und Fürsten sollen herrschen, das Recht zu handhaben. Und der Gerechtigkeit Frucht wird Frieden sein, und der Gerechtig¬ keit Nutzen ewige Ruhe und Sicherheit. Mein Thron soll zu Jerusalem sein und Jerusalem soll heißen: hier ist der Herr. Fremde sollen sie wieder aufbauen, und die Könige ihr dienen. Welche Heiden und Könige aber ihr nicht dienen wol¬ len, die sollen umkommen, und ihr Erbe verwüstet werden. Ueber alle Berge sende Boten, zum Frieden einzuladen, Gu¬ tes zu predigen und Heil zu verkündigen. Denn von nun an heißt mein Haus ein Bethaus allen Völkern. Zu allen Völkern will ich ein Panier auswerfen. Rufe und bringe Israel zusammen, öffne die Thore, bereite dem Volke den Weg, mache Bahn, räume die Steine auf und bessere die Lücken aus. Alsdann will Ich dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jacob. Ich will selbst eine feurige Mauer um Jerusalem sein. Ich selbst will darin sein und Mich darin verherr¬ lichen. Also mache dich auf und werde Licht. Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht über dir auf. Denn Finsterniß bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. Aber über dir geht der Herr auf; seine Herrlichkeit erscheint über dir. Die Heiden werden in Deinem Lichte wandeln, und die Kö¬ nige im Glanze, welcher über dir aufgeht. Werde denen, welche zu Zion wohnen, ein Erlöser, denen, welche sich von den Sün¬ den in Jacob bekehren, spricht der Herr!"" --
"Der Geist des Herrn ist über mir; darum hat mich der Herr gesalbt. Er hat mich gemacht, die Elenden zu trö¬ sten, die gebrochenen Herzen zu verbinden, und den Gefan¬ genen und Gebundenen eine Erledigung zu predigen. Er hat mich gesandt, ein gnädiges Jahr des Herrn, und einen Tag der Rache des Herrn zu verkündigen, zu trösten alle Traurigen. -- Kraft meines Amtes im Namen des heiligen Geistes erkläre ich hiermit, daß der Schöpfer aller Dinge auch Eigenthümer aller Dinge ist, und kein König und Volk ein Eigenthumsrecht, sondern nur ein Besitz- und Benutzungs¬ recht auf den Grund und Boden und seine Früchte hat. Kraft meines Amtes i. N. d. h. G. erkläre ich hiermit, daß der Herr aller Herren auch König aller Könige ist und kein Machthaber und Volk im Reiche des Herrn das Recht hat,
und Fuͤrſten ſollen herrſchen, das Recht zu handhaben. Und der Gerechtigkeit Frucht wird Frieden ſein, und der Gerechtig¬ keit Nutzen ewige Ruhe und Sicherheit. Mein Thron ſoll zu Jeruſalem ſein und Jeruſalem ſoll heißen: hier iſt der Herr. Fremde ſollen ſie wieder aufbauen, und die Koͤnige ihr dienen. Welche Heiden und Koͤnige aber ihr nicht dienen wol¬ len, die ſollen umkommen, und ihr Erbe verwuͤſtet werden. Ueber alle Berge ſende Boten, zum Frieden einzuladen, Gu¬ tes zu predigen und Heil zu verkuͤndigen. Denn von nun an heißt mein Haus ein Bethaus allen Voͤlkern. Zu allen Voͤlkern will ich ein Panier auswerfen. Rufe und bringe Israel zuſammen, oͤffne die Thore, bereite dem Volke den Weg, mache Bahn, raͤume die Steine auf und beſſere die Luͤcken aus. Alsdann will Ich dich ſpeisen mit dem Erbe deines Vaters Jacob. Ich will ſelbſt eine feurige Mauer um Jeruſalem ſein. Ich ſelbſt will darin ſein und Mich darin verherr¬ lichen. Alſo mache dich auf und werde Licht. Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht uͤber dir auf. Denn Finſterniß bedeckt das Erdreich und Dunkel die Voͤlker. Aber uͤber dir geht der Herr auf; ſeine Herrlichkeit erſcheint uͤber dir. Die Heiden werden in Deinem Lichte wandeln, und die Koͤ¬ nige im Glanze, welcher uͤber dir aufgeht. Werde denen, welche zu Zion wohnen, ein Erloͤſer, denen, welche ſich von den Suͤn¬ den in Jacob bekehren, ſpricht der Herr!”” —
