Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823.doch unsere deutschen Buchhändler, von der Elbe Aber, Scherz bei Seite! Wie sehr es den Ur- *) Mein bischen Embonpoint ist keineswegs die Frucht
buchhändlerischen Ehrensoldes, sondern väterliches Erbtheil. doch unſere deutſchen Buchhaͤndler, von der Elbe Aber, Scherz bei Seite! Wie ſehr es den Ur- *) Mein bischen Embonpoint iſt keineswegs die Frucht
buchhaͤndleriſchen Ehrenſoldes, ſondern vaͤterliches Erbtheil. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0068" n="68"/> doch unſere deutſchen Buchhaͤndler, von der Elbe<lb/> bis zum Rhein, und von der Weſer bis zur Do-<lb/> nau, ob ſie nicht alle ſo rund und fett ſind, wie<lb/> die Kapuziner in Solothurn! Die Schriftſteller<lb/> hingegen, ſind ſie nicht in der Regel eben ſo duͤrre<lb/> und mager, und faſt noch beſſer zu Fidibus und<lb/> Schwefelhoͤlzchen zu gebrauchen, als ihre unſterbli-<lb/> chen waſſerſuͤchtigen Geiſteskinder <note place="foot" n="*)">Mein bischen Embonpoint iſt keineswegs die Frucht<lb/> buchhaͤndleriſchen Ehrenſoldes, ſondern vaͤterliches<lb/> Erbtheil.</note>? Erwiſcht wirk-<lb/> lich ſolch’ armes Wuͤrmchen durch beſondere Huld<lb/> der Frau Verlegerin manchmal einen etwas beſſern<lb/> Biſſen, wovon man aber nur ſelten ein Beiſpiel<lb/> hat, ſo koͤmmt ihm dies <hi rendition="#g">Freß</hi> honorar faſt noch<lb/> weniger zu ſtatten, als das armſelige <hi rendition="#g">Geld</hi> hono-<lb/> rar des Herrn Gemahls; denn die Leiſtungen fuͤr<lb/> das erſtere ſind haͤufig weit angreifender, als was<lb/> der Herr Verleger fuͤr ſeine leichten und beſchnitte-<lb/> nen Dukaten begehrt.</p><lb/> <p>Aber, Scherz bei Seite! Wie ſehr es den Ur-<lb/> verlegern mit dem Wohl der Schriftſteller Ernſt<lb/> ſey, beweist das verhaͤltnißmaͤßig geringe Honorar,<lb/> welches ſie gerade fuͤr ſolche Werke geben, durch<lb/> deren Verlag ſie, wie ſie im Voraus mit Gewißheit<lb/> berechnen koͤnnen, ſelbſt im Fall eines oder mehre-<lb/> rer Nachdruͤcke, viele Tauſende gewinnen werden.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [68/0068]
doch unſere deutſchen Buchhaͤndler, von der Elbe
bis zum Rhein, und von der Weſer bis zur Do-
nau, ob ſie nicht alle ſo rund und fett ſind, wie
die Kapuziner in Solothurn! Die Schriftſteller
hingegen, ſind ſie nicht in der Regel eben ſo duͤrre
und mager, und faſt noch beſſer zu Fidibus und
Schwefelhoͤlzchen zu gebrauchen, als ihre unſterbli-
chen waſſerſuͤchtigen Geiſteskinder *)? Erwiſcht wirk-
lich ſolch’ armes Wuͤrmchen durch beſondere Huld
der Frau Verlegerin manchmal einen etwas beſſern
Biſſen, wovon man aber nur ſelten ein Beiſpiel
hat, ſo koͤmmt ihm dies Freß honorar faſt noch
weniger zu ſtatten, als das armſelige Geld hono-
rar des Herrn Gemahls; denn die Leiſtungen fuͤr
das erſtere ſind haͤufig weit angreifender, als was
der Herr Verleger fuͤr ſeine leichten und beſchnitte-
nen Dukaten begehrt.
Aber, Scherz bei Seite! Wie ſehr es den Ur-
verlegern mit dem Wohl der Schriftſteller Ernſt
ſey, beweist das verhaͤltnißmaͤßig geringe Honorar,
welches ſie gerade fuͤr ſolche Werke geben, durch
deren Verlag ſie, wie ſie im Voraus mit Gewißheit
berechnen koͤnnen, ſelbſt im Fall eines oder mehre-
rer Nachdruͤcke, viele Tauſende gewinnen werden.
*) Mein bischen Embonpoint iſt keineswegs die Frucht
buchhaͤndleriſchen Ehrenſoldes, ſondern vaͤterliches
Erbtheil.
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