Dir drei 666, und den einen Menschen Christus, der 33 Jahre -- 666 hier lebte, kreuzigst du, und weil du den Dreieini¬ gen kreuzigest, der 33 Jahre Mensch war (Offenbarung 13, V. 18) über einander , so sind es
Gott Vater,
Sohn und
heiliger Geist
10
10
10
Heu
Stroh
Stoppeln.
Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die Schmölbel abbeißen, dann gehen wir hahm. Offenb. 11, V. 4; 11, V. 7. -- Ausschluß Offenb. 11, V. 8. Verachtung von den anderen 11, V. 9. Ja wir haben sie gequälet, daß sie das Wort rein lehren sollten, Kap. 11, V. 11. Große Furcht. Der zehnte Theil der Stadt fällt, siebzig Tausend werden er¬ schlagen durch Erdbeben; der Grund Ebnezar ist gelegt bereits schon 15 Jahre von meiner eigenen Hand in Karls Garten, worauf der Tempel kommt, Schäfergasse, Exercierhaus kommt in die beiden Anlagen, in den Mittelpunkt, die Stellung Mi¬ chaels. Die Mauern der Stadt werden eingerissen, die Thore bleiben stehen, im Thore die ganze Umgebung, viele Brunnen mit Bechern, damit die Wanderer trinken können. Ich wohne im Hinterhäuschen, Orangenstraße Nr. 20 mit meiner Fami¬ lie" u. s. w.
Wer vermöchte die wilde Empörung zu schildern, in welcher W.'s Bewußtseyn sehr bald den letzten schwachen Zusammen¬ hang verlor, so daß nur einzelne Bruchstücke seiner Aeußerun¬ gen in Wort und That, welche einiges Licht auf sein Inneres werfen, sich mittheilen lassen. Denn er selbst hat nur eine höchst mangelhafte Erinnerung an Einzelnes wie aus einem wüsten, schweren Traum zurückbehalten. Insbesondere erreichte seine Aufregung während der schlaflos von ihm zugebrachten Nächte den höchsten Grad; er weigerte sich, zu Bette zu ge¬ hen, forderte Tinte und Feder, um niederzuschreiben, was der Herr ihm eingegeben habe, stampfte aber dabei oft mit dem Fuße auf den Boden, und beschwerte sich darüber, daß der Teufel ihm hinderlich sey. Einmal forderte er dabei Milch zu trinken, verschüttete dieselbe, und bestand darauf, daß die Dielen noch in der Nacht gescheuert werden mußten. An ei¬ nem Morgen zeichnete er die Eisblumen am Fenster ab, und
Dir drei 666, und den einen Menſchen Chriſtus, der 33 Jahre — 666 hier lebte, kreuzigſt du, und weil du den Dreieini¬ gen kreuzigeſt, der 33 Jahre Menſch war (Offenbarung 13, V. 18) uͤber einander , ſo ſind es
Gott Vater,
Sohn und
heiliger Geist
10
10
10
Heu
Stroh
Stoppeln.
Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die Schmoͤlbel abbeißen, dann gehen wir hahm. Offenb. 11, V. 4; 11, V. 7. — Ausſchluß Offenb. 11, V. 8. Verachtung von den anderen 11, V. 9. Ja wir haben ſie gequaͤlet, daß ſie das Wort rein lehren ſollten, Kap. 11, V. 11. Große Furcht. Der zehnte Theil der Stadt faͤllt, ſiebzig Tauſend werden er¬ ſchlagen durch Erdbeben; der Grund Ebnezar iſt gelegt bereits ſchon 15 Jahre von meiner eigenen Hand in Karls Garten, worauf der Tempel kommt, Schaͤfergaſſe, Exercierhaus kommt in die beiden Anlagen, in den Mittelpunkt, die Stellung Mi¬ chaels. Die Mauern der Stadt werden eingeriſſen, die Thore bleiben ſtehen, im Thore die ganze Umgebung, viele Brunnen mit Bechern, damit die Wanderer trinken koͤnnen. Ich wohne im Hinterhaͤuschen, Orangenſtraße Nr. 20 mit meiner Fami¬ lie” u. ſ. w.
