Allgemeinheit ihres eigenen Geschlechts, daß sie die Rechte, die sie nicht besaßen, ursprünglich wohl auch nicht sehr vermißten. Trotzdem mögen die Opfer dieser Verhältnisse nicht wenige gewesen sein, und manche denkende Frau mag das Un- würdige ihrer Lage empfunden haben. Die For- derung nach einer Hebung der Stellung der Frau verschaffte sich erst Gehör, als zu den ethischen und sittlichen Gründen die wirtschaftlichen traten und die zunehmende Reife der Frauen diesen selbst den Ruf nach Abhilfe ermöglichte.
Jean Jacques Rousseau war es, der durch seine Kritik der Gesellschaft den entscheidenden Anstoß zu einer Untersuchung über die Beziehungen der Geschlechter und die Bestimmung der Frau gab. Merkwürdigerweise konnte er selbst sich in seiner Auffassung über die Frau nicht über die Anschau- ungen seiner Zeit erheben. Aber den von seinem Geist erfüllten und von seinen Werken angeregten Frauen war es vorbehalten, die Schlußfolgerungen seiner Lehren zu ziehen. Und zur geistigen Auf- klärung mußte erst die wirtschaftliche Not treten, mußte das zu Zünften vereinigte Handwerk die Frauen erst ausgeschlossen haben, mußten unge- zählte Frauen dadurch ihrer Existenz beraubt werden, um sie, mit dem Schrei nach Brot, in die Öffentlichkeit zu treiben. Jn einer Petition der Frauen des dritten Standes an Ludwig XVI.
Allgemeinheit ihres eigenen Geschlechts, daß sie die Rechte, die sie nicht besaßen, ursprünglich wohl auch nicht sehr vermißten. Trotzdem mögen die Opfer dieser Verhältnisse nicht wenige gewesen sein, und manche denkende Frau mag das Un- würdige ihrer Lage empfunden haben. Die For- derung nach einer Hebung der Stellung der Frau verschaffte sich erst Gehör, als zu den ethischen und sittlichen Gründen die wirtschaftlichen traten und die zunehmende Reife der Frauen diesen selbst den Ruf nach Abhilfe ermöglichte.
Jean Jacques Rousseau war es, der durch seine Kritik der Gesellschaft den entscheidenden Anstoß zu einer Untersuchung über die Beziehungen der Geschlechter und die Bestimmung der Frau gab. Merkwürdigerweise konnte er selbst sich in seiner Auffassung über die Frau nicht über die Anschau- ungen seiner Zeit erheben. Aber den von seinem Geist erfüllten und von seinen Werken angeregten Frauen war es vorbehalten, die Schlußfolgerungen seiner Lehren zu ziehen. Und zur geistigen Auf- klärung mußte erst die wirtschaftliche Not treten, mußte das zu Zünften vereinigte Handwerk die Frauen erst ausgeschlossen haben, mußten unge- zählte Frauen dadurch ihrer Existenz beraubt werden, um sie, mit dem Schrei nach Brot, in die Öffentlichkeit zu treiben. Jn einer Petition der Frauen des dritten Standes an Ludwig XVI.
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Allgemeinheit ihres eigenen Geschlechts, daß sie
die Rechte, die sie nicht besaßen, ursprünglich wohl
auch nicht sehr vermißten. Trotzdem mögen die
Opfer dieser Verhältnisse nicht wenige gewesen
sein, und manche denkende Frau mag das Un-
würdige ihrer Lage empfunden haben. Die For-
derung nach einer Hebung der Stellung der Frau
verschaffte sich erst Gehör, als zu den ethischen und
sittlichen Gründen die wirtschaftlichen traten und
die zunehmende Reife der Frauen diesen selbst den
Ruf nach Abhilfe ermöglichte.
Jean Jacques Rousseau war es, der durch seine
Kritik der Gesellschaft den entscheidenden Anstoß
zu einer Untersuchung über die Beziehungen der
Geschlechter und die Bestimmung der Frau gab.
Merkwürdigerweise konnte er selbst sich in seiner
Auffassung über die Frau nicht über die Anschau-
ungen seiner Zeit erheben. Aber den von seinem
Geist erfüllten und von seinen Werken angeregten
Frauen war es vorbehalten, die Schlußfolgerungen
seiner Lehren zu ziehen. Und zur geistigen Auf-
klärung mußte erst die wirtschaftliche Not treten,
mußte das zu Zünften vereinigte Handwerk die
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Öffentlichkeit zu treiben. Jn einer Petition der
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/14>, abgerufen am 23.11.2024.
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