„Der Geiſt des Herrn iſt uͤber mir; darum hat mich der Herr geſalbt. Er hat mich gemacht, die Elenden zu troͤ¬ ſten, die gebrochenen Herzen zu verbinden, und den Gefan¬ genen und Gebundenen eine Erledigung zu predigen. Er hat mich geſandt, ein gnaͤdiges Jahr des Herrn, und einen Tag der Rache des Herrn zu verkuͤndigen, zu troͤſten alle Traurigen. — Kraft meines Amtes im Namen des heiligen Geiſtes erklaͤre ich hiermit, daß der Schoͤpfer aller Dinge auch Eigenthuͤmer aller Dinge iſt, und kein Koͤnig und Volk ein Eigenthumsrecht, ſondern nur ein Beſitz- und Benutzungs¬ recht auf den Grund und Boden und ſeine Fruͤchte hat. Kraft meines Amtes i. N. d. h. G. erklaͤre ich hiermit, daß der Herr aller Herren auch Koͤnig aller Koͤnige iſt und kein Machthaber und Volk im Reiche des Herrn das Recht hat,
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und Fuͤrſten ſollen herrſchen, das Recht zu handhaben. Und
der Gerechtigkeit Frucht wird Frieden ſein, und der Gerechtig¬
keit Nutzen ewige Ruhe und Sicherheit. Mein Thron ſoll
zu Jeruſalem ſein und Jeruſalem ſoll heißen: hier iſt der
Herr. Fremde ſollen ſie wieder aufbauen, und die Koͤnige ihr
dienen. Welche Heiden und Koͤnige aber ihr nicht dienen wol¬
len, die ſollen umkommen, und ihr Erbe verwuͤſtet werden.
Ueber alle Berge ſende Boten, zum Frieden einzuladen, Gu¬
tes zu predigen und Heil zu verkuͤndigen. Denn von nun
an heißt mein Haus ein Bethaus allen Voͤlkern. Zu allen
Voͤlkern will ich ein Panier auswerfen. Rufe und bringe
Israel zuſammen, oͤffne die Thore, bereite dem Volke den
Weg, mache Bahn, raͤume die Steine auf und beſſere die
Luͤcken aus. Alsdann will Ich dich ſpeisen mit dem Erbe
deines Vaters Jacob. Ich will ſelbſt eine feurige Mauer um
Jeruſalem ſein. Ich ſelbſt will darin ſein und Mich darin verherr¬
lichen. Alſo mache dich auf und werde Licht. Denn dein Licht
kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht uͤber dir auf. Denn
Finſterniß bedeckt das Erdreich und Dunkel die Voͤlker. Aber
uͤber dir geht der Herr auf; ſeine Herrlichkeit erſcheint uͤber dir.
Die Heiden werden in Deinem Lichte wandeln, und die Koͤ¬
nige im Glanze, welcher uͤber dir aufgeht. Werde denen, welche
zu Zion wohnen, ein Erloͤſer, denen, welche ſich von den Suͤn¬
den in Jacob bekehren, ſpricht der Herr!”” —
„Der Geiſt des Herrn iſt uͤber mir; darum hat mich
der Herr geſalbt. Er hat mich gemacht, die Elenden zu troͤ¬
ſten, die gebrochenen Herzen zu verbinden, und den Gefan¬
genen und Gebundenen eine Erledigung zu predigen. Er
hat mich geſandt, ein gnaͤdiges Jahr des Herrn, und einen
Tag der Rache des Herrn zu verkuͤndigen, zu troͤſten alle
Traurigen. — Kraft meines Amtes im Namen des heiligen
Geiſtes erklaͤre ich hiermit, daß der Schoͤpfer aller Dinge auch
Eigenthuͤmer aller Dinge iſt, und kein Koͤnig und Volk ein
Eigenthumsrecht, ſondern nur ein Beſitz- und Benutzungs¬
recht auf den Grund und Boden und ſeine Fruͤchte hat.
Kraft meines Amtes i. N. d. h. G. erklaͤre ich hiermit, daß
der Herr aller Herren auch Koͤnig aller Koͤnige iſt und kein
Machthaber und Volk im Reiche des Herrn das Recht hat,
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Ideler, Karl Wilhelm: Der religiöse Wahnsinn, erläutert durch Krankengeschichten. Ein Beitrag zur Geschichte der religiösen Wirren der Gegenwart. Halle (Saale), 1847, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ideler_wahnsinn_1847/232>, abgerufen am 16.02.2025.
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