Wer vermoͤchte die wilde Empoͤrung zu ſchildern, in welcher W.'s Bewußtſeyn ſehr bald den letzten ſchwachen Zuſammen¬ hang verlor, ſo daß nur einzelne Bruchſtuͤcke ſeiner Aeußerun¬ gen in Wort und That, welche einiges Licht auf ſein Inneres werfen, ſich mittheilen laſſen. Denn er ſelbſt hat nur eine hoͤchſt mangelhafte Erinnerung an Einzelnes wie aus einem wuͤſten, ſchweren Traum zuruͤckbehalten. Insbeſondere erreichte ſeine Aufregung waͤhrend der ſchlaflos von ihm zugebrachten Naͤchte den hoͤchſten Grad; er weigerte ſich, zu Bette zu ge¬ hen, forderte Tinte und Feder, um niederzuſchreiben, was der Herr ihm eingegeben habe, ſtampfte aber dabei oft mit dem Fuße auf den Boden, und beſchwerte ſich daruͤber, daß der Teufel ihm hinderlich ſey. Einmal forderte er dabei Milch zu trinken, verſchuͤttete dieſelbe, und beſtand darauf, daß die Dielen noch in der Nacht geſcheuert werden mußten. An ei¬ nem Morgen zeichnete er die Eisblumen am Fenſter ab, und
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0061"n="53"/>
Dir drei 666, und den einen Menſchen Chriſtus, der 33 Jahre<lb/>— 666 hier lebte, kreuzigſt du, und weil du den Dreieini¬<lb/>
gen kreuzigeſt, der 33 Jahre Menſch war (Offenbarung 13,<lb/>
V. 18) uͤber einander <formulanotation="TeX">3 \atop 3</formula>, ſo ſind es</p><lb/><table><row><cell>Gott Vater, </cell><cell>Sohn und </cell><cell>heiliger Geist<lb/></cell></row><row><cell>10 </cell><cell>10 </cell><cell>10<lb/></cell></row><row><cell>Heu </cell><cell>Stroh </cell><cell>Stoppeln.<lb/></cell></row></table><p>Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die<lb/>
Schmoͤlbel abbeißen, dann gehen wir hahm. Offenb. 11, V. 4;<lb/>
11, V. 7. — Ausſchluß Offenb. 11, V. 8. Verachtung von<lb/>
den anderen 11, V. 9. Ja wir haben ſie gequaͤlet, daß ſie<lb/>
das Wort rein lehren ſollten, Kap. 11, V. 11. Große Furcht.<lb/>
Der zehnte Theil der Stadt faͤllt, ſiebzig Tauſend werden er¬<lb/>ſchlagen durch Erdbeben; der Grund Ebnezar iſt gelegt bereits<lb/>ſchon 15 Jahre von meiner eigenen Hand in Karls Garten,<lb/>
worauf der Tempel kommt, Schaͤfergaſſe, Exercierhaus kommt<lb/>
in die beiden Anlagen, in den Mittelpunkt, die Stellung Mi¬<lb/>
chaels. Die Mauern der Stadt werden eingeriſſen, die Thore<lb/>
bleiben ſtehen, im Thore die ganze Umgebung, viele Brunnen<lb/>
mit Bechern, damit die Wanderer trinken koͤnnen. Ich wohne<lb/>
im Hinterhaͤuschen, Orangenſtraße Nr. 20 mit meiner Fami¬<lb/>
lie” u. ſ. w.</p><lb/><p>Wer vermoͤchte die wilde Empoͤrung zu ſchildern, in welcher<lb/>
W.'s Bewußtſeyn ſehr bald den letzten ſchwachen Zuſammen¬<lb/>
hang verlor, ſo daß nur einzelne Bruchſtuͤcke ſeiner Aeußerun¬<lb/>
gen in Wort und That, welche einiges Licht auf ſein Inneres<lb/>
werfen, ſich mittheilen laſſen. Denn er ſelbſt hat nur eine<lb/>
hoͤchſt mangelhafte Erinnerung an Einzelnes wie aus einem<lb/>
wuͤſten, ſchweren Traum zuruͤckbehalten. Insbeſondere erreichte<lb/>ſeine Aufregung waͤhrend der ſchlaflos von ihm zugebrachten<lb/>
