aufregung waͤhrend der ſchlaflos von ihm zugebrachten<lb/> Naͤchte den hoͤchſten Grad; er weigerte ſich, zu Bette zu ge¬<lb/> hen, forderte Tinte und Feder, um niederzuſchreiben, was der<lb/> Herr ihm eingegeben habe, ſtampfte aber dabei oft mit dem<lb/> Fuße auf den Boden, und beſchwerte ſich daruͤber, daß der<lb/> Teufel ihm hinderlich ſey. Einmal forderte er dabei Milch zu<lb/> trinken, verſchuͤttete dieſelbe, und beſtand darauf, daß die<lb/> Dielen noch in der Nacht geſcheuert werden mußten. An ei¬<lb/> nem Morgen zeichnete er die Eisblumen am Fenſter ab, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [53/0061]
Dir drei 666, und den einen Menſchen Chriſtus, der 33 Jahre
— 666 hier lebte, kreuzigſt du, und weil du den Dreieini¬
gen kreuzigeſt, der 33 Jahre Menſch war (Offenbarung 13,
V. 18) uͤber einander [FORMEL], ſo ſind es
Gott Vater, Sohn und heiliger Geist
10 10 10
Heu Stroh Stoppeln.
Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die
Schmoͤlbel abbeißen, dann gehen wir hahm. Offenb. 11, V. 4;
11, V. 7. — Ausſchluß Offenb. 11, V. 8. Verachtung von
den anderen 11, V. 9. Ja wir haben ſie gequaͤlet, daß ſie
das Wort rein lehren ſollten, Kap. 11, V. 11. Große Furcht.
Der zehnte Theil der Stadt faͤllt, ſiebzig Tauſend werden er¬
ſchlagen durch Erdbeben; der Grund Ebnezar iſt gelegt bereits
ſchon 15 Jahre von meiner eigenen Hand in Karls Garten,
worauf der Tempel kommt, Schaͤfergaſſe, Exercierhaus kommt
in die beiden Anlagen, in den Mittelpunkt, die Stellung Mi¬
chaels. Die Mauern der Stadt werden eingeriſſen, die Thore
bleiben ſtehen, im Thore die ganze Umgebung, viele Brunnen
mit Bechern, damit die Wanderer trinken koͤnnen. Ich wohne
im Hinterhaͤuschen, Orangenſtraße Nr. 20 mit meiner Fami¬
lie” u. ſ. w.
Wer vermoͤchte die wilde Empoͤrung zu ſchildern, in welcher
W.'s Bewußtſeyn ſehr bald den letzten ſchwachen Zuſammen¬
hang verlor, ſo daß nur einzelne Bruchſtuͤcke ſeiner Aeußerun¬
gen in Wort und That, welche einiges Licht auf ſein Inneres
werfen, ſich mittheilen laſſen. Denn er ſelbſt hat nur eine
hoͤchſt mangelhafte Erinnerung an Einzelnes wie aus einem
wuͤſten, ſchweren Traum zuruͤckbehalten. Insbeſondere erreichte
ſeine Aufregung waͤhrend der ſchlaflos von ihm zugebrachten
Naͤchte den hoͤchſten Grad; er weigerte ſich, zu Bette zu ge¬
hen, forderte Tinte und Feder, um niederzuſchreiben, was der
Herr ihm eingegeben habe, ſtampfte aber dabei oft mit dem
Fuße auf den Boden, und beſchwerte ſich daruͤber, daß der
Teufel ihm hinderlich ſey. Einmal forderte er dabei Milch zu
trinken, verſchuͤttete dieſelbe, und beſtand darauf, daß die
Dielen noch in der Nacht geſcheuert werden mußten. An ei¬
nem Morgen zeichnete er die Eisblumen am Fenſter ab, und
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