Naͤchte den hoͤchſten Grad; er weigerte ſich, zu Bette zu ge¬<lb/>
hen, forderte Tinte und Feder, um niederzuſchreiben, was der<lb/>
Herr ihm eingegeben habe, ſtampfte aber dabei oft mit dem<lb/>
Fuße auf den Boden, und beſchwerte ſich daruͤber, daß der<lb/>
Teufel ihm hinderlich ſey. Einmal forderte er dabei Milch zu<lb/>
trinken, verſchuͤttete dieſelbe, und beſtand darauf, daß die<lb/>
Dielen noch in der Nacht geſcheuert werden mußten. An ei¬<lb/>
nem Morgen zeichnete er die Eisblumen am Fenſter ab, und<lb/></p></div></body></text></TEI>
[53/0061]
Dir drei 666, und den einen Menſchen Chriſtus, der 33 Jahre
— 666 hier lebte, kreuzigſt du, und weil du den Dreieini¬
gen kreuzigeſt, der 33 Jahre Menſch war (Offenbarung 13,
V. 18) uͤber einander [FORMEL], ſo ſind es
Gott Vater, Sohn und heiliger Geist
10 10 10
Heu Stroh Stoppeln.
Mammala, wollen wir hahm gehen? Laß mich noch die
Schmoͤlbel abbeißen, dann gehen wir hahm. Offenb. 11, V. 4;
11, V. 7. — Ausſchluß Offenb. 11, V. 8. Verachtung von
den anderen 11, V. 9. Ja wir haben ſie gequaͤlet, daß ſie
das Wort rein lehren ſollten, Kap. 11, V. 11. Große Furcht.
Der zehnte Theil der Stadt faͤllt, ſiebzig Tauſend werden er¬
ſchlagen durch Erdbeben; der Grund Ebnezar iſt gelegt bereits
ſchon 15 Jahre von meiner eigenen Hand in Karls Garten,
worauf der Tempel kommt, Schaͤfergaſſe, Exercierhaus kommt
in die beiden Anlagen, in den Mittelpunkt, die Stellung Mi¬
chaels. Die Mauern der Stadt werden eingeriſſen, die Thore
bleiben ſtehen, im Thore die ganze Umgebung, viele Brunnen
mit Bechern, damit die Wanderer trinken koͤnnen. Ich wohne
im Hinterhaͤuschen, Orangenſtraße Nr. 20 mit meiner Fami¬
lie” u. ſ. w.
Wer vermoͤchte die wilde Empoͤrung zu ſchildern, in welcher
W.'s Bewußtſeyn ſehr bald den letzten ſchwachen Zuſammen¬
hang verlor, ſo daß nur einzelne Bruchſtuͤcke ſeiner Aeußerun¬
gen in Wort und That, welche einiges Licht auf ſein Inneres
werfen, ſich mittheilen laſſen. Denn er ſelbſt hat nur eine
hoͤchſt mangelhafte Erinnerung an Einzelnes wie aus einem
wuͤſten, ſchweren Traum zuruͤckbehalten. Insbeſondere erreichte
ſeine Aufregung waͤhrend der ſchlaflos von ihm zugebrachten
Naͤchte den hoͤchſten Grad; er weigerte ſich, zu Bette zu ge¬
hen, forderte Tinte und Feder, um niederzuſchreiben, was der
Herr ihm eingegeben habe, ſtampfte aber dabei oft mit dem
Fuße auf den Boden, und beſchwerte ſich daruͤber, daß der
Teufel ihm hinderlich ſey. Einmal forderte er dabei Milch zu
trinken, verſchuͤttete dieſelbe, und beſtand darauf, daß die
Dielen noch in der Nacht geſcheuert werden mußten. An ei¬
nem Morgen zeichnete er die Eisblumen am Fenſter ab, und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Ideler, Karl Wilhelm: Der religiöse Wahnsinn, erläutert durch Krankengeschichten. Ein Beitrag zur Geschichte der religiösen Wirren der Gegenwart. Halle (Saale), 1847, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ideler_wahnsinn_1847/61>, abgerufen am 05.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.